Motorsport: Aufbruchsstimmung im Sauber-Team

Seit knapp einer Woche ist der Besitzerwechsel im Sauber F1 Team bekannt. Wunder darf man nun deswegen keine erwarten, obwohl in Hinwil die Erleichterung gross ist und mit Vollgas an der Zukunft gearbeitet wird. Die mit dem Formel-1-Material beladenen Renault-Trucks des Sauber-Teams fuhren von Budapest direkt nach Hockenheim, wo die Mechaniker die beiden Sauber C35-Ferrari […]

Erleichterung, nicht nur am Kommandostand: Teammanager Beat Zehnder (rechts) setzt mit seinen Leuten alles daran, die ersten WM-Punkte zu holen.

Die mit dem Formel-1-Material beladenen Renault-Trucks des Sauber-Teams fuhren von Budapest direkt nach Hockenheim, wo die Mechaniker die beiden Sauber C35-Ferrari vor Ort für den Grossen Preis von Deutschland vorbereiten. Wie in Ungarn wird im ersten freien Training der neue Heckflügel an beiden Wagen von Marcus Ericsson und Felipe Nasr ausprobiert und danach anhand der gesammelten Daten entschieden, wann er in einem Qualifying oder Rennen zum Einsatz kommen wird. Alles in allem soll dieses neue Bauteil den Abtrieb und die DRS-Funktion verbessern.

Evolutionen aktueller Modelle sind nicht mehr möglich
So oder so dürfe man nun keine Wunder erwarten, betont Pressesprecher Robert Höpoltseder. „Das Ganze muss langsam in eine andere Richtung laufen, und das braucht Zeit. Das Auto bleibt wie es ist und lässt sich nicht von einem Rennen aufs andere verändern.“ Wenn, dann werden sich die nun zur Verfügung stehenden Mittel durch die Übernahme der Longbow Finance S.A. auf den nächstjährigen Wagen auswirken, aber dazu sei die Zeit schon knapp. Denn wegen des radikalen Wechsels des technischen Reglements (unter anderem breitere Chassis und breitere Reifen) sind keine Evolutionen aktueller Modelle mehr möglich, sondern komplette Neukonstruktionen nötig – und deren Konzeption ist praktisch abgeschlossen.

Weg aus dem Hinterfeld: 2016 jagen die Sauber-Fahrer dem Feld oftmals hinterher. Dies soll sich mit den nun zur Verfügung stehenden Mitteln ändern.
Weg aus dem Hinterfeld: 2016 jagen die Sauber-Fahrer dem Feld oftmals hinterher. Dies soll sich mit den nun zur Verfügung stehenden Mitteln ändern.

In Hockenheim beginnt die Jagd nach dem zehnten WM-Rang
Vielmehr wird sich der Geldfluss also auf den C37 von 2018 auswirken, wenn – wie versprochen – der Name Sauber und somit auch die Typenbezeichnungen beibehalten werden. Zudem wird dann auch ein neuer Technischer Direktor seinen Einfluss geltend machen. Nachdem viele Spezialisten in den letzten Monaten abgetreten sind, klopfen nun wieder welche in Hinwil an. Da sich der sportliche Erfolg auf die Schnelle also nicht erkaufen lässt, kann man dem Schweizer Nationalteam beim Heimspiel in Hockenheim und auch bei den weiteren neun Rennen nach der Sommerpause nur noch viel Glück wünschen.

In Österreich bescherte Pascal Wehrlein dem Manor-Team mit einer fahrerischen Top-Leistung als Zehnter einen ersehnten WM-Punkt. Es ist nun das Mindestziel von Sauber in der zweiten Saisonhälfte, Manor wieder vom zehnten Rang in der Konstrukteurs-WM zu verdrängen und so Geld aus dem Prämientopf von Bernie Ecclestone zu erhalten. Auch der neunte WM-Rang, den zurzeit Renault mit lediglich sechs Punkten belegt, liegt noch in Reichweite. Robert Höpoltseder betont: „Was fürs aktuelle Auto in der Pipeline ist, wird man umzusetzen versuchen. Aber unser Hauptaugenmerk liegt schon klar auf 2017.“

www.sauberf1team.com
Fotos: Daniel Reinhard

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