Moto2-WM: Viel Glück, Domi Aegerter!
MOTORRAD Im vergangenen Jahr erlebte Dominique Aegerter in der Moto2-WM eine Achterbahnfahrt der Gefühle. 2018 kann es für ihn nur besser kommen – wenn der joviale Berner das Budget für den Einsatz seiner KTM-Maschine aufbringt. Im Sommer 2017 feierte Dominique Aegerter im Regen von Misano seinen vermeintlich zweiten GP-Triumph. Als Zweiter sorgte Tom Lüthi sogar […]
Im Sommer 2017 feierte Dominique Aegerter im Regen von Misano seinen vermeintlich zweiten GP-Triumph. Als Zweiter sorgte Tom Lüthi sogar für einen historischen Schweizer Doppelsieg in der Motorrad-WM.
In die Statistik geht er leider nicht ein, da Aegerter der Sieg nachträglich aberkannt wurde. Sein Motorenöl enthielt einen nicht erlaubten Zusatz. Wie das passieren konnte, bleibt ein Rätsel. Obwohl dies nicht zur Leistungssteigerung beitrug, blieb es bei der Disqualifikation.
An dieses Top-Resultat vermochte „Domi“ leider nicht mehr ganz anzuknüpfen. Als sei dies nicht genug, verstarb im Herbst sein Teamchef Stefan Kiefer. Ein britischer Investor schien daraufhin als Financier aufzutreten, doch platzte der Deal kurz vor Weihnachten.
Wie Aegerter in einem Interview mit der Berner Zeitung verriet, gibt es noch eine leise Hoffnung. „Er hatte und hat zwar das Geld aus Russland, aber er kann es nicht transferieren. Wenn er es bis zum 8. Januar auf ein KTM-Konto überweist, steht der Deal.“
Weil der 27-jährige Berner aber nicht mehr an ein verspätetes Weihnachtswunder glaubt, habe er laut der BZ längst Plan B geschmiedet. Es gehe nun darum, die kommende Moto2-Saison über Grosssponsoren und private Gönner zu finanzieren.
Aegerter: “Es hat mir sehr gut getan, diese Unterstützung zu spüren. Viele Fans überwiesen mir Geld, von 100 bis 5000 Franken. Meine Mutter und mein Bruder koordinieren diese Aktionen. Zudem planen wir ein Crowdfunding.“
Laut Aegerters Rechnung werden noch etwa 600’000 Franken benötigt. An ein Scheitern der Finanzierung wagt er nicht zu denken. „Ich muss gut fahren, dann bin ich interessanter“, verdeutlicht er im BZ-Interview. „Es ist eine schwierige Ausgangslage, aber wir werden hart kämpfen, so schnell gebe ich nicht auf.“
Nach dem Wechsel von Tom Lüthi in die MotoGP wird Dominique Aegerter 2018 das alleinige Schweizer Aushängeschild in der zweithöchsten Motorradklasse sein. Aufgrund seiner Erfahrung und dem Potenzial der KTM-Maschinen und von Kiefer Racing ist ihm alles zuzutrauen.
Bis zu den offiziellen Testfahrten im Februar hält sich Aegerter mit privatem Training im Spanien fit. „Ich muss 2018 bereit sein. Das wird ein sehr entscheidendes Jahr für meine Karriere.“ Viel Glück, Domi!