Monza: Start zur Blancpain GT Series 🎥
In Monza beginnt am Wochenende der Blancpain GT Series Endurance Cup. Die Schweizer Fahrer sind mit Ausnahme von Rolf Ineichen nur in zwei Subwertungen stark vertreten. Als Teams strebt R-Motorsport Gesamtsiege an. Auch die GT4-Europameisterschaft startet in Italien. Nach dem Abgang von Emil Frey Racing (Wechsel ins International GT Open) kommt nur noch R-Motorsport aus […]
Nach dem Abgang von Emil Frey Racing (Wechsel ins International GT Open) kommt nur noch R-Motorsport aus St. Gallen für Gesamtsiege in Frage. Die beiden neuen Aston Martin Vantage GT3 werden von Briten vorbereitet und eingesetzt, die Leitung des Teams unter Schweizer Flagge obliegt aber den beiden Medizinern und Motorsport-Enthusiasten Andreas Bänziger und Florian Kamelger von Aston Martin St. Gallen.
Das Jahr der Entscheidung für Kris Richard
Noch hat kein Schweizer Fahrer in diesem GT3-Team für eine volle Saison Unterschlupf gefunden (Huge de Sadeleer fährt bei den 24 Stunden Spa im dritten Auto). Immerhin geniesst Kris Richard aber den Status eines offiziellen Junior Drivers von R-Motorsport. Umso mehr will der Berner 2019 mit Top-Leistungen im Partnerteam Daiko Lazarus Racing auf einem Lamborghini Huracán GT3 auffallen.
Kris Richard: „Nach zwei durchzogenen Saisons habe ich mit der TCR abgeschlossen und konzentriere mich nun voll auf dieses GT3-Projekt. Ich fühle mich so gut vorbereitet und motiviert wie noch nie. Ich weiss, dass ich Leistung zeigen muss, um mich bei R-Motorsport für die Zukunft zu empfehlen. Es geht für mich um alles, denn ich will einmal von diesem Sport leben können.“
Vor- oder Nachteil?
Mit Fabrizio Crestani (I) und Nicholas Pohler (D) hat der Tourenwagen-Europacupsieger von 2016 zwei starke Teamkollegen. Dass Lazarus im Gegensatz zu allen anderen Lamborghini-Teams noch nicht mit dem EVO-Update auftritt, kann durchaus ein Vorteil sein, weil weniger Abtrieb in Monza höheren Topspeed auf den Geraden bewirkt.
Ihr Ziel sind nicht in erster Linie Top-Klassierungen im Gesamtklassement, um welche vorwiegend die Profis (Einstufung Platin und Gold) besetzten Teams streiten. Vielmehr haben sie den Gewinn des an Niveau gestiegenen Silver Cups für Fahrer mit FIA-Silbereinstufung im Visier. Dieser Titel ging im Vorjahr an die drei Jaguar-Piloten Alex Fontana, Adrian Zaugg und Mikael Grenier (CDN) von Emil Frey Racing.
Ineichen und Mauron auf Top-Lamborghinis
13 der insgesamt 49 gemeldeten Teams fahren im Silver Cup. Mit Philipp Frommenwiler und Lucas Mauron starten zwei weitere Schweizer mit grossen Ambitionen in dieser Subwertung. Mauron teilt sich mit dem Österreicher Gerhard Tweraser (bei uns bekannt geworden als Sieger der Formel Lista Junior 2006) und Arno Santamato (F) einen der beiden Lamborghini des mehrfachen Siegerteams GRT Grasser Racing.
Im Topauto sitzt der Luzerner Rolf Ineichen, der sich über die Jahre vom Gentleman Driver zum Vollblutrennfahrer entwickelt hat, der den Vergleich mit den Profis nicht mehr zu scheuen braucht. Mit Siegen bei den 24 Stunden Daytona und Sebring begann die Saison 2019 für den Unternehmer aus Sursee so erfolgreich wie noch nie – daran will er mit Werksfahrer Mirko Bortolotti (I) und seinem langjährigen Partner Christian Engelhart (D) im Blancpain Endurance Cup anknüpfen.
Findet Honda den Weg an die Spitze?
Mit Struan Moore (GB) und Matt McMurry aus den USA hat auch Philipp Frommenwiler zwei gute Teamkollegen beim Jenson Team RJN aus England. Wie berichtet, steckt Ex-Weltmeister Jenson Button als einer der Partner dahinter, dessen Nähe zu Honda aus seiner Zeit in der Formel 1 rührt.
Wenn der neue NSX GT3 Evo nicht nur schnell, sondern auch zuverlässig ist, ist diesem Trio vieles zuzutrauen. Symbolisch fuhr der Honda beim TV-Shooting anlässlich der offiziellen Testfahrten in Le Castellet bereits an der Spitze des zehn Marken umfassenden Feldes mit.
Adrian Amstutz als AM-Titelverteidiger
In der Kategorie AM Cup für Fahrer mit Bronze-Einstufung errang Adrian Amstutz 2018 mit dem Russen Leo Matchiski den Titel. Never change a winning team, daher bleibt der Luzerner dem Team (Barwell aus England), der Marke (Lamborghini) und dem Teamkollegen treu. Neuer dritter Fahrer ist der Portugiese Miguel Ramos. Einer der Gegner von Amstutz ist Christoph Lenz auf einem Huracán eines anderen Teams.
Auch etliche Schweizer in der GT4
Der Saisonstart erfolgt am Sonntag mit dem ersten Rennen über drei Stunden in Monza (Start 15 Uhr). Auch die GT4 European Series trägt im Vorprogramm ihren ersten beiden Läufe über je eine Stunde aus.
Mit Cédric Freiburghaus (Audi R8 LMS), Pascal Bachmann, Florian Thoma (beide Aston Martin Vantage), Patric Niederhauser (KTM X-Bow) und Niki Leutwiler (Porsche 718 Cayman CS) sind auch hier mehrere Schweizer mit guten Chancen auf Siege in der Gesamtwertung und ihren Klassen (Pro-Am, Silver Cup und AM) am Start.
Das GT3-Rennen aus Monza wird live im Internet und auf Youtube (Suchbegriff „Blancpain GT Series“) sowie auf den Pay-TV-Sendern Eurosport 2 und Motorvision übertragen. Auch die GT4 ist online zu verfolgen.