Mont-Blanc: Schweizer in der Nebenrolle 🎥

CARRON NUR NEUNTER Statt um SM-Punkte fuhren die Schweizer Teams beim Rallye Mont-Blanc Morzine in Frankreich um Achtungserfolge. Ex-Meister Sébastien Carron hatte sich allerdings mehr erhofft. Die 4-minütigen Highlights der ersten Etappe geben einen guten Eindruck von der Qualität des Feldes und der Sonderprüfungen rund um den Mont-Blanc. Von den fünf vorgesehenen Läufen zur Schweizer […]

Die 4-minütigen Highlights der ersten Etappe geben einen guten Eindruck von der Qualität des Feldes und der Sonderprüfungen rund um den Mont-Blanc.

Von den fünf vorgesehenen Läufen zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2020 blieb nach coronabedingten Absagen der übrigen Veranstalter bloss das Rallye du Mont-Blanc Morzine in Frankreich übrig. SM-Titel gibt es im Ausnahmejahr 2020 im Automobilsport also keine zu gewinnen.

Dennoch gingen immerhin 30 Schweizer Equipen an den Start, darunter sechs in der Kategorie VHC. Allerdings durfte sich einzig Sébastien Carron mit Co Lucien Revaz Chancen inmitten der französischen Elite einen Platz in den Top-Ten dieses Klassefeldes – 30 Teams in der Gruppe R5, dazu drei WRC-Autos und acht neue Alpine A110 RGT – ausrechnen.

Auf ihrem Terrain blieben die Franzosen an der Spitze unter sich. Dabei war Yoann Bonato im Citroën einmal mehr der Beste (Fotos: Jürg Kaufmann).

Starke Alpine A110
Yoann Bonato, der hier in den letzten vier Jahren dreimal gewonnen hatte, war mit seinem Citroen C3 R5 auch in diesem Jahr nicht zu schlagen. Markenkollege Quentin Gilbert blieb ihm diesmal allerdings knapp auf den Fersen (siehe Resultate unten).

Erstaunlich stark waren die neuen Alpine A110 RGT. Insbesondere Manou Gigou, der in der ersten Sonderprüfung sogar die Bestzeit markierte, das Rennen somit kurzzeitig anführte und in der Folge toller Dritter wurde.

In der Hand von Manu Guigou konnte Alpine das Potenzial des A110 RGT aufzeigen.

Knallharte Realität
Sébastien Carron wehrte sich am Steuer eines VW Polo – diesmal ein Exemplar von Tuner Balbosca – in der Horde der französischen Voll- und Halbprofis aus Frankreich bei seinem einzigen Rallye in dieser Saison zwar nach Kräften. Der Walliser musste sich schliesslich aber mit dem neunten Gesamtrang zufriedengeben.

Bestes Einzelergebnis war ein sechster Platz in der SP8. Mehrmals bremste ihn jedoch ein «schleichender Plattfuss» an einem Vorderrad ein, ohne sich die Ursache erklären zu können.

Mit Jonathan Scheidegger (Peugeot 208 T16) und Alain Blaser (Hyundai i20) steuerten zwar zwei weitere Schweizer ebenfalls R5-Boliden. Sie verloren aber auf den 183 gezeiteten SP-Kilometern nicht weniger 5,5 bzw. 6 Minuten auf Carron als Schweizer Referenz.

In der Schweiz war er lange die Nummer 1, rund um Morzine war Sébastien Carron gegen die Franzosen und ihre bessere Streckenkenntnis aber machtlos.

Gute Vorstellung von Vuistiner im neuen Clio V
Den vierten Rang in der Schweizer Wertung belegte Ismaël Vuistiner. Der Walliser startete mit Partnerin Florence Kummer erstmals auf einem der neuen Renault Clio V «Rallye 5» – einer 2020 eingeführten seriennahen FIA-Kategorie. Das Paar gewann der Walliser den Lauf zur Schweizer Trophée Michelin, und im Riesenfeld der französischen Renault Trophy (37 Teilnehmer) reichte es immerhin zu Platz 10.

Ex-Junior-Champion Aurélien Devanthéry startete nahm versuchsweise auf einem der neuen Peugeot 208 Rally 4 (ebenfalls neue FIA-Gruppe) im französischen Peugeot-Cup teil. In der dritten SP landete er mit dem bei seinem Tessiner Haustuner Gilauto gemieteten Allradler nach zwei Reifenschäden entnervt in der Botanik und musste wegen eines lecken Ölkühlers aufgeben. Nach diesem Nuller sind weitere Einsätze mit dem Peugeot aus finanziellen Gründen fraglich.

Ismaël Vuistiner schlug sich mit dem neuen Clio RS V im grossen Feld der Renault Trophy beachtlich. So gewann er die Trophée Michelin Suisse.

Althaus siegt bei den Junioren
Hinter Vuistiner sowie Sergio Pinto und dessen Renault Clio S1600 behauptete sich Julien Schopfer mit seinem Peugeot 208 R2 lange vor Junior Sacha Althaus auf Rang 3 der Trophée Michelin. In der neunten von 13 Prüfungen demolierte Schopfer indessen seinen Peugeot gründlich.

Althaus, der nach einem Ölpumpenschaden im Shakedown seinem nicht mehr taufrischen Ersatzmotor im 208 einbauen musste, hatte somit keinen ebenbürtigen Gegner mehr. Guillaume Girolamo musste am Samstagmittag mit Motorproblemen die Segel streichen, nachdem er schon vorher nicht mit ihm mithalten konnte. Markenkollege Michaël Droz kam ebenfalls nicht richtig in Schwung.

Erstmals bei den Junioren tauchte der Jurassier David Erard auf. Mit seinem Renault Clio V zeigte er eine ansprechende Leistung, während Maret (Defekt) und Dos Santos (Abflug) ausschieden.

Als Sacha Althaus seine engsten Gegner los war, reichte es auch mit dem schwächeren Ersatzmotor klar zum Juniorensieg.

Pascal Perroud knapp am VHC-Sieg
Nachdem der favorisierte Korse Marc Valliccioni mit CH-Lizenz im grossen Feld der VHC-Fahrzeuge seinen BMW M3 schon in der SP2 ausrollen lassen musste, verteidigte Pascal Perroud auf einem gleichen Auto die Schweizer Farben mit Bravour. Der Walliser kämpfte in der BMW-Meute von Anfang an ganz vorne mit.

Im Ziel musste Perroud schliesslich nur seinem französischen Markenkollegen Rulland um 6,8 Sekunden den Vortritt lassen. Pascal Bachmann hatte zwar das Handling des Ford Sierra Cosworth 4×4 noch nicht ganz im Griff, für Rang 4 reichte es aber allemal.

Vom R5-Auto auf einem BMW M3 in die VHC gewechselt, zeigte Pascal Perroud sofort eine starke Leistung.

Gesamtklassement Rallye Mont-Blanc Morzine 2020

Gesamtklassement Schweizer Wertung

Klassement Clio R3T Alps Trophy

Klassement Clio Trophy France

Klassement Gruppen VHC

Klassement SM Junior

rallye-mont-blanc-morzine.com

 

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