Mercedes-GP: Silberpfeile werden schwarz

BEKENNTNIS GEGEN RASSISMUS Das Weltmeisterteam setzt ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung. Aus diesem Grund werden die Mercedes-Rennwagen nicht mehr als Silberpfeile auftreten, sondern ganz in Schwarz. Wenn die Formel 1 am kommenden Wochenende in Österreich auf die Rennstrecke zurückkehrt, tritt sie in einer Welt an, die sich seit dem letzten Zusammentreffen der Teams Anfang […]

Der Mercedes W11 des Titelverteidigers. Lewis Hamilton schaffte es als erste dunkelhäutiger GP-Pilot zum WM-Titel.

Wenn die Formel 1 am kommenden Wochenende in Österreich auf die Rennstrecke zurückkehrt, tritt sie in einer Welt an, die sich seit dem letzten Zusammentreffen der Teams Anfang März in Melbourne grundlegend verändert hat.

In den vergangenen fünf Wochen hat die «Black Lives Matter»-Bewegung deutlich gemacht, wie sehr neue Massnahmen und aktives Handeln im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung in jeder Form benötigt werden.

Mangel an Vielfalt
Mercedes-AMG Petronas F1 hat die Zeit genutzt, den Perspektiven seiner Teammitglieder zuzuhören, zu lernen und über das Team nachzudenken – in seiner heutigen Form, aber auch darüber, wie wir es für die Zukunft gestalten wollen. Drei Prozent der Belegschaft identifizieren sich als Angehörige ethnischer Minderheiten und nur zwölf Prozent der Angestellten sind Frauen.

Dieser Mangel an Vielfalt zeige, dass neue Ansätze entwickelt werden müssen, um auch die Talente anzusprechen, die derzeit nicht erreicht werden. Dieser Herausforderung will Mercedes GP durch positive Massnahmen begegnen.

Alles in Schwarz
Aus diesem Grund werden die beiden Mercedes W11 von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas in der Saison 2020 mit einer komplett schwarzen Grundlackierung antreten. Dies sei eine öffentliche Verpflichtung, die Vielfalt des Teams zu verbessern, und ein klares Statement gegen Rassismus und jede Form von Diskriminierung.

Bis zum Ende der Saison wird zudem ein Vielfalt- und Integritätsprogramm bekanntgegeben, das verschiedene Aspekte beinhalten wird. Beide Fahrer stehen im Zentrum dieses Kampfes gegen Rassismus und Diskriminierung. Sie werden in schwarzen Rennoveralls antreten und auch ihr Helmdesign anpassen.

ALs die Welt noch in Ordnung schien. Valtteri Bottas bei den Februar-Testfahrten der Formel 1 im noch silbernen W11 (Foto: LAT Images).

Hamilton geht mit gutem Beispiel voran
Weltmeister Lewis Hamilton gründete vor Kurzem die Hamilton Commission, einer Forschungspartnerschaft mit der Royal Academy of Engineering. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, herauszufinden, wie der Rennsport dazu genutzt werden kann, um mehr junge Schwarze für MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) zu interessieren, um sie später in den Teams oder anderen Ingenieursbereichen anzustellen.

Weltweite Plattform nutzen
Der Teamchef und Geschäftsführer des Mercedes-AMG Petronas F1 Teams verspricht, die  eigenen Schwächen in diesem Bereich nicht zu ignorieren oder vor den Fortschritten zurückschrecken, die noch erreichen werden müssten.

Toto Wolff: «Unsere Lackierung ist unser öffentliches Versprechen, positive Massnahmen zu ergreifen. Rassismus und Diskriminierung haben keinen Platz in unserer Gesellschaft, unserem Sport und unserem Team. Doch die richtigen Überzeugungen und die richtige Geisteshaltung sind nicht genug, wenn wir stumm bleiben. Wir möchten daher unsere Stimme und unsere weltweite Plattform nutzen, um uns für Respekt und Gleichberechtigung einzusetzen.»

mercedesamgf1.com

 

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