Lignières: Ideales Geläuf für Legends Cars 🎥

SLALOM UND SPRINT Im Rahmen einer TCS-Veranstaltung in Lignières war Thomas Kräuchi bei den Swiss Legends Cars der Beste. Inoffizieller Tagessieger war Thomas Zürcher im Tatuus-Abarth. Die als Pilotprojekt abgehaltene Breitensport-Veranstaltung auf dem kleinen Circuit von Lignières, initiiert und organisiert von dessen Betreiber TCS und dem Verein Swiss Legends Racing, verlief für einige eingeschriebene Teilnehmer […]

Der TCS öffnete den modernisierten Circuit Lignières für eine Breitensportveranstaltung. ASS liess aber nicht alle Autos für den Wettbewerb zu (Fotos: Peter Wyss, Ramon Hänggi).

Die als Pilotprojekt abgehaltene Breitensport-Veranstaltung auf dem kleinen Circuit von Lignières, initiiert und organisiert von dessen Betreiber TCS und dem Verein Swiss Legends Racing, verlief für einige eingeschriebene Teilnehmer anders als erwartet. Weil in der Schweiz halt doch nichts ohne den Segen des Dachverbandes geht, wenn Zeitmessung und Klassierungen im Spiel sind, setzte Auto Sport Schweiz (ASS) seine Reglemente vor Ort durch.

So musste sich mancher, dessen Auto nicht genau dem LOC-Reglement entsprach, mit einem freien Fahren begnügen. Und wessen Fahrzeug aus dem LOC-Rahmen fiel, durfte auch keine Tageslizenz lösen, was bei den vielen Betroffenen auf Unverständnis stiess.

Erfolgreiche Renntestfahrt von Thomas Zürcher
Dass der eine oder andere, der trotzdem einen Transponder mitführte, dann doch im offiziellen Klassement auftauchte, sorgte für Verwunderung. So etwa bei Thomas Zürcher, der einen Pokal erhielt, obwohl er wie andere mit seinem Rennwagen nur im Demo-Feld eingeteilt war.

So schnell wie Thomas Zürcher im stärker motorisierten Tatuus F4 umrundete wohl noch keiner den Circuit unterhalb des Chasseral.

Für den Berner war der Slalom am Samstag und das Zeitfahren am Sonntag im Hinblick auf 2021 ein willkommenerer Test unter Rennbedingungen. So schnell wie Zürcher im Tatuus F4 mit dem neu entwickelten LRM-Abarth-Turbomotor (zurzeit noch ca. 280 PS, später deutlich mehr) war wohl noch nie jemand in Lignières unterwegs.

Legends Cars unter sich
Die kleinen lauten Legends Cars mit ihren Rohrrahmenchassis und 135 PS starken Yamaha-FZ-Motoren (850 ccm) unter den antik anmutenden Silhouetten sind ebenfalls eher den Rennsportwagen zuzuordnen. Da sie wegen ihrer häufigen Starts in Frankreich über ein eigenes Zeitmesssystem von Sägesser Motorsport verfügen, konnten diese Piloten wenigstens zwei reguläre Rennen unter ihresgleichen austragen.

Die Gelegenheit zum kostengünstigen Motorsport mit viel Fahrzeit im eigenen Land nahmen an beiden Tagen mehr als 20 Konkurrenten in drei Klassen wahr. Zwei schnellen Leuten gelangen dabei Doppelsiege.

Thomas Kräuchi holte alles aus seinem Legends Car heraus. Seine Bestzeit lag knapp über 50 Sekunden.

Keine Kaffeefahrten von Kräuchi
Sowohl im raffiniert ausgesteckten Slalom über rund 1,9 Kilometer, bestehend aus zwei Trainings- und drei Rennläufen mit Wertung der besten Zeit, als auch bei der in zwei Zeitfenstern angebotenen Jagd nach der schnellsten Rundenzeit war Thomas Kräuchi der Schnellste von allen. Der Kaffeemaschinen-Servicetechniker aus Mühleberg übernahm mit den beiden Siegen die Tabellenführung von Frédéric Cotting.

Der letztjährige Meister musste dem Treiben krankheitshalber fernbleiben und so nach drei Siegen zwei Nuller in Kauf nehmen. Das Duell um den zweiten Platz in der Klasse Elite entschied im Slalom Kräuchis Teamchef und Fahrzeugvermieter Urs Böhlen für sich, im Zeitfahren Organisator Alain Chatton.

Mit ihrem kurzen Radstand und auf Toyo-Semislicks sind die sequenziell geschalteten Legends Cars sehr agil – das zeigt auch Kräuchis Onboardvideo von einem der drei Slalom-Rennläufe in Lignières.

Saisonsiege 2 und 3 plus Tabellenführung. Für Thomas Kräuchi lief es in Lignières perfekt.

Schneller Heller
Bei den Junioren verwies Silas Heller den Titelverteidiger Daniel Kauter im Slalom auf die Plätze und feierte so seinen ersten Klassensieg. Kauter revanchierte sich anderntags mit der Bestzeit auf dem aus Sicherheitsgründen mit einer Schikane vor der Haarnadel entschärften Circuit. Der zweite Platz ging an Silas’ Bruder Nils Heller.

Auch ihr Vater Bruno Heller wird immer schneller, wenngleich weder er noch einer der acht Konkurrenten in der am besten besetzten Klasse Master für über 50-Jährige einen Stich gegen einen Neuling hatte.

Die Legends-Gemeinde wird immer grösser. In Lignières genossen die Teilnehmer, zu denen der an den Rollstuhl gefesselte Christoph Schüpbach gehört, das einzige Heimspiel im 2020.

Debrunner kam, sah und siegte
Jean-Claude Debrunner errang in den frühen 2000er-Jahren mit einem Dallara World Series nationale Tagessiege und gab 2019 im Suzuki Swiss Racing Cup ein Comeback. Bei Testfahrten auf dem Anneau du Rhin fand er Gefallen an den Legends Cars, mietete bei Böhlen ein Auto für Lignières und fuhr damit auf Anhieb Zeiten auf höchstem Niveau.

Mit Respektabstand sicherten sich Bruno Heller und Stephan Bobst im Slalom die Ehrenplätze. Am Sonntag stellte sich der Berichterstatter als Dritter neben Debrunner und den Tabellenführenden Heller aufs Podium.

Wie sein Urteil nach diesem Renntest ausfiel, erfahren Sie in einem separaten Erlebnisbericht. Es hat auf jeden Fall Höllenspass gemacht.

In Lignières werden von Swiss Legends Racing oft Schnuppertestfahrten angeboten. Nun trugen sie auf dem idealen Gelände auch erstmals ein Zeitfahren aus.

swisslegendsracing.ch

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