Lausitz: Philip Ellis jubelt, Nico Müller hadert 🎥
ZUM SIEGER GEREIFT Im dritten DTM-Rennen feierte der Zuger Philip Ellis auf dem Lausitzring bereits einen Sieg, dem er am Sonntag einen starken vierten Platz folgen liess. Nico Müller kam an beiden Renntagen nicht auf Touren. Die Highlights zeigen, wie es zu seinem Sensationssieg von Philip Ellis kam. Niemand hatte ihn auf der Rechnung… Philip […]
Die Highlights zeigen, wie es zu seinem Sensationssieg von Philip Ellis kam. Niemand hatte ihn auf der Rechnung…
Philip Ellis ist der dritte DTM-Laufsieger unter Schweizer Flagge nach Marcel Fässler und Nico Müller, wenn man von dem seit ein paar Jahren im Kanton Thurgau eingebürgerten Deutschen Mike Rockenfeller absieht. Anders als «Rocky», der nach dem Rennen vom Samstag mit ihm als Dritter aufs Podium stieg, fährt der in München geborene und in Zug aufgewachsene Ellis auch mit Schweizer Lizenz.
Zudem bescherte er seinem deutsch-texanischen Team WINWARD den ersten DTM-Sieg und DTM-Rückkehrer Mercedes-AMG den ersten Saisonsieg.
Philip Ellis: «Ich bin sprachlos. Als ich die Zielflagge sah, konnte ich es nicht glauben, dass ich dieses Rennen gewonnen habe. Startplatz neun war nicht die Ausgangssituation, bei der man mit einem Sieg rechnet. Nach dem Safety-Car bin ich sehr gut nach vorne gekommen. Ich bin einfach nur glücklich.»
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Nur der Schweizerpass fehlt ihm noch
Zur Erinnerung (wir stellten ihn hier im Frühjahr nochmals eingehend vor): Bei Ellis handelt es sich um den Sohn einer Deutschen und eines Briten. Von einem Schweizer Bürger unterscheidet sich der im Kanton Zug aufgewachsene, lebende und perfekten Dialekt sprechende Profiracer nur durch das Fehlen des roten Passes.
2011 entschied er als Rennsport-Neuling auf Anhieb die Schweizer LO Formula Lista für sich und erlebt nun zehn Jahre später den bisherigen Karrierehöhepunkt.
Trotz 25 Kilo Erfolgsballast stellte Ellis den Mercedes-AMG GT3 am Sonntagmorgen in die erste Startreihe für Rennen 2. Mit diesem Handikap war er über die Distanz logischerweise wehrlos, zog sich als Vierter hinter Maxi Götz (Mercedes), Liam Lawson (Ferrari) und Kelvin van der Linde (Audi) nochmals achtbar aus der Affäre.
Fast eine Nullnummer für Nico Müller
Für Nico Müller gab es auf dem 4,562 Kilometer langen und mit dem erstmals überhöhten Turn 1 befahrenen Lausitzring hingegen wenig zu holen. Der Monza-Zweite rodelte mit seinem vom Team Rosberg eingesetzten Audi R8 LMS am Samstag nach einer leichten Kollision im Mittelfeld durchs Kiesbett und fiel ans Ende des Feldes zurück.
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Weil der Berner den Pflichtboxenstopp als Letzter absolvierte, führte er das Rennen dennoch lange vor Philip Ellis an, sodass es auf dem Monitor nach einer Schweizer Doppelführung aussah – ein Novum in der Geschichte der DTM. Das Ziel sah er bei sommerlichen Temperaturen schliesslich auf Rang 13.
Im 57-minütigen Rennen über 36 Runden vom Sonntag kam der Vizemeister von 2019 und 2020 aus der achten Startreihe immerhin noch auf den zehnten Rang vor. Das ergab noch ein Pünktchen.
Nico Müller: «Wir waren das gesamte Wochenende zu langsam, vor allem im Qualifying. Im Rennen ging es zwar etwas besser, aber generell war einfach der Wurm im Auto.»
Ellis rückt vor, Müller sackt ab
In der Meisterschaft rutsche Müller vom dritten Zwischenrang nach dem Saisonauftakt in Monza auf den zehnten Platz ab, während sich Philip Ellis mit den meisten Punkten aller Fahrer in der Lausitz an die dritte Position katapultierte.
In Führung liegt der in allen vier Rennen gut punktende Südafrikaner Kelvin van der Linde vom Team ABT Sportsline (69 P.) vor Red-Bull-Schützling Lawson (65), Ellis (48) und Götz (46). Die nächsten beiden Rennen finden am 7. und 8. August im belgischen Zolder statt.
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