Kris Richard: Ein zorniges TCR-Saisonende
AUSSCHLUSS IN SPANIEN Eine gegen Kris Richard ausgesprochene Strafversetzung beim Finale zur TCR Europe in Barcelona führte zum Eklat. Der Thuner wurde von der ganzen Veranstaltung ausgeschlossen. Im freien Training zum Finallauf der TCR-Europa-Serie in Barcelona sah es für Kris Richard mit Rang 3 im Feld der 32 Fahrer aus 19 Nationen noch vielversprechend aus. […]
Im freien Training zum Finallauf der TCR-Europa-Serie in Barcelona sah es für Kris Richard mit Rang 3 im Feld der 32 Fahrer aus 19 Nationen noch vielversprechend aus. Auch mit dem siebten Platz im Qualifying konnte der Thuner noch gut leben. Danach eskalierte die Situation jedoch.
Weil Richard zwischen Kurve 1 und 2 abgekürzt haben, soll, versetzten ihn die Stewards vor dem ersten Rennen von Startplatz 7 auf 10. Weil dies wegen der umgekehrte Startreihenfolge der Top 10 aus dem Qualifying die Pole Position für den zweiten Lauf bedeutet hätte, erhielt der Hyundai-Pilot aus dem Team Target Competition obendrein eine weitere Strafe, indem er sich hätte als Elfter hinstellen sollen.
Nicht nachvollziehbar für den Beschuldigten
Zuviel des Schlechten für den gebeutelten Schweizer, nachdem er sich schon einige Wochen zuvor mit der Aberkennung des Sieges in Spa (eine Sekunde Zeitstrafe ergab nur noch Rang 2) ungerecht behandelt gefühlt hatte.
Kris Richard: «Dies ist absolut nicht nachvollziehbar. Ich legte den Stewards in Begleitung meines Teams ein Video vor, das klar zeigte, dass ich die entsprechende Kurvenpassage wie einige andere, die nicht bestraft wurden, innerhalb der Toleranz durchfuhr. Mit drei Strafplätzen hätte ich noch leben können. Die Streichung der Pole für Sonntag war dann zu viel.»
Facebook-Eintrag mit Folgen
Leider liess sich der ansonsten besonnene Berner danach zu einer Bemerkung auf Facebook hinreissen, welche die betroffenen Stewards als Beleidigung empfanden. Daher musste Kris Richard am Sonntagmorgen erneut vor den Rennkommissären antraben. Diese schlossen ihn gleich von der ganzen Veranstaltung aus.
Kris Richard: «Die Rennkommissare haben mir das ganze Wochenende zerstört. Das schmerzt schon sehr, wenn man denkt, wie viel das alles kostet – und was möglich gewesen wäre.»
Keine Lust mehr auf TCR
Für die Fahrerwertung hatte diese Disqualifikation für ihn keine Folgen. Der 23-jährige Thuner blieb in der Meisterschaft auf dem siebten Rang.
Offiziell hat Richard zwar keinen Laufsieg auf dem Konto. Er ist jedoch der einzige permanent gestartete Fahrer, der in jedem Rennen die Zielflagge sah. Acht beendete er in den Punkten, zwei auf dem Podium.
Für Richard ist das Thema TCR hiermit abgehakt. Seine Zukunft sieht er im GT3-Sport (nach guten Vorstellungen in der VLN) oder in einem GT-Markenpokal, zum Beispiel von Porsche.
Als Champion der TCR Europe 2018 liess sich der Spanier Mikel Azcona auf Cupra TCR vom Heimpublikum feiern. Vizemeister ist der Franzose Jean-Karl Vernay auf Audi RS3 LMS TCR.