Karen Gaillard: Gute Noten zum Anfang 🎥

ERSTES PODIUM Bei ihrem ersten TCR-Langstreckenrennen in Monza erfüllte Young Driver Karen Gaillard die Erwartungen. Eine Woche später holte sie in Spanien mit einem Vortex-Prototyp sogar ihr erstes Podium. Die Highlights der 12H Monza gegen die Faszination von Langstreckenrennen wieder. Der Topcar-Cupra ist mehrmals kurz zu sehen. Lange musste Karen Gaillard auf ihr erstes Autorennen […]

Die Highlights der 12H Monza gegen die Faszination von Langstreckenrennen wieder. Der Topcar-Cupra ist mehrmals kurz zu sehen.

Lange musste Karen Gaillard auf ihr erstes Autorennen seit dem Gewinn der Young Driver Challenge 2019 warten. Bei den 12 Stunden von Monza, dem eigentlich schon für Ende März geplanten Lauf zur 24H Series, teilte sie sich den von Topcar Sport aus Uetendorf eingesetzten Cupra TCR mit Landsmann Fabian Danz und dem Deutschen Loris Prattes.

Rätselhafte Defekte
Der fünfte Rang in der TCR-Klasse widerspiegelte die Stärke des Berner Teams keineswegs. Das Trio lag trotz eines Differenzialschadens an zweiter Stelle in Schlagdistanz zu den Leadern, ehe am eigentlich komplett neu aufgebauten Auto auch noch die neue Lichtmaschine kollabierte.

Der Austausch kostete fünf Runden. Dazu kam der Rennunterbruch infolge des heftigen Gewitters in genau jenem Moment, als Fabian Danz zurück auf die Strecke wollte. Der Rückstand war danach auf keine Weise mehr wettzumachen.

Die junge Rennfahrerin macht am und im Cupra TCR eine gute Figur. Sportlich könnte sich dies schon bald auszahlen.

Lob und sanfte Kritik vom Teamchef
Immerhin kam Karen Gaillard so in ihrem ersten Langstreckenrennen ins Ziel und erhielt danach von ihrem Teamchef beste Noten.

Ronny Jost: «Sie hat das sehr gut gemacht. Am Anfang war die etwas zurückhaltend. Sie will keine Fehler machen. Das ist zwar verständlich, wenn man sich zu Dritt ein Auto teilt. Aber in Zukunft darf sie etwas mehr Risiko eingehen. Ihr letzter Stint bis ins Ziel war dann wirklich gut, Chapeau!»

Auf und neben der Strecke viel erlebt
Die 19-jährige Freiburgerin genoss ihr erstes Rennweekend seit ihrem Automobilsportdebüt als Young Driver-Finalistin 2019 im August 2019 von Anfang in vollen Zügen.

Karen Gaillard: «Ich reiste schon am Mittwoch mit Papa im Camper an und war stolz, dass ich nach dem Testtag am Donnerstag unser Auto bei der offiziellen Fahrerparade über die historische Steilwand von Monza steuern durfte.»

Nach ihrem ersten Langstreckenrennen zieht sie ein primär positives Fazit.

Karen Gaillard: «Es war ein reichhaltiges Wochenende, an dem ich viel gelernt und mich stetig gesteigert habe. Natürlich ist es etwas enttäuschend, dass wir das Potenzial fürs Podium hatten und es nicht erreichten. Aber immerhin sahen wir nach zwölf Stunden die Zielflagge, was längst nicht alle Teams schafften.»

Speditive Boxenstopps gehören genauso zu Langstreckenrennen wie schnelle Rundenzeiten. Beides ist bei Topcar Sport gegeben (Foto: Petr Fryba, 24H Series).

Gaststart in Spanien
Kurzfristig kam die Gesundheitsfachfrau aus Riaz in der Woche danach zu einer Startgelegenheit in Spanien. Nicht mit einem inzwischen gewohnten TCR-Tourenwagen, sondern einem Sportprototyp.

Im Team Vortex SAS aus Südfrankreich durfte sie auf dem Circuit von Navarra solo zwei Mini-Langstreckenrennen auf einer Eigenkonstruktion mit Rohrrahmenchassis und 450 PS starkem 6,2-Liter-Chevy-V8-Motor pilotieren.

Erstes Podium
Auch diese Aufgabe löste die junge Rennfahrerin mit Bravour. Im ersten Rennen über rund 50 Mintuen brachte sie ihren orangen Vortex Light inmitten von GT4-Autos als Dritte der Klasse C3 ins Ziel und stieg danach erstmals im Automobilsport aufs Podium.

Im zweiten Rennen verpasste es Karen als Vierte um sieben Sekunden. Dass sie wiederum keinen groben Fehler und nicht das Geringste kaputt machte, spricht für ihre Reife.

Der Vortex Light wiegt nur 1050 Kilogramm und wird von einem Chevy V8 angetrieben. Karen Gaillard kam damit gut zurecht.

Ein gutes Omen
Beide gut verlaufenen Auftritte stärken ihr Selbstvertrauen und wecken ihre Vorfreude aufs nächste Rennen. Am 5./6. September wird sie mit Topcar Sport in Barcelona ihr erstes 24-Stunden-Rennen bestreiten.

Das Berner Team weiss, wie man es mit einem Youngster wie Karen gewinnt. Im Vorjahr entschieden ihre erfahrenen Monza-Teamkollegen Danz und Prattes zusammen mit dem Finnen Antti Buri und dem Zürcher Julien Apothéloz – dem Gewinner der Young Driver Challenge 2018 – den Marathon in der Tourenwagen-Gesamtwertung für sich. Nichts weniger ist auch 2020 das Ziel.

In Monza gab es für den Topcar-Cupra kein Podium. Dies soll in Barcelona nachgeholt werden.

karengaillard.ch

24hseries.com

vortexsas.fr

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