Karen Gaillard: Auf ins neue Abenteuer 🎥
PREMIERE IN DUBAI Am Sonntag reist Karen Gaillard zum bisher grössten Renneinsatz. In Dubai startet die Gewinnerin der Young Driver Challenge 2019 mit einem GT-Prototyp zu ihrem ersten 24-Stunden-Rennen. Auf ihrem am 6. Januar ins Netz gegangenen Youtube-Kanal schaltete Karen Gaillard als erstes einen kurzen Film vom Dezember-Einsatz mit dem Vortex Light in Le Castellet […]
Auf ihrem am 6. Januar ins Netz gegangenen Youtube-Kanal schaltete Karen Gaillard als erstes einen kurzen Film vom Dezember-Einsatz mit dem Vortex Light in Le Castellet auf.
Erst am 13. Dezember bestritt Karen Gaillard auf dem Circuit Paul Ricard von Le Castellet im Rahmen der FFSA Roscar GT Challenge ihr letztes Rennen des Jahres. Zugleich war es in ihrer vor zwei Jahren begonnenen Karriere das erste mit dem bisher stärksten Rennfahrzeug, das die 18-jährige Freiburgerin in der kommenden Saison pilotieren wird – angefangen am 15./16. Januar bei den 24 Stunden von Dubai.
Vorgeschmack im Dezember
Beim traditionellen Auftaktrennen zur interkontinentalen 24H Series wird sich die Gewinnerin der Young Driver Challenge 2019 mit drei Franzosen am Lenkrad des Vortex GC10 V8 ablösen. Dabei handelt es sich um einen in Frankreich gebauten GT-Prototyp mit Rohrrahmenchassis, 6,2-Liter-Motor von Corvette, Renn-ABS und Traktionskontrolle.
Karen Gaillard: «Zuvor fuhr ich einige Rennen zum Ultimate Cup mit dem schwächeren Vortex Light. Mit dem grösseren Auto kam ich gleich sehr gut zurecht. Mega cool, einmal richtig viel Leistung und Aerodynamik sowie auch Fahrhilfen zur Verfügung zu haben.»
Alles neu in Dubai
Mit dem dritten Platz in der Klasse endete das V8-Debüt ansprechend, wenngleich aufgrund der deutlich schnelleren Rundenzeiten als die voraus liegenden Porsche GT3 Cup weitaus mehr drin gelegen wäre.
In der 24H Series wird das Auto in der Gruppe GTX eingeteilt sein, in der drei Lamborghini Huracán Super Trofeo die Gegner von Vortex SAS sein werden. Für die Schweizerin wird alles neu sein: Land, Leute, Rennstrecke, Gegnerschaft und auch das Fahren in der Nacht.
Karen Gaillard: «Bei einem Ultimate-Cup-Rennen in Magny-Cours war die Zielankunft in der Dunkelheit. Das Fahren klappte gut, aber in Dubai wird es sicher anders ein. Zudem startete ich noch nie zu einem so grossen und langen Rennen. Meine zwei 12-Stunden-Renneinsätze mit dem Cupra TCR von Topcar Sport wurden am Abend unterbrochen und am andern Tag beendet. Also alles wird für mich eine neue Erfahrung sein.»
Konzentration auf Frankreich
Ihr weiteres Programm hat Karen grösstenteils fixiert. Mit Vortex wird die Gewinnerin der Filière Endurance 2020 in Frankreich (AutoSprintCH berichtete) die Ultimate Cup Series 2021bestreiten. Diese wird seit zwei Jahren von Franzosen unter Schirmherrschaft von Auto Sport Schweiz ausgerichtet.
Bei sechs Veranstaltungen – fünf in Frankreich, eine in Aragon/Spanien – wird sie, wie schon vereinzelt 2020, mit Teampartnern im Feld der GT-Endurance-Serie an den Start gehen. Dieses Jahr aber mit dem starken Vortex V8.
Bei sechs weiteren Rennweekends wird sie im Sprint Cup by Funyo Automobiles im Rahmen des Championnat de France FFSA je zwei 20 Minuten kurze Rennen mit dem kleinen Funyo-Einheitssportwagen solo bestreiten. Dieser stete Wechsel von Sprint- und Langstreckenrennen sowie vom kleinen auf den grossen Sportwagen soll sie als Rennfahrerin weiterbringen.
Alles dreht sich nur noch um Autos
Bei bisher 13 feststehenden Rennwochenenden mit weiten Reisen, Vorbereitungen, Fitnesstraining, Sponsorenpflege und vieles mehr, was ein solches Programm mit sich bringt, bliebe nicht mehr viel für ihre gelernten Beruf. Daher hat nach Abschluss ihrer Ausbildung als Pflegefachfrau den weissen Kittel gegen Mechanikerklamotten getauscht.
Zu Hause in Pont-la-Ville oberhalb des Greyerzersees arbeitet sie nun in der Garage ihres Vaters Eric Gaillard. Der Branchenwechsel hat für sie noch einen weiteren Vorteil.
Karen Gaillard: «Wenn man schnell fährt, ist es wichtig zu wissen, wie alles funktioniert. Daher sollte man auch die Technik verstehen, die ich nun bei Papa erlerne. Als nun ausgebildete Krankenpflegerin kann ich mich später immer noch betätigen.»