Junior-SM: Schmid bestätigt Favoritenrolle
KLARER SIEG IN REITNAU Als erfahrener Rallyepilot ist Thomas Schmid der Favorit in der diesjährigen Berg-Meisterschaft Junior. Beim Auftakt in Reitnau wurde der Ostschweizer dieser Rolle vollauf gerecht. Spannend verlief der Kampf um Rang 2. Endlich hatte das Warten auf den Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft Junior 2018 der vom Eventcenter Seelisberg ausgerichteten Swiss Race Academy […]
Endlich hatte das Warten auf den Auftakt zur Schweizer Berg-Meisterschaft Junior 2018 der vom Eventcenter Seelisberg ausgerichteten Swiss Race Academy für die acht Teilnehmer ein Ende. Je näher der erste Start rückte, desto mehr stieg am Sonntag in Reitnau der Puls jedes und jeder Einzelnen.
Am wenigstens vielleicht bei Thomas Schmid, der diese Anspannung von seinen bisher zwölf Einsätzen in der Schweizer Rallye-Meisterschaft Junior her kennt. Am meisten bei jenen, die sich überhaupt noch nie irgendeinem sportlichen Wettkampf stellten.
Erleichterung nach dem klaren Sieg
Schmid stritt die ihm zugetragene Favoritenrolle gar nicht ab, war am Ende des Tages aber doch froh, dass alles plangemäss verlief. Mit zwei klaren Bestzeiten, wovon die zweite unter der Grenze von 70 Sekunden, holte sich der 22-jährige St. Galler aus Jonschwil überlegen den Sieg.
Thomas Schmid: „Am Anfang fuhr ich zu wenig sauber und etwas quer, aber ich habe auch Dinge ausprobiert und das Auto deswegen überfahren. Alle haben erwartet, dass ich schnell sein werde, daher war ich erleichtert, dass ich schon im ersten Trainingslauf schneller fuhr als Rolf Reding letztes Jahr im Rennlauf.“
Der Zeitenvergleich mit dem letztjährigen Meister hinkt jedoch leicht. 2017 mussten die Neulinge ihre beiden Trainingsläufe auf nasser Unterlage absolvieren und wussten daher nicht so recht, wie sich der Toyota GT86 mit den Pirelli-Strassenreifen im trockenen Rennen verhält. Zudem durften sie wegen der Rennabbruchs nur einen Lauf bestreiten.
Aber die 1’09,87 von Schmid waren auf jeden Fall klasse. Reding selbst gewann mit demselben Auto, aber mit Slicks bereift, mit zwei mittleren 1’05-er-Zeiten wie schon in Hemberg die Klasse SuperSerie bis zwei Liter.
Schneller, aber nicht regelmässiger
Diesmal herrschten ideale Begingungen. Und so kamen auch Marcel Wälchli im ersten und Sven Indermühle im zweiten Lauf unter Redings 2017 gesetzten Klassenrekord von 1’11,53.
Mit 1’11,17 gelang Indermühle die zweitbeste Zeit hinter denen von Schmid. In der Addition vermochte er seinen Berner Kantonskollegen jedoch nicht mehr vom zweiten Platz zu verdrängen.
Dieser war damit trotzdem nicht ganz zufrieden.
Marcel Wälchli: „Mit fast drei Sekunden Rückstand im Klassement ist die Differenz nach vorne zu gross. Ich war etwas zu aggressiv. Immerhin konnte ich dank dem guten ersten Lauf den zweiten Platz verteidigen.“
Im letzten Jahr waren die Abstände deutlich geringer, auch blieb das erste Podium das gleiche wie das zweite und das dritte. Mit Spannung darf man also den nächsten beiden Rennen in Anzère (22. Juli) und Oberhallau (26. August) entgegenschauen, ob Reitnau bereits das Kräfteverhältnis wiedergab.
Grosser Abstand nach hinten
Um diesmal Abwechslung auf den drei Spitzenplätzen zu bringen, müssen sich die fünf weiteren Junioren nämlich noch gewaltig steigern.
Luca Hodel büsste als Vierter und einer Bestzeit von 1’14,08 mehr als acht Sekunden auf Schmid und Brian-David Prina mit 1’14,24 als Bestwert schon 9,06. Hodel war insofern zufrieden, als bei seiner Premiere nix kaputt ging und Prina sei weder mit dem Auto noch mit der Strecke richtig warm geworden.
Yves Meier belegte mit bereits 13,78 Rückstand den sechsten und Desirée Blumer mit 16,67 den siebten Rang. Immerhin legte die sichtlich nervöse Schwyzerin, gecoacht vom letztjährigen Vizemeister Lukas Eugster, vom Training zum Rennen die grösste Steigerung an den Tag: „Ich fuhr so schnell, wie ich es mir zugetraut habe.“
Glück im Unglück für Fabian Hug
Dass dies auch anders enden kann, kriegte Fabian Hug zu spüren. Der arme Tropf ging im ersten Rennlauf am Ausgang der ersten langen Linkskurve etwas zu früh aufs Gas und drehte sich anschliessend ins Kornfeld. Zum Glück nahm dabei weder das Auto noch die Moral des Unglücksraben grossen Schaden.
Im Gegenteil, er konnte sogar ein positives Fazit ziehen.
Fabian Hug: „Als das Heck ausbrach, hätte ich rascher gegenlenken sollen. Aber ich hatte ja mega Glück. Jetzt weiss ich, wo das Limit ist und kann davon lernen.“