Jasmin Preisig: Zurück mit neuem Opel Astra
COMEBACK NACH UNFALL Rund sechs Monate nach ihrem schweren Unfall in Hockenheim kehrte Jasmin Preisig bei den Testfahrten der ADAC TCR Germany mit einem neuen Opel Astra TCR ins Geschehen zurück. Nach einem moralischen Tiefpunkt ist sie wieder voll motiviert. Mit einem unfairen Manöver beförderte der Niederländer Jaap van Lagen (der 2018 bei Fach Auto […]
Mit einem unfairen Manöver beförderte der Niederländer Jaap van Lagen (der 2018 bei Fach Auto Tech im Supercup fährt) seine Schweizer Konkurrentin beim Finale zur ADAC TCR Germany in Hockenheim heftig in die Leitplanken. Jasmin Preisig benötigte danach ärztliche Hilfe, ihr Opel Astra war nur noch Schrott.
Gedanken an den Rücktritt
In den ersten und schmerzvollen Wochen aufgrund ihrer Wirbelverletzung ging ihr der Gedanke an den Rücktritt vom Automobilsport durch den Kopf, aus gesundheitlichen und finanziellen Gründen. Nun ist die 25-jährige Appenzellerin froh, zu Beginn dieser Woche bei den offiziellen Testtagen in Oschersleben wieder dabei gewesen zu sein.
Das Wrack konnte sie bei Kissling Motorsport, welche die TCR-Tourenwagen im Werksauftrag herstellen, in Zahlung geben. Der neue Opel Astra TCR, Stand 2018, gehört wiederum Papa Walter Preisig, einem umtriebiger Garagier in Schwellbrunn AR. Das Auto wird aber nicht mehr von Lubner Motorsport, sondern von Steibel eingesetzt.
Schon im Februar konnte sich Preisig, die in der AHV-Zweigstelle in Herisau arbeitet, bei privaten Testfahrten des deutschen Teams in Most wieder ans schnelle Fahren gewöhnen. Auf dem tschechischen Kurs macht die ADAC TCR Germany Ende April erstmals Station.
Jasmin Preisig: „Es war speziell, mir das erste Mal wieder den Helm anzuziehen. Denn nach dem Unfall zog ich ihn ja nicht selbst ab… Ich habe viel mentales Training betrieben, um das Ganze im Unterbewusstsein zu verarbeiten. So war es dann beim Fahren kein Problem. Auch als ich beim zweiten privaten Test in Hockenheim das erste Mal an der Unfallstelle vorbeifuhr, kam mir das erst nachher in den Sinn.“
Ihr grösster Wunsch ist eine unfallfreie Saison 2018
Aus diesem Grund schaut sie nur noch voraus und freut sich auf ihre zweite komplette Saison in der ADAC TCR Germany. Bei den Testfahrten in Oschersleben, wo am 14./15. April der Auftakt erfolgt, bewegte sie sich stets im Mittelfeld, knapp an den Top Ten. Diese sind denn auch ihr Ziel.
Jasmin Preisig: „Da mit 25 bis 30 Autos pro Rennen gerechnet wird, wären Klassierungen um P10 bis 15 cool, also immer in den Punkten. Auf Strecken wie Hockenheim und Nürburgring, die ich am besten kenne, rechne ich mir die Top Ten aus.“
Ihr bestes Resultat ist bisher ein zehnter Rang, herausgefahren am 6. August 2017 im zweiten Rennen auf dem Nürburgring. Nachdem sie die Nachwirkungen des Unfalls vom 23. September noch heute spürt, hat Jasmin vordergründig aber einen anderen Wunsch: „Ich will einfach immer heil ins Ziel kommen.“
Wir wünschen ihr dies auch.
