IS-Trophy 2018: Alles lief für Rolf Burri

ÜBERRASCHUNG Mit einem Meister, den vor Saisonbeginn niemand auf der Rechnung hatte, endete die Interswiss-Trophy 2018. Rolf Burri ist mit seinem Opel Kadett der erste Gesamtsieger mit einem Zweiventilmotor unter der Haube. Nicht erst der Slalom von Ambri vom kommenden Sonntag, sondern von Drognens am 23. September zählte erstmals als Finallauf zur Interswiss-Trophy, der privaten […]

In Drognens eroberte Rolf Burri am 23. September den entscheidenden dritten Klassensieg. Ohne Schützenhilfe hätte es aber nie mit dem Titel geklappt (Foto: Rami Hänggi).

Nicht erst der Slalom von Ambri vom kommenden Sonntag, sondern von Drognens am 23. September zählte erstmals als Finallauf zur Interswiss-Trophy, der privaten und stark besetzten Meisterschaft für eingeschriebene Fahrer aus der Gruppe IS. Diese gibt es seit 2008 und endete 2018 mit einer wahren Überraschung.

Fleissige Teilnahme zahlt sich aus
Mit Rolf Burri holt erstmals ein Fahrer mit einem Zweiventilmotor den Titel. Mit seinem Opel Kadett GT/E 8V bezwang er die Gegner in der Klasse bis drei Liter zwar nur drei Mal, wovon er in St. Ursanne vom technischen Defekt des klar führenden Urs Banz (Opel Ascona B 16V) und der Abwesenheit sämtlicher Kadett-Kollegen profitierte.

Banz machten weitere Defekte einen Strich durch die mögliche Erfolgsrechnung. Auch die Rennpause seines Bruders Armin und die wenigen Starts von Vorjahresmeister Roman Marty und Josef Koch mit ihren 16V-Kadett spielten dem Ruswiler in die Karten.

Urs Banz machte einige Defekte an seinem Opel Ascona B einen Strich durch die Rechnung, zuletzt in Les Paccots. Dies kam am Ende seinem Klassenkollegen Burri zugut.

Gewinnbringende Zusatzpunkte
Die jeweils drei zusätzlichen  Punkte für Zweiventiler – ausser im Falle eines Sieges – brachten Rolf Burri in der Endabrechnung vier Zähler vor Christoph Mattmüller im selbst getunten VW Scirocco 16V.

Hätte Burri nach Chamblon nicht auch abschliessend in Drognens über den Slalom-Spezialisten Michael Zbinden in einem weiteren Kadett C und vier Konkurrenten mit anderen Fabrikaten gesiegt, wäre der Titel an Mattmüller gegangen.

Christoph Mattmüller im VW Scirocco. Ihm fehlte am Ende nicht mehr viel um Titelgewinn.

Der Berner hatte den Titelgewinn gegen Saisonende in der Hand. Mattmüller hätte nach fünf Klassensiegen aber auch ein sechstes Mal in Les Paccots oder Drognens in der 1600er-Klasse gewinnen müssen.

Nach einer Serie von technischen Defekten an seinem VW Polo 16V fand Stephan Burri aber wieder in die Erfolgsspur zurück. So musste sich Mattmüller mit dem zweiten Platz in den beiden letzten Rennen und in der Meisterschaft zufrieden geben.

Stephan Burri wäre wiederum ein Anwärter auf den IS-Titel gewesen. Aber Zwischenfälle und Defekte warfen ihn aus der Entscheidung (Fotos: Peter Wyss).

Neff fehlte ein einziger Gegner
Geradezu bereit lag der Titel, auf den er es nie abgesehen hatte, aber für Frédéric Neff. Der nun zweifache Schweizer Tourenwagen-Bergmeister bestritt von den fünf Slaloms im IS-Kalender nur jenen von Bière, quasi zur Vorbereitung auf die Bergrennen.

Am Berg gewann Neff acht Mal, davon fünf Mal in Gruppenrekordzeit. Leider fehlte ihm beim Finale in Les Paccots ein zweiter Gegner in der Klasse über drei Liter, um auch dort noch 21 statt nur elf Punkte zu sammeln. Nur bei drei Konkurrenten werden pro Klasse volle Punkte vergeben.

Ansonsten wäre der Strassenbauer aus Moutier (Spezialgebiet Pflastersteine) mit einem Punkt Vorsprung auf Rolf Burri nebenbei auch IS-Trophy-Sieger 2018 geworden.

Feuerzeit: Rolf Burri ist seit 2008 der erste IS-Trophy-Sieger mit einem leistungsschwächeren Zweiventilmotor unter der Haube (Foto: Rami Hänggi).

Um Meister zu werden, ist man halt oftmals nicht nur auf das eigene Können angewiesen, sondern auch auf sein Glück und das Pech der Gegner.

Und die alte Weisheit, dass immer erst am Schluss zusammengezählt wird, hat sich in der Interswiss-Trophy 2018 auf beispielhafte Weise bestätigt.

interswiss-trophy.ch

 

 

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