Hemberg: Widmers Heimspiel im neuen Auto
BERGRENNEN HEMBERG Am Wochenende beginnt im Toggenburg die Schweizer Bergmeisterschaft 2017. Die Zuschauer dürfen dort die Bergpremiere von Michael Widmers neuem Mitsubishi Mirage Proto miterleben. Ambitionen hat er damit aber noch keine. Die Stars bei den Schweizer Bergrennen heissen zwar Eric Berguerand, Marcel Steiner, Reto Meisel, Roger Schnellmann oder Ronnie Bratschi. Im Feld der 200 […]
Die Stars bei den Schweizer Bergrennen heissen zwar Eric Berguerand, Marcel Steiner, Reto Meisel, Roger Schnellmann oder Ronnie Bratschi. Im Feld der 200 Teilnehmer, die am Wochenende beim Auftakt zur Schweizer Bergmeisterschaft in Hemberg am Start sein werden, verbergen sich aber weitere schnelle und interessante Leute mit attraktiven Autos. Eines wird das breite Publikum sogar zum ersten Mal überhaupt in Aktion sehen.
Michael Widmer wohnt und arbeitet in Mühlrüti, 24 Kilometer von Hemberg entfernt. Sein neues Rennfahrzeug, das er beim Heimspiel vorführen wird, kommt aus dem 700 km Luftlinie entfernten Nysa (Neisse) in Polen. Unter Einbezug weniger Komponenten seines weissen Mitsubishi Lancer Evolution X, dessen Chassis er nach Deutschland verkauft hat, entstand bei Dytko Sport ein neues Geschoss der gleichen Marke.
Basis bildet das Modell Space Star, das aus rechtlichen Gründen in dieser Version nicht so heissen darf, sondern als Mitsubishi Mirage Proto im Wettbewerb laufen wird. Dessen Optik und Technik erinnert an ein World Rally Car, was auch Widmers Wunsch war. „Grundsätzlich wollte ich immer mal so ein Auto mit viel Leistung und diesem Aussehen haben.“
Unter der Haube arbeitet der bewährte 2-Liter-Turbo-Vierzylinder, der mit dem Tuning von Gassner Motorsport 580 PS abgibt. Punkto Leistung kann Widmer damit in der Gruppe E1 zwar mit den Besten knapp mithalten, mit 1250 kg – aus Sicherheitsgründen werden keine Carbonteile für die Karosserie verbaut – gehört das Auto hier aber eher zu den Schwergewichten.
Für den 54-jährigen Unternehmer ist dies jedoch sekundär. „Ich fahre für mich“, sagt Widmer. Beim Testlauf am Slalom Bure ist der Toggenburger ob des gewaltigen Schubs erst mal etwas erschrocken. „Auch an das Schalten mit dem sequenziellen, aber mechanischen Getriebe mit Schubunterbrechung muss ich mich gewöhnen und Abstimmungsarbeiten vornehmen.“
Nach mehreren, teilweise noch bestehenden Kategorienrekorden in der Gruppe N muss und will Michael Widmer niemandem mehr beweisen, wie gut er fahren kann. „Ich will mich mit 54 Jahren nicht mehr mit einem Meisel oder Bratschi messen. Sondern meinen Spass mit einem tollen Auto haben und gute Laufzeiten erzielen.“
Da der Mitsubishi Mirage Proto ein Blickfang sein wird und akustisch nicht zu überhören ist, werden auch die Zuschauer am Hemberg sicher ihre Freude daran haben. Der eine oder andere Daumen wird da sicher für den Toggenburger gedrückt.