Oschersleben: Ein, zwei oder kein Meister? 🎥
ZWEI SCHWEIZER AUF TITELJAGD Etwas besser als für Nico Müller in der DTM ist die finale Ausgangslage für Patric Niederhauser im ADAC GT Masters und Julien Apothéloz in der GT4 Germany. In Oschersleben müssen sie ihre Tabellenführung ein letztes Mal verteidigen. Zum 13. Mal in 14 Saisons des ADAC GT Masters fällt die Entscheidung erst […]
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Zum 13. Mal in 14 Saisons des ADAC GT Masters fällt die Entscheidung erst beim Saisonfinale. Gleich zehn Fahrer von Audi, Mercedes-AMG und Porsche haben noch Chancen, sich den Fahrertitel zu sichern.
Immer schön punkten
Dabei können die Tabellenführer Patric Niederhauser und Kelvin van der Linde mit dem Audi R8 LMS von Rutronik Racing in Oschersleben für ein Novum sorgen. Noch keinem Team gelang die erfolgreiche Titelverteidigung.
Das Duo holte bisher einen Sieg und drei weitere Podestplätze, beeindruckt aber vor allem durch seine Konstanz. Als einzige Fahrer im Feld haben sie in allen bisherigen zwölf Rennen gepunktet.
Strafversetzung als Handikap
Allerdings haben sie am Wochenende ein Handikap. Als Folge des Boxenstopp-Vergehens auf dem Lausitzring (Niederhauser war nach dem Fahrerwechsel nicht richtig angeschnallt) werden sie am Samstag in der Startaufstellung um fünf Positionen zurückversetzt.
Patric Niederhauser: «Schade, dass dies nun noch dazukommt. Denn in Oschersleben ist Überholen nicht so gut möglich wie zuletzt auf dem Lausitzring. Aber rein zum Fahren finde ich diese Strecke cool.»
Null-Fehler-Job ist nötig
Die 3667 Meter lange Strecke in der Magdeburger Börde komme dem Audi seiner Ansicht nach in der Regel entgegen. Auf der seit Beginn des ADAC GT Masters 2007 mindestens einmal jährlich befahrenen Piste sind Audi und Lamborghini mit je fünf Laufsiegen die bisher erfolgreichsten Marken.
Patric Niederhauser: «Daher sehe ich dem Finale positiv entgegen. In der Lausitz hatten wir Glück, dass das Wetter nicht so gut war, sonst hätten wir vielleicht schlechter abgeschnitten. Jetzt ist wieder alles offen. Wir dürfen einfach keine Fehler machen und müssen aus beiden Rennen das Maximum herauszuholen.»
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Niederhauser wieder stärkster Schweizer
Will heissen: Mindestens ein Rennsieg muss noch her. Aber das gilt für alle sechs Teams und ihre Fahrer, die noch rechnerische Titelchancen haben.
Ein weiterer Schweizer gehört nicht dazu. Jeffrey Schmidt, der mit seinem zweiten Startplatz im zweiten Lausitzrennen und der ein paar hundert Meter langen Führung seinen Speed mit der Callaway Corvette bewiesen hatte, könnte mit einem zweiten Top-Resultat wie der ebenfalls auf dem Sachsenring einmal siegreiche Philipp Frommenwiler auf Mercedes höchstens noch in die Top 10 der Meisterschaft vorstossen.
Schweizer Fahrer vor Schweizer Auto
Etwas mehr Luft zu ihren Verfolgern in der Meisterschaft haben Julien Apothéloz und Luci Trefz als Führende in der ADAC GT4 Germany. Ihre Konstanz mit dem Mercedes-AMG GT4 von HTP Winward Motorsport ist mit der von Niederhauser/van der Linde vergleichbar. Nur sie und eine zweite, deutlich weniger schnelle Paarung punkteten in bisher allen Läufen.
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Erste Verfolger mit 15 Punkten Rückstand – bei noch 50 bereitliegenden Zählern – sind der Italiener Gabriele Piana und der Deutsche Michael Schrey auf dem BMW M4 des Aargauers Martin Kroll von Hofor Racing by Bonk Motorsport.
Aufgepasst auf aggressive Konkurrenz
Weil sie die Tabellenspitze seit fünf Rennen und dem zweiten Saisonsieg auf dem Sachsenring behaupten, sind der Schweizer und der Deutsche fest entschlossen, diese nun auf keinen Fall mehr abzugeben. An ihrer Herangehensweise werden sie nichts ändern, wenngleich die Nervosität wohl steigen wird.
Julien Apothéloz: «Bisher hat alles sehr gut funktioniert. Wir werden das Risiko in den Positionskämpfen wieder gut abwägen. Doch uns ist klar, dass die Konkurrenz aggressiver ans Werk gehen wird, weil sie nichts mehr zu verlieren hat. Darauf stellen wir uns ein und schauen dann, was dabei herauskommt.»
Um immer zu punkten, braucht es nebst dem Können auch Glück und Reaktionsschnelligkeit. Diese hatte Luci Trefz, als er mit dem auffällig gelben Mercedes in Rennen 2 auf dem Lausitzring einem heftigen Crash knapp entging.
Live auf vielen Kanälen
Die Veranstaltung des Jahres findet ohne die Beteiligung von Zuschauern statt und wird nach einem vom ADAC GT Masters entwickelten und behördlich genehmigten Hygiene- und Infektionsschutzkonzept ausgetragen.
Beide GT3-Rennen werden Samstag und Sonntag ab 13 Uhr live von Sport1 übertragen. Wer aktuell auf dem Laufenden sein will, muss also zwischen DTM in Hockenheim und GT Masters in Oschersleben hin und her zappen.
Das erste GT4-Rennen ist am Samstag ab 15.45 Uhr im Free-TV auf Sport1 zu sehen, das zweite am Sonntag zur gleichen Zeit auf Sport1+.
Ausserdem sind alle Rennen online im Livestream auf der Internetseite von Sport1, ADAC und auf Youtube zu sehen.
Stand ADAC GT4 Germany Stand ADAC GT Masters