GP-Start: Viel Neues und auch Bewährtes

ES GEHT WIEDER LOS Am Wochenende beginnt in Bahrain die mit 23 geplanten Rennen längste GP-Saison der Geschichte. Für Spannung sorgen vor allem einige Fahrerwechsel. Bei Alfa-Sauber herrscht Konstanz. Die offizielle Vorschau von Formula 1 gibt einen Überblick über die wichtigsten Änderungen in den Teams, der Technik und was man sonst vor Saisonbeginn wissen sollte. […]

Die offizielle Vorschau von Formula 1 gibt einen Überblick über die wichtigsten Änderungen in den Teams, der Technik und was man sonst vor Saisonbeginn wissen sollte.

So spät wie noch nie in der Neuzeit der Formel 1 ging am 14. Dezember 2020 eine GP-Saison in Abu Dhabi zu Ende. Und die neue begann schon Mitte März mit den einzigen Testfahrten in Bahrain, wo am Sonntag der WM-Auftakt 2021 erfolgt.

Schon der drittletzte und vorletzte WM-Lauf 2020 fanden in Sakhir statt, wenngleich auf zwei unterschiedlichen Streckenvarianten.

So sieht der optimistische F1-Kalender 2021 aus. Neu sind Zandvoort und Jeddah in Saudi-Arabien.

Mehr oder weniger neue Rennwagen
Lange vorher traf die FIA in Abstimmung mit den GP-Teams den Beschluss, die Einführung des für dieses Jahr geplanten neuen technischen Reglements um ein Jahr zu verschieben. Bei den aktuellen Formel-1-Rennwagen, deren Leergewicht von 746 auf 752 Kilogramm steigt, handelt es sich daher um Weiterentwicklungen.

Bis auf McLaren, die von Renault- auf Mercedes-Antriebsstrang umstellten, sollten die Konstrukteure prozentual mehr als die Hälfte ihrer 2020er-Chassis übernommen haben. Darauf deuten etwa die Typenbezeichnungen von Red BullRacing (RB16B) und Williams (FW43B) hin, die also quasi B-Modelle einsetzen.

Die grössten Änderungen sind aerodynamischer Natur als Folge eines neues Unterbodens, der den Abtrieb um rund 10 Prozent senken und somit die Rundenzeiten erhöhen soll. Ob dies ist, wird man spätestens am Samstag im Qualifying auf dem Sakhir GP Circuit sehen.

Max Verstappen war im Red Bull-Honda RB16B der Schnellste der dreitägigen Testfahrten in Bahrain. Schlägt 2021 die Stunde des Niederländers? (Fotos und Videos: Formula1.com).

Red Bull stärker als Mercedes?
An der Hierarchie unter den Teams dürfte die Technik daher nicht viel ändern. Bei den Testfahrten machte Red Bull Racing, weiterhin mit Honda Power unterwegs, punkto Speeds und Zuverlässigkeit allerdings den besseren Eindruck als Titelverteidiger Mercedes mit dem neuen W12.

Das gibt sogar der Teamchef zu.

Toto Wolff: «Alles in allem waren es drei schwierige Testtage für uns. Der W12 war nicht so stabil und berechenbar und lag nicht so gut wie die Autos einiger unserer Konkurrenten. Red Bull sah sowohl auf längeren als auch auf kürzeren Versuchen stark aus, aber bei Testfahrten gilt natürlich immer, dass man die wahre Performance nicht genau kennt.»

Die Rochaden vom vorletzten GP 2020 zum ersten 2021. Bei Mercedes bestritt Williams-Pilot Russell anstelle des an Corona erkrankten Hamilton.

Interessante Fahrerwechsel
Für Abwechslung sorgen sicher einige interessante Rochaden in der Fahrerbesetzung. Nur bei Mercedes, Alfa Romeo und Williams sind die Stammpaarungen die gleichen wie im Vorjahr.

Ausgeschieden sind der Genfer Romain Grosjean (fährt nur IndyCar), der Däne Kevin Magnussen, Alexander Albon und Daniil Kvyat. Ihr GP-Debüt geben der umstrittene Russe Nikita Mazepin und der in Gland VD geborene Weltmeistersohn Mick Schumacher bei Haas sowie Yuki Tsunoda bei Alpha Tauri. Der Japaner fuhr 2019 im Jenzer-Team in der Formel 3.

Alpine mit Alonso
Hinzu kommen 2021 mit Alpine F1 und Aston Martin Racing zwei neue Herstellerteams. Die französische Equipe ging aus Renault F1 hervor, was auch einige Wechsel im Management nach sich zog.

Aller Augen werden sich bei Alpine auf GP-Rückkehrer Fernando Alonso richten, der vom Team und von sich selbst viel – vielleicht sogar zu viel – erwartet. Man wird sehen.

Aston Martin mit Vettel
Auch Aston Martin Racing ist an sich eine bekannte Grösse. Wenn die Briten mit dem erneuerten Investment des schwerreichen Kanadiers Lawrence Stroll, dessen Sohn Lance neben dem von Ferrari gekommenen Sebastian Vettel fährt, dort weitermachen, wo Racing Point 2020 aufhörte (1. GP-Sieg mit dem zu Red Bull gewechselten Sergio Perez), ist viel zu erwarten.

Ausser dem Namen des Teams steckt aber nicht viel von dieser traditionellen Marke drin. Der AMR1 wird, wie das pinke Vorgängerauto, von Mercedes-Power angetrieben.

Hoffnungsschimmer von Sauber Motorsport und Alfa Romeo Racing
Das von Sauber Motorsport operativ geführte Team Alfa Romeo Racing aus Hinwil steigt in unveränderter Besetzung in die Saison. Dank Verbesserungen im Ferrari-Antriebsstrang und in dem auf dem Vorjahresmodell basierenden C41 erhofft sich die schweizerisch-italienische Truppe zumindest den Erhalt des achten WM-Ranges (vor Haas und Williams).

Der Teamchef gibt sich verhalten optimistisch. Prognosen gibt der Franzose aber keine ab.

Frédéric Vasseur: «Wir gehen mit Selbstvertrauen ans erste Rennen heran. Bei den Testfahrten legten wir viele Runden zurück, hatten dabei keine mechanischen Probleme und erhielten ein gutes Feedback von Kimi und Antonio. Wo wir im Vergleich zu unseren Konkurrenten stehen, das kann nur das Rennen zeigen. Wir müssen einfach unser Bestes geben und ein fehlerfreies Wochenende abliefern, dann werden wir die Situation einschätzen und eine klarere Vorstellung davon haben, was wir von der Saison erwarten können. Es gibt sicher einen engen Kampf im gesamten Mittelfeld und wir wissen, dass die Abstände gering sein werden, also müssen wir alles aus unserem Paket herausholen.»

SRF live dabei
Das Schweizer Fernsehen überträgt den GP Bahrain am Sonntag, 27. März, von 16.30 bis 18.50 Uhr live. Zuerst auf SRF zwei, danach auf SRF info. Moderatoren sind Michael Stäuble und Marc Surer.

Das Qualifying ist am Samstag von 15.50 bis 17.10 Uhr ebenfalls direkt auf SRF zwei zu verfolgen.

Alle Schweizer F1-Fans hoffen, dass Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi 2021 mehr Punkte holen als bisher. Doch es wird schwierig (Foto: Sauber Group/DPPI).

f1.com

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