GP Macau: Drunter und drüber 🎥
CRASHFESTIVAL Beim Macau Grand Prix waren die asiatischen Fahrer bis auf eine Ausnahme unter sich. Rekordsieger Rob Huff und die Chinesen sorgten in allen Rennen für viele turbulente Szenen, wie das Video zeigt. Die Zusammenfassung der fünf Finalrennen nur mit Rennsound und ohne störenden Kommentar ist beste Unterhaltung. Die actionreichen Szenen sprechen für sich. Der […]
Die Zusammenfassung der fünf Finalrennen nur mit Rennsound und ohne störenden Kommentar ist beste Unterhaltung. Die actionreichen Szenen sprechen für sich.
Der berüchtigte 6,1 Kilometer lange Guia Circuit in den Häuserschluchten der Spielerstadt Macau gehört zu den anspruchsvollsten der Welt. Kaum ein Rennen geht ohne Unfall über die Bühne – gelbe und rote Flaggen zur Neutralisation oder Abbruch wechseln sich munter ab.
Eine Brite unter Chinesen
Der 67. Macau Grand Prix und seine Rahmenrennen wird nicht wie viele frühere Austragungen wegen seiner Gewinner oder Verlierer in die Geschichte eingehen. Weil Einreisende aus Europa oder anderen Kontinenten in Quarantäne müssen, waren Teams und Fahrer aus Macau, China, Hongkong und Taiwan unter sich.
Die einzige Ausnahme bildete Rob Huff, der diese Massnahme über sich ergehen liess und danach im Guia Race für TCR-Tourenwagen den zehnten Sieg in Macau anstrebte.
Verheerende Kollision
Die Rechnung des einstigen Chevrolet-WTCC-Teamkollegen von Alain Menu aus Genf ging jedoch nicht auf. Zwar war der Brite mit einem der vier selten gesehenen und in der TCR China eingesetzten MG 6 X Power TCR mit Abstand der Schnellste.
Nach dem obligaten Sieg im Qualifikationsrennen gelang dem Weltmeister von 2012 der Start zum Hauptrennen aber nicht wunschgemäss. So musste er sich hinter dem Lynk & Co. 03 des ebenfalls WM-erfahrenen Ma Qing Hua einreihen.
Sein Angriff auf den Chinesen in der zweiten Runde endete für diesen verheerend und für den vermeintlichen Sieger Rob Huff nachträglich und zurecht mit einer 30-Sekunden-Strafe. Platz 1 ging danach an Huas Lynk-Teamkollegen Jason Zhang Zhi Qiang.
Harte Entscheidung der Stewards
Der Schnellste kam auch im Feld der GT-Sportwagen nicht zum Erfolg. Frühere Sieger waren der Genfer Edoardo Mortara 2015 bis 2017 und der Tessiner Raffaele Marciello (FIA GT World Cup 2018).
Der auch von europäischen Rennen bekannte Darryl O’Young entschied das Qualirennen mit einem Mercedes-AMG GT3 klar für sich. Die Stewards sahen aber ein Fehlverhalten am Start, obwohl er als Polesetter das Tempo bestimmen durfte und wenig Einfluss auf den ihm angekreideten Mindestabstand zum Nebenmann nehmen konnte.
Die nachträgliche und nicht nur für ihn unverständliche Zeitstrafe relegierte ihn fürs Finalrennen auf Startplatz 11. Eine Neutralisation und schliesslich der Abbruch, der kurz nach seinem Vorstoss zu den Leadern passierte, vereitelte ein Podium oder gar den vierten Macau-Sieg.
Lokaler GP-Sieger und berühmten Namen
Der eigentliche Macau Grand Prix, letztes Jahr erstmals mit aktuellen und über 250 km/h schnellen FIA-Formel-3-Rennwagen ausgetragen (u.a. von Jenzer Motorsport aus Lyss), war den Fahrern der chinesischen Formel-4-Meisterschaft vorbehalten.
Der im Training und im Vorlauf bestechende Makanese Charles Leong geht als erst zweiter lokaler GP-Sieger nach André Couto 2009 in die Annalen ein. Berühmte Vorgänger waren etwa Ayrton Senna 1983, Michael Schumacher 1990, Ralf Schumacher 1995 und der aktuelle Formel-E-Champion António Félix da Costa 2012 und 2016.
Der damals unter italienischer Nationalität gestartete Genfer Edoardo Mortara entschied den Macau Grand Prix 2009 und 2010 auf Dallara-VW für sich, was ihm schliesslich den Weg zum Mercedes-Werksfahrer ebnete. Davon kann der GP-Sieger im Ausnahmejahr 2020 höchstens träumen.