Formula Drift: Verpasste Chance für Yves Meyer 🎥

UNVERSCHULDETES AUSSCHEIDEN Zahlreiche Zwischenfälle prägten den fünften Lauf zur Formula Drift in den USA. Yves Meyer schaffte es im Toyota GT86 zwar ins Sechszehntelfinale, schied jedoch aufgrund eines nicht selbst verschuldeten Fehlers aus.

 

Die fünfte Veranstaltung der weltweit bedeutendsten Driftserie ging auf dem World Wide Technology Raceway in St. Louis im US-Bundesstaat Illinois bei Hochsommerhitze über die Bühne.

Gerne wären alle Mitarbeitenden von The Drift Force, dem von Yves Meyer und Joshua Reynolds gegründeten Team aus Nidwalden, trotz der hohen Temperaturen cool geblieben. Doch das eine oder andere Malheur sorgte dann doch für Aufregung, die zu vermeiden gewesen wäre.

Kommando zurück
Der erste Dämpfer kam in Form der Hiobsbotschaft, dass die erwarteten neuen Nexen-Reifen vom Typ Nfera Sport R erst zum nächsten Event zur Verfügung stehen werden. Daher musste das Team mit Unterstützung der amerikanischen Partner den für die grösseren Reifen dem Reglement entsprechend um 140 Kilogramm Ballast erschwerten Toyota GT86 wieder mit ebenso viel Gewicht zurückbauen.

Zu den Problemen mit den nicht mehr für den Einsatz vorgesehenen gebrauchten Reifen kam im Training ein Feuer im Motorraum infolge eines Lecks in der Servolenkung. Zum Glück konnte es rasch gelöscht und der rund 900 PS starke Driftbolide fürs Warm-up zum Qualifying hergerichtet werden.

Handikap in der Qualifikation
Leider traten in der Qualifikation Motoraussetzer auf, worauf Yves Meyers mit viel Einsatz der Kupplung improvisieren musste. Die drei Sachrichter mussten deswegen elf Punkte abziehen, ansonsten gefiel ihnen seine Vorstellung gut.

Yves Meyer: «Schade, dass uns eine defekte Zündkerze mit dem Punkteabzug einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Ansonsten hätte ich erstmals den Sprung in die Top 10 geschafft und mich nicht mit dem 25. Qualifikationsrang begnügen müssen.»

Als ersten Gegner in den Top-32-Battles erhielt Meyer den Kalifornier Michael Essa zugewiesen. Das Duell gegen den 42-jährigen Champion von 2013 gewann er eindeutig.

Duell gegen Ferrari-Ikone aus Italien
In der nächsten Runde der Top 16 traf Meyer auf den Italiener Federico Sceriffo. Mit dem selbst gebauten, rund 1000 PS starken Ferrari 599 GTB ist der Mailänder ein Exote im Feld. Leider verlor dieser in seinem Lead Run Kühlwasser, worauf sich sein Schweizer Gegner beim ersten Driftansatz nach dem Start abrupt ins Aus drehte.

Den Grund dafür erhielt Meyer erst nach seinem perfekten Chase Run erklärt, der am Ausscheiden jedoch nichts mehr änderte.

Yves Meyer: «Ich hatte den Fehler bei mir gesucht und nicht beim Gegner. Leider hätten wir sofort Protest einlegen und eine zweite Chance erhalten müssen, doch kam er halt zu spät. Ein teaminterner Kommunikationsfehler, der uns sicher nicht mehr passieren wird.»

Eine grosse Chance war damit zunichte. Wegen etlicher Motorschäden und Unfällen auf der auch von den IndyCars und Nascar-Cup-Autos benützten Strecke hatte die Rangliste nämlich durchgemischt. Das erste Topresultat für The Drift Force wäre machbar gewesen und ist somit wohl nur noch eine Frage der Zeit.

Yves Meyers Duell mit dem Italiener Sceriffo im Ferrari endete leider zu seinen Ungunsten (Fotos: Valters Boze).

Das Warten hat ein Ende
Der nächste Lauf zur Formula Drift 2022 findet am 5. und 6. August auf dem Evergreen Speedway in Monroe ausserhalb der Grossstadt Seattle im US-Bundesstaat Washington statt.

Die in Korea neu entwickelten Nexen-Reifen sind bereits dort eingetroffen, auch sollte Joshua Reynolds nach Eintreffen sehnsüchtig erwarteter Ersatzteile für die Aufhängung seines Toyota endlich zum Einsatz kommen.

thedriftforce.com

instagram.com/thedriftforce

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