Formel E: Guter Abschied von Neel Jani 🎥
FINALLÄUFE IN BERLIN Sébastien Buemi errang beim Berliner Finallauf nochmals einen Podestplatz. Und Neel Jani, der die Formel E verlässt, gelang im vorletzten Rennen mit Porsche noch ein zählbares Resultat. Die Highlights des fünften Rennens in Berlin-Tempelhof zeigen, wie sich Neel Jani im Porsche rundenlang in der Spitzengruppe aufhielt und Oliver Rowland zum ersten Sieg […]
Die Highlights des fünften Rennens in Berlin-Tempelhof zeigen, wie sich Neel Jani im Porsche rundenlang in der Spitzengruppe aufhielt und Oliver Rowland zum ersten Sieg mit Nissan fuhr.
Die letzten zwei Rennen zur saisonübergreifenden Formel-E-Meisterschaft 2019/20 spielten sich auf einem teilweise neuen Layout von Berlin-Tempelhof ab. Dabei gab es mit Oliver Rowland auf Nissan am Mittwoch und Stoffel Vandoorne auf Mercedes am Donnerstagabend zwei neue Laufsieger. Den Titel hatte sich schon zuvor der Portugiese Antonio Felix da Costa auf DS Techeetah gesichert.
Neel Jani mit Porsche auf Podiumskurs
Mann des Tages aus Schweizer Sicht war am Mittwoch Neel Jani. Der Bieler schaffte es mit seinem Porsche 99X Electric erstmals ins Super-Pole-Qualifying, das er als Drittschnellster abschloss.
Im Rennen hielt Jani 19 Runden lang den dritten Platz, ehe er bis ins Ziel nach 36 Umgängen drei Positionen einbüsste. Immerhin sicherte sich der Formel-E-Rookie damit die ersten und schlussendlich einzigen (acht) Meisterschaftspunkte.
Neel Jani: «Es hat zwar etwas gedauert, aber für diesen Moment habe ich lange gekämpft. Wir hatten an der Fahrzeugeinstellung Änderungen vorgenommen, die sich letztlich für mich ausgezahlt haben. Beim Einsatz des Attack Mode habe ich leider etwas an Boden verloren. Dann ging es darum, das Auto ins Ziel zu bringen, sich aus unnötigen Zweikämpfen herauszuhalten und Punkte mitzunehmen. Ich bin sehr froh, dass das geklappt hat.»
Mit Edoardo Mortara (Venturi-Mercedes) als Achter und Sébastien Buemi (Nissan) als Zehnter kamen zwei weitere Schweizer in die Top Ten.
Nissan gegen Mercedes
Am letzten der insgesamt sechs Renntage in Berlin trumpfte dann Buemi nochmals auf. Als Schnellster im Qualifying und Zweiter in der Startaufstellung witterte der Waadtländer die letzte Chance, seine sechste Formel-E-Saison doch noch mit einem Sieg abzuschliessen.
Buemi lag zwar zur Rennmitte eine Runde lang in Führung, der Belgier Vandoorne war aber zu stark für ihn. Schliesslich musste sich der Meister der zweiten Saison 2015/16 mit dem dritten Platz hinter dem Niederländer Nyck de Vries begnügen, der für einen Doppelsieg von Mercedes-Benz EQ sorgte.
Gedränge in der Tabelle
Dummerweise kostete dies Buemi auch den zweiten Meisterschaftsrang, der nun an Stoffel Vandoorne geht. Der entthronte Meister Jean-Eric Vergne (DS Techeetah) wurde noch Gesamtdritter vor Buemi und dessen Teamkollegen Rowland.
Nur vier Punkte trennen den Zweiten vom Fünften, während da Costas Vorsprung von keinem früheren Meister erreichte 71 Zähler beträgt.
Die Highlights des letzten Berliner Rennens zeigen, wie sich Sébastien Buemi im Nissan vergeblich gegen die beiden Mercedes-Piloten wehrte.
Nissan wird Vizemeister
Der angestrebte Vizemeistertitel in der Teamwertung war Nissan e.dams hingegen nicht mehr zu nehmen, was beim Romand mit dem vierten Podium in den letzten acht Rennen Zufriedenheit auslöste.
Sébastien Buemi: «Ich freue mich für das Team. Ich selbst hoffte, wenigstens noch Gesamtdritter zu werden und bin darüber ein wenig enttäuscht. Wir veränderten etwas am Setup, was nicht ganz funktioniert hat. Aber der Vizetitel in der Teamwertung ist eine schöne Belohnung für die stete Arbeit aller Beteiligten von Nissan e.dams.»
Nach Rang 6 in der Startaufstellung hatte sich Edoardo Mortara mehr als Platz 10 und den letzten Punkt erhofft. Sein bestes Saisonresultat war ein vierter Platz gleich beim Saisonauftakt in Saudi-Arabien.
Pascal Wehrlein ersetzt Neel Jani
Neel Jani bewegte sich abermals in den Top Ten, musste sich aber mit P15 zufriedengeben. Wie AutoSprintCH angedeutet hatte, räumt er nun seinen Platz im TAG Heuer Porsche Formel-E-Team für Pascal Wehrlein.
Wie Jani weiterbeschäftigt wird – möglicherweise mit einem neuen Sportwagenprojekt – wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.
Fritz Enzinger, Leiter Porsche Motorsport: «Wir bedanken uns bei Neel Jani für seinen ausserordentlichen Einsatz. Er hat einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklungsarbeit für unser Formel-E-Projekt geleistet und damit grossen Anteil an den Erfolgen unseres Teams in der abgelaufenen Saison. Neel bleibt weiterhin ein Teil von Porsche. Wir werden ihn bald wieder für künftige Motorsport-Projekte im Einsatz sehen.»
Abhaken und nach vorne schauen
Für Nico Müller endeten beide Berliner Finalrennen abermals klar ausserhalb der Punkteränge. Nach seiner enttäuschenden Rookie-Saison in der Formel E mit dem nicht konkurrenzfähigen Team Geox Dragon Racing aus den USA gilt sein Fokus nun wieder der DTM – dort liegt er ja mit Audi an der Tabellenspitze.