Formel 3: Sandro Zeller greift nach dem Titel

VIER SIEGE IM DREXLER-CUP In Imola und Brünn feierte Sandro Zeller vier weitere Formel-3-Siege im Drexler Formula Cup. Fahrer aus anderen Rennserien haben nur aufgrund der Technik eine Chance gegen ihn. Nach der kurzen Sommerpause standen zuerst in Imola und eine Woche später in Brünn die Rennen 5 bis 8 zum Drexler-Automotive Formula Cup für […]

Wie Lewis Hamilton fährt Sandro Zeller stets mit Startnummer #44 auf seinem gelb-roten Dallara. Zellers Siegesserie liegt aber nicht daran ( Fotos: Claudio Signori).

Nach der kurzen Sommerpause standen zuerst in Imola und eine Woche später in Brünn die Rennen 5 bis 8 zum Drexler-Automotive Formula Cup für verschiedene Rennwagenklassen auf dem Programm.

Wie zuvor in Mugello war die vom Österreicher Franz Wöss organisierte Meisterschaft für Privatfahrer in Imola bei der TOPJET F2000 Trophy zu Gast. In Tschechien bildete der Drexler-Cup ein gemeinsames, aber deutlich kleineres Feld mit Fahrern aus der osteuropäischen FIA-Zone.

Schneller und doch nicht Erster
Im ansehnlichen Feld der 23 Formelwagen im Autodromo Enzo e Dino Ferrari konnte nur Hausherr Bernardo Pellegrini Sandro Zeller im bewährten Dallara F312-Mercedes das Wasser reichen. Mit einem etwas stärkeren Motor nach damaligen EM-Stand im Heck seines Dallara F313 (Air Restrictor mit 28 statt 26 Millimeter) holte der Italiener beide Laufsiege. Allerdings erst nach anfänglicher Führung des Zürchers.

Sandro Zeller: «Im ersten Rennlauf habe ich gepusht, um zu versuchen, einen Abstand zu schaffen. Dabei bin ich leicht auf einen Randstein gekommen und durchs Kies gerutscht. So kam er vorbei. Im Ziel des zweiten Rennens lag ich eigentlich vorne, doch erhielt ich nachträglich eine Zeitstrafe von zehn Sekunden, worauf ich wenigstens noch Zweiter vor Thomas Aregger blieb.»

Der Grund: In Italien sind angeblich Arbeiten am Auto in der Startaufstellung nur bis fünf Minuten vor der Einführungsrunde erlaubt, was bei Jo Zeller Racing niemand wusste. In den zwei Drexler-Wertungen kassierte Zeller jedoch die vollen 25 Punkte.

Zeller vor Pellegrini, Aregger und weiteren Verfolgern. An Formel-3-Gegnern hat es dem Zürcher in Imola nicht gefehlt.

Ein Luxemburger sprengt Schweizer Duo
Den dritten Gesamtrang und Platz 2 in der Drexler-Wertung eroberte im ersten Imola-Rennen der Luxemburger Brice Morabito im Dallara F312 vor Thomas Aregger auf einem von Wöss eingesetzten Dallara F309. Im zweiten Rennen, das auf feuchter Strecke hinter dem Safety Car begann, aber profillose Reifen zuliess, fehlte Aregger nach Zellers Zeitstrafe nur eine halbe Sekunde zum zweiten statt dritten Gesamtrang.

Alle anderen Gegner im Drexler-Cup hängte das Schweizer Duo meilenweit ab, da Morabito schon am Start ausgeschieden war. Auf dem Brno Circuit fehlte der Luxemburger.

Zwischenstopp zu Hause
Jo Zeller Racing reiste aus der Emilia Romagna nicht direkt nach Tschechien, sondern fuhr zwischen den beiden Rennweekends heim nach Oetwil am See, um einen Dallara F306 für Urs Rüttimann und einen Tatuus Formel Renault für Stephan Glaser aufzuladen. Zurück auf dem 5,4 Kilometer langen Masarykring in Brünn, traf der Titelverteidiger auf den Tschechen Vaclav Safar als stärksten Gegner.

Auch im Regenrennen von Brno zeigte der Titelverteidiger seinen Gegnern nur die Heckansicht (Foto: Dirk Hartung/Agentur Autosport.at).

Kein Geschenk für die Gastgeber
Im ersten Lauf machte Zeller jedoch kurzen Prozess und siegte von der Pole-Position aus mit 18,8 Sekunden Vorsprung auf Safar und 24,4 auf Aregger. Nach seiner Bestzeit im nassen Qualifying, in dem sich der letztjährige und angehende Meister bei der Reifenwahl verzockt hatte, roch der Lokalmatador seine Chance.

Safar missglückte der Start jedoch, während Zeller im Regen aus der zweiten Reihe auch an Aregger vorbei in Front preschte. Für die nächsten 25 Minuten gab er sie nicht mehr ab und siegte abermals deutlich vor Safar und Aregger.

In Tschechien stellten sich Thomas Aregger, Sandro Zeller und Urs Rüttimann nach beiden Rennen aufs Podium der Drexler-Wertung (Foto: Petr Fryba/Agentur Autosport.at).

Nur Schweizer auf dem Podium
Urs Rüttimann beendete bei seinem zweiten Saisonstart beide Rennen mit Respektabstand auf dem vierten Rang. Die restlichen zwei Formel-3-Konkurrenten aus dem Drexler-Cup hängte auch er ab. So kam es zweimal zu einem rein schweizerischen Podium.

Sandro Zellers nächster Titel, der ihm theoretisch nur noch Landsmann Aregger streitig machen kann, ist also griffbereit. Wann und wo die Entscheidung fällt, ist ungewiss. Ob am 24./25. Oktober aufgrund der Quarantänebestimmungen in Ungarn in Budapest gefahren wird, ist unklar. Das Finale soll dann am 7./8. November in Monza stattfinden.

Sein Vater Jo Zeller gewann 13 Rennwagentitel in der Schweiz. Sohn Sandro eifert ihm im Ausland nach (Foto: Dirk Hartung/Agentur Autosport.at).

Resultate Imola Rennen 1

Resultate Imola Rennen 2

Resultate Brno Rennen 1

Resultate Brno Rennen 2

Stand Drexler Formula Cup

Stand Swiss Formula Cup

afr-pokale.com

 

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