Emil Frey Racing: Vereitelter Doppelsieg

GEMISCHTE GEFÜHLE Das Lamborghini-Team aus Safenwil hätte in beiden Sprintrennen zur GT World Challenge in Zandvoort gross abräumen können. Das Wetter und eine Zeitstrafe vereitelten den totalen Erfolg. Viel besser hätte die Ausgangslage für Emil Frey Racing auf dem Dünenkurs von Zandvoort nicht sein können. Fürs erste Rennen stellte der Kanadier Mikaël Grenier den Lamborghini […]

Das Team bereifte den Lamborghini von Polesetter Grenier trotz drohender Regenwolken mit Slicks (Fotos: SRO).

Viel besser hätte die Ausgangslage für Emil Frey Racing auf dem Dünenkurs von Zandvoort nicht sein können. Fürs erste Rennen stellte der Kanadier Mikaël Grenier den Lamborghini Huracán GT3 Evo #14 auf die Pole-Position, während Giacomo Altoè die #163 für den zehnten Startplatz unter 22 Konkurrenten qualifizierte.

Im zweiten Sprint belegten beide Autos die erste Startreihe. In Anbetracht dieser Dominanz im Qualifying bedeutete ein zweiter und ein erster Platz nicht das erhoffte Resultat.

Regen als Spielverderber
Wegen der unsicheren Wetterlage entschied sich das Team für eine gesplittete Reifenstrategie. Polesetter Grenier startete auf Slicks, Altoè auf Regenreifen. Kurz nach Rennbeginn folgte bereits ein kurzer Schauer.

Der Asphalt trocknete aber langsamer als erwartet, was zur Folge hatte, dass die #14 mit den profillosen Gummis zu wenig Grip aufbaute und somit weit zurückfiel. Hingegen hatte der Italiener mit Regenreifen die besseren Karten und fuhr nach 30 Minuten auf P2 vor, erlitt jedoch kurz darauf einen Reifenschaden.

Prompt lag der Kanadier nach dem Start zu Rennen 1 nur kurz vorne. Dann überrumpelten ihn die mit Regenreifen gestarteten Konkurrenten.Nach dem Boxenstopp übernahm Teamkollege Albert Costa den Lamborghini und sicherte sich trotz der Reifenpanne einen soliden vierten Platz. Norbert Siedler beendete das erste Rennen mit dem von Grenier übernommenen Auto auf dem frustrierenden 19. Platz.

Zeitstrafe für den Ersten…
Costa startete das zweite Rennen zwar von P2 aus, verlor jedoch in der ersten Kurve eine Position, die er sich nach einem Fehler des vor ihm fahrenden Audi-Piloten zurückholte. Aufgrund der besseren Pace setze sich der Spanier daraufhin sogar an die Spitze, gefolgt vom zweiten Lamborghini aus Safenwil.

Altoè setzte die starke Performance nach der Übernahme von Costa fort. In Führung bis ins Ziel lag zwar der als Letzter zum Fahrerwechsel angetretene Audi R8 von Dries Vanthoor und Charles Weert vor den Schweizer Lamborghinis. Weil beim Boxenstopp der Belgier aber nicht alles korrekt gewesen war, erhielt dieses Duo noch während des Rennens eine Zeitstrafe aufgebrummt.

Erstmals standen beiden Lamborghini aus Safenwil in Startreihe 1. Aus dem erhofften Doppelsieg wurde aber nichts.

Als Zweiter bei der Zieldurchfahrt bescherte Giacomo Altoè Emil Frey Racing nach bester Vorarbeit von Costa somit den ersten Sieg in der GT World Challenge Europe. Obendrein gab es die Auszeichnung als Crew mit dem schnellsten Boxenstopp.

… und den Dritten
Der als Zweiter gestartete Österreicher und der als Dritter ins Ziel gekommene Kanadier schienen mit der #14 den angestrebten Doppelsieg des Schweizer Teams nach der Zeitstrafe des Audi sichergestellt zu haben. Weil aber auch sie nachträglich eine 30-Sekunden-Strafe erhielten, resultierte am Ende nur der enttäuschende zehnte Rang. Nach Ansicht der Stewards war ihr Boxenstopp nicht sicherheitsgemäss ausgeführt worden.

Weniger wichtig als das preisgeld sind die Meisterschaftspunkte, welche Giacomo Altoè und Albert Costa in Zandvoort sammelten.

Geplatzter Traum vom Doppelsieg
Der Teamchef und seine Mitarbeiter sahen das an sich erfolgreiche Rennwochenende in den Niederlanden daher mit gemischten Gefühlen.

Lorenz Frey-Hilti: «Es hat sich wieder mal gezeigt, dass der Motorsport manchmal unbarmherzig sein kann. Durch die Aberkennung des zweiten Platzes der #14 platzte beim ganzen Team der Traum vom Doppelsieg. Auf den Sieg der #163 im zweiten Rennen bin ich stolz. Dieser stellt für das Team eine grosse Motivation dar. In Barcelona erwarten uns bald drei Sprintrennen, worauf wir uns nun intensiv vorbereiten.»

Meisterschaftspodium im Visier
Im Teamcup ist Emil Frey in der Sprintwertung an die dritte Position vorgerückt, im Gesamtklassement mit den bisherigen zwei Endurancerennen (total fünf von acht Veranstaltungen) an die fünfte.

Von Zandvoort reisten die Safenwiler direkt an den Circuit de Spa-Francorchamps, wo sich alle GT-Teams diese Woche zwei Tage lang auf den Langstrecken-Klassiker von Ende Oktober vorbereiten.

Nach dem zweiten Rennen stellten sich die beiden Safenwiler Autos auf Platz 1 (#163) und 2 (#14) hin. Dabei blieb es aber nicht.

emilfreyracing.com

gt-world-challenge-europe.com

 

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