Emil Frey Racing: Gute Nacht zusammen
ZWEI PODESTPLÄTZE Das Safenwiler Lamborghini-Team belegte im ersten Nachtsprint der GT World Challenge Europe zwei Podestplätze. Anderntags lief es für Emil Frey Racing in Magny-Cours nicht mehr so gut. Ricardo Feller machte dort weiter, wo er drei Wochen zuvor beim ersten Endurance-Cup-Rennen der Saison in Monza geendet hatte – auf dem Podium. Diesmal aber nicht […]
Ricardo Feller machte dort weiter, wo er drei Wochen zuvor beim ersten Endurance-Cup-Rennen der Saison in Monza geendet hatte – auf dem Podium. Diesmal aber nicht mit Alex Fontana als Teampartner, denn Emil Frey Racing musste nach einem Unfall von Norbert Siedler im Pre-Qualifying umdisponieren.
Unfall erfordert Umbesetzung
Weil sich der Österreicher nach dem Einschlag in die Reifenstapel nicht fit fühlte, sprang der in Magny-Cours anwesende und normalerweise nur bei den Langstreckenrennen zum Einsatz kommende Arthur Rougier als Ersatzfahrer ein. Der beschädigte Lamborghini Huracán GT3 EVO konnte von der flinken Mannschaft aus Safenwil bis zum Rennen hingegen repariert werden.
Teamintern stellte man zwei der drei Paarungen fürs Quali und die beiden ersten diesjährigen Sprintrennen über je eine Stunde daher neu zusammen. Von der #14 auf die #163 gewechselt, qualifizierte Feller sein «neues» Auto prompt für den zweiten Startplatz.
Doppelpodium bei Nacht bringt doppelte Tabellenführung
Der bald 21-jährige Aargauer und der spanische Profi Albert Costa brachten ihren Lambo anschliessend in dem bei Dunkelheit ausgetragenen Rennen auch als Zweite hinter dem nie ernsthaft gefährdeten Audi R8 LMS der Belgier Weerts/Vanthoor ins Ziel.
Mit Rougier als neuen Partner, kam auch Alex Fontana in den Genuss eines Podiums. Ohne vorheriges Training hatte der Franzose seinen Lambo für Startplatz 3 qualifiziert. Danach sicherte der Tessiner als zweiter Fahrer den dritten Gesamtrang ab, was wie in Monza zugleich den Sieg in der Silber-Cup-Wertung bedeutete. Das dritte Duo Aitken/Lappalainen blieb als Zwölftes knapp ausserhalb der Punkte.
So führte Ricardo Feller am späten Samstagabend die Fahrer-Gesamtwertung der GT World Challenge Europe 2021 sensationell an, während Fontana nun solo die Tabellenspitze bei den Silber-Fahrern behauptete.
Reifenschaden mit Folgen
Kurz nach Sonntagmittag sah es nach einer Wiederholung des glänzenden Resultats vom Vortag aus. Costa qualifizierte den Sportwagen als Zweitschnellster für die erste Startreihe, Fontana als Bester aus dem Silver Cup für Startplatz 5.
Der Spanier war dem Spitzenreiter nach dem Start dicht auf den Fersen. Das Pitstop-Fenster stand kurz bevor, als ein Reifenplatten der #163-Crew einen Strich durch die Rechnung machte. Costa musste dadurch einen unplanmässigen Reifenwechsel einlegen und verlor dabei wertvolle Positionen.
Nach der Übernahme seines Autos wurde auch Feller in die Box gerufen und musste das Rennen vorzeitig beenden. Der Reifenschaden löste ein technisches Problem aus und man wollte auf aussichtsloser Position kein Risiko mehr eingehen.
Alex Fontana auf Titelkurs
Arthur Rougier brachte seinen Huracán auf dem achten Gesamtrang ins Ziel und holte den dritten Rang in der Silberklasse. Alex Fontana führt damit die Wertung im Silber-Cup weiterhin überlegen an. Der junge Finne Konsta Lappalainen und Jack Aitken kamen als Neunte erstmals in die Punkteränge.
Mit dem fünften Platz im Nachtsprint und dem dritten Gesamtrang im zweiten Lauf zusammen mit dem Russen Timur Boguslavskiy übernahm der für Italien startende Tessiner Raffaele Marciello auf Mercedes-AMG solo die Gesamtführung in der Meisterschaft (33,5 Punkte), vor Weerts/Vanthoor (29,5), Feller (27) und Fontana (26,5).