Ducati: Neue Panigale V2 im ersten Test 🎥
STARKES TEIL Ducati hat die Panigale 959 komplett überarbeitet, meisterte die Euro5-Hürde und hauchte dem Superquadro-V2 mehr Leistung ein. Als letzte einer langen V2-Supersport-Ära heisst sie neu Panigale V2. Daniele Carrozza, Chefredaktor TÖFF-Magazin, präsentiert die Panigale V2. Der unverändert 955 Kubikzentimeter grosse 90°-V2 der neuen Panigale V2 ist als tragendes Element an den Zylinderköpfen mit […]
Daniele Carrozza, Chefredaktor TÖFF-Magazin, präsentiert die Panigale V2.
Der unverändert 955 Kubikzentimeter grosse 90°-V2 der neuen Panigale V2 ist als tragendes Element an den Zylinderköpfen mit einem Monocoque-Rahmenvorderbau verschraubt. Hinten im Motorgehäuse gelagert ist neu eine Einarmschwinge. Wie ihre V4-Schwestern bisher verfügt die Panigale V2 nun über eine zweilagige Verschalung für optimale Aerodynamik, Stabilität und Wärmeabfuhr vom Motor.
Euro 5 und fünf PS Leistungszuwachs
Die ab 2020 gültigen Emissionsvorschriften Euro 5 forderten unter anderem grössere Katalysatoren, die aber in einer nun kompakteren Auspuffanlage Platz finden. Im Rahmen der Überarbeitung des Superquadro fanden die Ducati-Ingenieure etwa durch grössere Einspritzdüsen mit angepasstem Einspritzwinkel und überarbeitete Einlasskanäle nochmals 5 PS (neu 155 PS) und 2 Nm (104 Nm). Ebenfalls überarbeitet wurde die Abstimmung des Fahrwerks. Die Front wurde um 2 mm, das Heck um 5 mm angehoben wurde. Damit steht der Lenkkopf steiler und der Nachlauf verkürzte sich im 2 mm auf 94 mm.
Aufwendiges Elekronik-Update
Auch elektronisch ist die Panigale V2, die neu eine 6D-IMU besitzt, auf dem neusten Stand: 3-stufig einstellbares Kurven-ABS, 8-stufig einstellbare, schräglagenabhängige Traktionskontrolle, Motorbremskontrolle (3 Stufen), Wheeliekontrolle (4 Stufen) und ein schräglagenabhängiger, bidirektionaler Quickshifter, der zusammen mit der Assist-Rutschkupplung und der Motorbremskontrolle auch sehr feines kupplungsfreies Runterschalten garantiert. Dazu drei frei modellierbare Fahrmodi, TFT-Display, LED-Beleuchtung etc.
Supersporter für die Landstrasse
Ein neues Sitzpolster erhöht die Bewegungsfreiheit in Längsrichtung und den Sitzkomfort. Die kleine Panigale soll ja die landstrassentauglichste Panigale sein. «…präsentiert sich sanft und angenehm auf der Strasse und kraftvoll, jedoch stets leicht kontrollierbar auf der Rennstrecke.» heisst es über die Panigale mit kurzhubigem V2. Die schlanke «kleine Pani» verfügt über einen vergleichsweise schmalen 180er Reifen hinten, was das gegenüber den grossen 1000ern flinke Handling zusätzlich unterstützt.
Jerez-Adventure auf MotoGP-Piste
Auf der Landstrasse konnten wir die Panigale V2 anlässlich der Präsentation in Jerez (E) leider nicht fahren, dafür auf der viel gerühmten MotoGP-Piste. Hier ist man stets bemüht den Superquadro im richtigen Drehzahlbereich zu halten, um sein Potential voll ausschöpfen zu können. Von kraftvollen Vierzylindern verwöhnt, braucht es etwas Angewöhnung, bis man die richtigen Schaltpunkte intus hat.
Wiederholt lande ich zunächst im Drehzahlbegrenzer oder in niedrigen Drehzahlbereichen, in denen die erhoffte Leistungsfülle nicht abrufbar ist.
Agil und vertrauenerweckend
Das Handling der ohne seitliche Rahmenteile ausgesprochen schmal bauenden Panigale V2 ist sehr agil. Dennoch verhält sie sich bei hohen Tempi und auf der Bremse stabil. Korrekturen gehen leicht von der Hand. Besonders begeistert, wie tief in Kurven hineingebremst werden kann, ohne dass die Italienerin auf die weite Linie drängt. Das Kurven-ABS schenkt dabei zusätzliches Vertrauen. Die Panigale V2 ist ein herrliches Kampfgerät, das mit zunehmender Fahrdauer Mehrleistung immer weniger vermissen und die vorhandene Leistung immer optimaler einsetzen lässt. Die versprochene zusätzliche Strassentauglichkeit hat sich auf die Rennstreckenperformance definitiv nicht nachteilig ausgewirkt!
Ausführliche Fahrberichte erscheinen in den nächsten Ausgaben von Moto Sport Schweiz und TÖFF-Magazin.