DTM Lausitz: Taktische Siegentscheidungen 🎥

EIN PODIUM FÜR MÜLLER In zwei spannenden Rennen auf dem grossen Lausitzring entschied die Boxenstoppstrategie über die Vergabe der Podestplätze. Bei DTM-Leader Nico Müller passte die Taktik an beiden Tagen nicht ganz. Die Highlights des ersten Rennens zeigen, wie Nico Müller und sein Team am Samstag den möglichen Sieg verspielten. Nach den beiden Hitzerennen am […]

Die Highlights des ersten Rennens zeigen, wie Nico Müller und sein Team am Samstag den möglichen Sieg verspielten.

Nach den beiden Hitzerennen am ersten DTM-Wochenende in der Lausitz und den hochsommerlichen Temperaturen am Freitag im Freien Training zu den zwei weiteren Rennen auf dem langen Lausitzring begann es am Samstag kurz vor dem Qualifying zu regnen.

Nach der Bestzeit in beiden Freitagtrainings eroberte Nico Müller auf der nassen Strecke seine erste Pole-Position der Saison vor René Rast und Robin Frijns, und damit auch drei wichtige Zusatzzähler für die Meisterschaft.

Diesmal nur Zweiter
Der Berner lag in der Anfangsphase des Rennens auf Regenreifen klar in Führung, verspielte seinen Vorsprung aber durch einen zu späten Wechsel auf Slicks. Zeitweise auf Platz 5 zurückgefallen, konnte sich der Tabellenführer wieder auf Platz 2 nach vorn kämpfen. Dabei drehte er auch die schnellste Rennrunde.

Nico Müller führte das erste Rennen mit Regenreifen auf feuchter Strecke bis zum Boxenstopp an. Danach kämpfte er sich an die zweite Position vor.

Klar, dass er über das erneute Podium nur halbwegs glücklich war, zumal sein stärkster Titelgegner René Rast das Rennen für sich entschied.

Nico Müller: «Wir hatten hier bisher unter allen Bedingungen das schnellste Auto und haben trotzdem nicht gewonnen. So richtig Schuld hat niemand. Wir sind einfach ein, zwei Runden zu spät an die Box gekommen – auch weil ich die Situation im Auto nicht ganz richtig eingeschätzt habe. Positiv ist: Ich konnte das Rennen am Anfang im Regen kontrollieren und war auch mit Slicks schnell. Und wir haben wieder viele Punkte geholt.»

Für einmal stand Nico Müller in der Lausitz nur nach einem Rennen auf dem Podium.

BMW-Doppelsieg nach mehr als einem Jahr
Das Podium als Dritter komplettierte Müllers Abt-Teamkollege Robin Frijns, der sich am Sonntag bei wieder durchwegs trockenen Bedingungen die vierte Pole-Position des Jahres sicherte, knapp vor Müller und Rast.

Der erste DTM-Laufsieg in einem vom Start bis ins Ziel hochspannenden Rennen gelang dem Niederländer aber wieder nicht. Und für einmal siegten auch weder Müller noch Rast, sondern BMW-Pilot Lucas Auer vor seinem Markengefährten Timo Glock.

Wie am Samstag entschied der richtige Zeitpunkt zum Pflichtreifenwechsel über Sieg und Niederlage – und erstmals 2020 zugunsten des bisher gebeutelten Audi-Konkurrenten.

Das sensationelle zweite Rennen lebte mehrere Führungswechsel unter verschiedenen Konkurrenten und dem Herzschlagfinale um den Sieg im sechsten DTM-Rennen 2020.

Entscheidung in der letzten Runde
Von den Plätzen 9 und 7 ins Rennen gegangen, konnten Auer und Glock bereits am Start Positionen gutmachen und mit der Spitze mithalten. Im Gegensatz zu den Konkurrenten entschieden sich die beiden für einen frühen Reifenwechsel und absolvierten bereits in der zehnten Runde ihren Pflichtboxenstopp.

Auf frischen Hankook-Reifen konnten sie in den folgenden Runden die entscheidenden Sekunden auf die Konkurrenten herausfahren. Nachdem alle Piloten an der Box waren, lag das Duo auf den Plätzen 2 und 3 und ging nur wenig später am führenden Audi-Piloten Jamie Green vorbei.

Bis eine Runde vor dem Ende lag Glock auf Siegkurs, ehe ihn Auer in einem packenden Finish doch noch überholte und seinen ersten Sieg für BMW perfekt machte.

Nach einem Jahr und 13 tagen wird erstmals wieder ein BMW M4 als Sieger abgewinkt. Im Hintergrund setzt Nico Müller zum gelungenen Überholmanöver an René Rast an.

Auch für Nico Müller war die letzte Runde entscheidend. Aus dem Windschatten von Rast spurtete der Schweizer links daneben Richtung Ziellinie, die er um elf Tausendstel vor dem Vortagessieger überquerte. Die damit gutgemachten Punkte könnten am Saisonende noch wertvoll sein, wenn sich das Titelduell zwischen den beiden Audi-Piloten weiterhin zuspitzt.

Der Tabellenleader sprach danach von einem seltsamen Rennen.

Nico Müller: „Im ersten Moment habe ich nicht verstanden, was wir falsch gemacht haben. Wir haben spät gestoppt und dadurch Plätze verloren. Aber das ist normal. Seltsam war nur, dass wir die Positionen trotz der frischeren Reifen nicht wieder gutmachen konnten. Alle haben sich mit DRS verteidigt. So haben wir die Chance verloren, die beiden BMW an der Spitze einzuholen. Als René kein DRS mehr hatte, habe ich ihn quasi auf der Ziellinie noch überholt. Das war das einzige Highlight. Bis zum Boxenstopp dachte ich, dass wir auch heute um den Sieg kämpfen würden. Das war leider nicht der Fall.“

Müller weiterhin klar an der Tabellenspitze
Vor dem vierten Saisonlauf der DTM im niederländischen Assen (4. bis 6. September), wo nach aktuellem Stand erstmals in dieser Saison wieder Zuschauer zugelassen sind, führt Müller die Fahrerwertung mit 133 Punkten nach wie vor souverän an.

Rast folgt auf Rang 2 (97) vor Frijns (92). Mit 52 Zählern ist Timo Glock als bestplatzierter BMW-Fahrer an die vierte Position vorgerückt.

Das war knapp: Um elf Tausendstel ist Nico Müller vor René Rast als Fünfter statt nur Sechster im Ziel.

Resultate DTM Lausitzring 2

DTM Stand nach 6 von 18 Rennen

dtm.de

 

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