DTM Hockenheim: Müllers Abschied als Audi-Werksfahrer 🎥
FINALE OHNE WEITEREN GLANZPUNKT Nach neun guten Jahren hat sich Nico Müller beim DTM-Finale in Hockenheim als Werksfahrer von Audi Sport verabschiedet. Zum Abschluss gab es leider kein Podium mehr, aber eine Handvoll Punkte.
Es war Nico Müllers Entscheidung, Audi Sport mit Abschluss der DTM-Saison 2022 zu verlassen. Zu verlockend waren die Zukunftsaussichten bei Peugeot – Stichwort Le Mans. Die Ingolstädter konnten sie ihm nach der Abkehr vom bereits begonnenen Programm mit einem Hybrid-Sportprototyp zugunsten der Formel 1 – als Motorenpartner von Sauber Motorsport – nicht mehr bieten.
Schrecken am Samstag
Vor vielen Schweizer Fans im Fahrerlager und auf den Tribünen hätte sich Müller gerne nochmals in Szene gesetzt. Im Rennen von Samstag, das von zwei schweren Unfällen mit mehreren Autos überschattet wurde und zum Glück keine Verletzten forderte (siehe Video), waren die Audi R8 gegenüber der Konkurrenz von BMW und Mercedes von der Einstufung her benachteiligt und daher im Kampf ums Podium chancenlos.
Zudem wurde Müllers Auto durch einige Kontakte ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Mehr als Platz 8 lag daher nicht drin.
Schadenbegrenzung beim schönen Abschluss
Im gesitteteren Rennen vom Sonntag, zu dem bei schönem Herbstwetter noch 20 statt wie am Vortag 27 GT3-Sportwagen starteten, musste Müller wiederum einen frühen Kontakt mit einem Kontrahenten hinnehmen. Trotz der dabei erlittenen Beschädigungen am Auto konnte der Berner den sechsten Platz ins Ziel bringen.
Nico Müller: „Das Rennen wurde nach der frühen Kollision zu einem Kampf. Platz sechs war so das Maximum für mich. Im Grossen und Ganzen war das heutige Ende meiner neunjährigen DTM-Zeit sehr schön mit vielen Zuschauern und einer insgesamt sehr guten Stimmung.»
Weniger erfolgreich als in den letzten beide Tourenwagenjahren
Nach den Vizemeisterschaften im Audi RS4 in den Jahren 2019 und 2020 konnte Müller mit dem neuen Audi R8 Evo vom Team Rosberg nicht an die letzten Erfolge im über 600 PS starken Turbo-Tourenwagen anknüpfen. So musste er sich in der 2021 begonnenen GT3-Ära mit einem einzigen Sieg am 1. Mai 2022 in Portimão – dem insgesamt elften in der DTM – begnügen.
Die DTM 2022 schliesst er als zweitbester Audi-Pilot auf dem siebten Rang unter 27 Fahrern mit Punkten ab. Die Laufsiege im Motodrom Hockenheim holten der Österreicher Lucas Auer auf Mercedes-AMG am Samstag und Marco Wittmann auf BMW M4 GT3 am Sonntag. Der Meistertitel geht an den Südafrikaner Sheldon van der Linde auf BMW vor Auer und Renè Rast (Audi).
Kein Happyend für Feller und Ineichen
Der zweite Schweizer Audi-Werksfahrer Ricardo Feller gehörte am Samstag zu einem der vielen Unfallopfer. Auch Rolf Ineichens Fahrt endete brutal in einer Mauer, worauf sein Lamborghini für den Rest des Wochenendes abgeschrieben werden musste.
Fellers Team ABT brachte es hingegen fertig, den R8 in einer Nachtschicht zu reparieren. Diesen katapultierte der Aargauer am Sonntag vom Ende des Feldes binnen weniger Runden in die Top Ten, ehe ihn ein Reifenschaden wieder zurückwarf.
Als Zwölfter und Letztklassierter blieb er dann abermals ohne Punkte. Seine erste Saison, die ihm schon am zweiten Wochenende in Imola den ersten DTM-Sieg eingebracht hatte, beendete Feller an 15. Position.
Ricardo Feller: „Meine erste DTM-Saison war sehr durchwachsen. Es gab schöne Momente und weniger schöne Momente. Das Glück war meistens nicht ganz auf unserer Seite. Trotzdem hat die Arbeit mit ABT Sportsline und Scherer viel Spass.“
Endstand DTM 2022 Klassement Rennen 1 Klassement Rennen 2