DTM 2022: Nico Müller bleibt, Rolf Ineichen kommt
NUN SIND ES WIEDER DREI SCHWEIZER Während Ricardo Feller seit Januar feststeht, kommt mit Rolf Ineichen auf Lamborghini ein weiterer Schweizer hinzu. Derweil hofft Nico Müller auf eine bessere zweite Saison mit Rosberg.
Trotz des Szenenwechsels von Philip Ellis wird die Schweiz im hochkarätigen DTM-Feld 2022 sicher mit drei starken Fahrern vertreten sein. Wie ABT-Neuzugang Ricardo Feller wird auch Nico Müller auf einem Audi R8 LMS evo antreten – in der Hoffnung, dass sich im Team Rosberg einiges tut.
Hoffnung auf Besserungen im Team
Nach einem Podium beim ersten DTM-Weekend 2021 in Monza (P2 in Lauf 2) erlebte der 29-jährige Berner nämlich eine Enttäuschung nach der anderen. Im Gegensatz zum Team ABT, mit dem er in den zwei Jahren zuvor mit den Turbo-Tourenwagen jeweils den Vizemeistertitel erobert hatte, machte Rosberg mit den GT3-Sportwagen keine Fortschritte.
Nico Müller: «2022 wird sich im Team strukturell einiges ändern, sodass ich zuversichtlich bin. Wir sollten vor und zwischen den Rennen mehr testen können, um Schlüsse zu ziehen, in welche Richtung es gehen soll. Zudem konnten uns spezifischer vorbereiten, weil wir bereits eine Saison mit dem GT3-Auto hinter uns haben.Wir müssen nun alles daransetzen, dass es vorwärts geht, denn die Meisterschaft wird wieder umkämpft sein. Rosberg muss sich als Team ja auch beweisen und sie wollen zeigen, dass sie es besser können als letztes Jahr.»
Müllers Teamkollege wird wie 2021 der Amerikaner Dev Gore sein. Während der Schweizer um den DTM-Titel kämpfen möchte, plant Gore, der über deutlich weniger Erfahrung im Motorsport verfügt, seinen Rückstand auf die Spitze weiter zu reduzieren.
WEC-Renneinsätze und Entwicklungsarbeit für Audi
Parallel fährt Müller auch in der Langstrecken-WM im neuen Team Vector Racing in der Klasse LMP2. Saisonstart ist Mitte März mit dem Prolog – den offiziellen Testfahrten – und dem anschliessenden 1000-Meilen-Rennen in Sebring.
Die archaische US-Rennstrecke im Herzen Floridas ist Neuland für ihn. Die LMP2-Renneinsätze sind eine gute Übung für 2023, wenn Audi in die Szene zurückkehrt. Mit der Entwicklungsarbeit ist der Schweizer längst beschäftigt.
Ein mutiger Schritt von Rolf Ineichen
Einen weiteren Schritt nach oben in der Karriereleiter macht Rolf Ineichen (Galerie Mitte). Der schnelle Luzerner Gentleman Driver pilotiert einen der vier Lamborghini Huracan GT3 von Grasser Racing. Team und Auto sind dem 43-Jährigen zwar bestens vertraut, als Silberfahrer inmitten der vielen Profis mit Platin- und Gold-Einstufung wird er allerdings einen schweren Stand haben.
Einen Rennsportwagen nur für sich allein zu haben und zu meistern, ist eine neue grosse Herausforderung für den mehrfachen Sieger in Rennen zum ADAC GT Masters und zur GT World Challenge Europe, wo er ihn sich mit zumeist professionellen Partnern teilte. Werksfahrer Mirko Bortolotti, der einer seiner drei DTM-Teamkollegen ist, wird ihm aber auch als Gegner sicher weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Rolf Ineichen: «„Die DTM fasziniert mich seit vielen Jahren. Bei Grasser Racing habe ich in den vergangenen Jahren viel gelernt und fühle mich bereit, in der DTM ein neues, spannendes Abenteuer in Angriff zu nehmen.»
Ellis konzentriert sich auf die USA
Nicht mehr für wie DTM aufgeboten, ist hingegen, wie bereits berichtet, Philip Ellis (Galerie rechts). Der Shootingstar der vergangenen Saison (ein Sieg und zwei weitere Podestplätze) bestreitet nun als GT-Werksfahrer von Mercedes-AMG Motorsport die amerikanische Sportwagen-Meisterschaft in der Klasse GTD. Sein Team Winward Racing kommt aus den USA.
Vorgesehen ist jedoch, dass der Zuger in Europa beim einen oder anderen Langstreckenrennen zur Unterstützung von Kundenteams zum Einsatz kommen wird. SO etwa bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring und in Spa. Derzeilt weilt Ellis in Florida, wo er am 19. März bei den traditionellen 12 Stunden von Sebring im Audi R8 von Winward starten wird. Bei den 24 Stunden Daytona hatte das Vorjahressiegerteam den sechsten Platz belegt.