Daniel Fausel: Ein Leben für den Autosport
NACHRUF Der langjährige Direktor von Auto Sport Schweiz ist am Samstagmorgen, 14. Dezember, nach einem kurzen Spitalaufenthalt verstorben. Daniel Fausel (73) war auch aktuelles Mitglied der ASS-Geschäftsführung. Noch vor wenigen Tagen weilte Daniel Fausel am Conseil Mondial 2019 des Automobil-Weltverbandes FIA in Paris. Dort wurde er für eine weitere Periode in seinen verschiedenen internationalen Ämtern […]
Noch vor wenigen Tagen weilte Daniel Fausel am Conseil Mondial 2019 des Automobil-Weltverbandes FIA in Paris. Dort wurde er für eine weitere Periode in seinen verschiedenen internationalen Ämtern bestätigt. So hätte Fausel 2020 weiterhin der 26-köpfigen Tourenwagen-Kommission angehört. Auch zählten Daniel Fausel und seine Frau Andrée am 22. November zu den Ehrengästen an der Schweizermeisterschaftsfeier im Bellevue Palace Bern.
Start als Sekretär beim ACS
1966 trat Daniel Fausel als kaufmännischer Angestellter eine Stelle als Sekretär in der Technischen Abteilung der damaligen Sporthoheit ACS an. Seine Liebe zum Motorsport gab ihm rasch Zugang zu verschiedenen Arbeitsgebieten. Er setzte sein Können im Bereich von Lizenzfragen und bei der Unterstützung der Piloten gekonnt ein, wusste aber auch mit Veranstaltern und Organisatoren die entsprechenden Fragen zu klären.
Die Vorbereitung der Sitzungen der Nationalen Sportkommission (NSK) und ihrer Subkommissionen erforderten viel Fach- und Reglementkenntnisse. Fausel, der keine technische Ausbildung besass, eignete sich durch seine Tätigkeit immer mehr Fachwissen an, insbesondere im technischen Bereich.
Chefzeitnehmer beim GP Suisse in Dijon
In der Uhrenstadt St-Imier gross geworden, wurde ihm das Interesse an Uhren und der Zeitmessung praktisch in die Wiege gelegt. So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass sich Daniel Fausel jahrelang national wie international als Zeitnehmer einen Namen machte. Beim letzten Grossen Preis der Schweiz 1982 in Dijon amtierte er auch als Chefzeitnehmer.
Praktische Rennerfahrung sammelte Daniel Fausel Ende der 60er-Jahre als Fahrer und Beifahrer an Schweizer Rallyes. In seiner Funktion als technischer Delegierter der Sportabteilung des ACS wurde er zu den Rennen aufgeboten und hatte Rennleiter, Sportkommissare, Techniker usw. in ihren Arbeiten zu unterstützen.
Entsprechend seinem konsequenten und gradlinigen Charakter trat er immer für die kompromisslose Anwendung der gültigen Reglemente ein. Dass er sich damit nicht nur Freunde schuf, versteht sich von selbst.
Wechsel zur neuen Sporthoheit
Um für die Zukunft gerüstet zu sein, drängte sich eine breitere Abstützung der Sporthoheit auf. Mit der Gründung eines unabhängigen, von verschiedenen interessierten Kreisen getragenen Automobil-Sportverbandes, konnte dieses Ziel 2004 erreicht werden. Der Wechsel zum neuen Träger der Sporthoheit erforderte viel Energie, und Daniel Fausel spielte dabei eine wichtige Rolle.
In seiner neuen Funktion als Direktor trug er massgeblich zum Erfolg der Organisation bei. Dass Auto Sport Schweiz heute organisatorisch, wirtschaftlich und personell gesichert ist, war auch sein Verdienst. Seit seiner Pensionierung 2011 war er Mitglied der dreiköpfigen ASS-Geschäftsführung.
Würdigung mit dem Auto Sport Schweiz Award 2017
Auch der Internationale Verband FIA profitierte von seinem enormen Know-how. So war es nicht verwunderlich, dass er verschiedene Ämter (Sportkommissar, Mitglied von verschiedenen Arbeitsgruppen und Kommissionen, Präsident der Kommission Homologation, etc.) auf internationale Stufe bekleidete und dies bis zu seinem Tod erfolgreich tat.
Zusammen mit seinem Freund und langjährigen Weggefährten Paul Gutjahr (u.a. FIA-Cheffunktionär) wurde Daniel Fausel für seinen Einsatz zum Wohl des Automobilrennsports mit dem ASS Award 2017 ausgezeichnet.
AutoSprintCH entbietet seiner Frau Andrée, den Kindern und Grosskindern, der Familie und den Verwandten sein tiefempfundenes Beileid.