Critérium Jurassien: Ein Rennen mit zwei Siegern

VERKÜRZTER SM-AUFTAKT Michaël Burri sicherte sich beim Auftakt zur Schweizer Rallye-Meisterschaft den Gesamtsieg. Weil er aber mit französischer Lizenz fährt, geht der SM-Laufsieg an den Zweitplatzierten Mike Coppens.

Michael Burri hatte sich den Heimsieg zum klaren Ziel gesetzt. Doch dazu benötigte er das Pech seines Markenkollegen Hirschi (Fotos: Rami Hänggi).

Der erste Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft 2022 war eine Neuauflage des Duells Michaël Burri gegen Mike Coppens. Vier Sekunden trennten die beiden beim letzten Aufeinandertreffen an der Rallye du Valais im Oktober 2021. Damals hatte Lokalmatador Coppens die Nase vorn.

Beim Critérium Jurassien drehte Burri den Spiess um. Mit 20,2 Sekunden Vorsprung gewann der Bernjurassier mit Beifahrer Anderson Levratti aus Frankreich in einem VW Polo R5 zum zweiten Mal nach 2018 vor heimischer Kulisse.

Doppelter Grund zur Zufriedenheit für den Zweiten
Weil Burri mit französischer Lizenz startet und daher in der Schweizer Meisterschaft nicht punktberechtigt ist, darf der Titelverteidiger mit dem Ausgang der Rallye dennoch zufrieden sein.

Mike Coppens: «Wir wussten, dass es schwierig sein würde, Burri zu schlagen. Hier kennt er jeden Meter auswendig. Wir fuhren gut und sind deshalb bin ich mit dem zweiten Gesamtrang und dem Sieg in der SM-Wertung sehr zufrieden.»

Zufrieden war Coppens auch mit seinem neuen Auto. Weil sein Skoda Fabia eine Woche vor der Rallye nicht einsatzfähig war, musste der amtierende Meister kurzerhand auf einen Citroën C3 wechseln (Galerie links). Weil er schnell damit zurechtkam, wird er vorderhand dabei bleiben.

Feuerwerk von Jonathan Hirschi
Weil es über Nacht schneite, musste die zweite und dritte Sonderprüfung am Samstagmorgen gestrichen werden, wodurch sich die Gesamtlänge von 146,8 km auf 98,31 km verkürzte.

Am Start übernahm Rückkehrer Jonathan Hirschi mit Beifahrer Michaël Volluz in seinem VW Polo R5 das Kommando. Der Neuenburger führte auch nach zwei weiteren Bestzeiten das Gesamtklassement an. Erst in der SP6 setzte sich Burri an die Spitze, nachdem Hirschi einen Ausrutscher verzeichnete.

Vor der letzten Prüfung lag Hirschi wieder auf Rang 2 hinter Burri, ehe ihn ein Reifenschaden abermals bremste und er sich mit dem dritten Platz zufriedengeben musste.

Pech für Althaus, Startverzicht von «Balli»
Nicht belohnt wurde das starke Auftreten von Sacha Althaus. Zum ersten Mal mit einem Rally2-Fahrzeug unterwegs, lag der Jurassier nach zwei SP an zweiter Position. Doch zwei Reifenschäden in SP5 und SP9 warfen den 25-Jährigen aus den Top 10.

Nicht am Start erschien Ivan Ballinari. Der Schweizer Rallye-Meister von 2018 und 2019 sagte ab, weil sich sein Beifahrer Marco Menchini nicht wohl fühlte.

Clio-Sieg an Grenzgänger Juif, Gonon holt VHC-Sieg vor Keller
Schnellster in der Clio Trophy Swiss war Styve Juif (Galerie Mitte) aus dem grenznahen Frankreich. Dem Walliser Ismaël Vuistiner fehlten 18,4 Sekunden im Ziel. Platz 3 ging an Guillaume Girolamo. Er setzte sich in der Junior-SM-Wertung nach dem Ausfall von Yoan Loeffler gegen seine einzige Gegnerin Sarah Lattion unangefochten durch.

In der historischen Klasse VHC siegte mit Florian Gonon ein ehemaliger Schweizer Meister auf einem Ford Escort RS 1600 Mk1 (Galerie rechts). Im Ziel hatte der Walliser 13,9 Sekunden Vorsprung auf das Deutschschweizer Duo Erwin Keller/Dominique Juplé im BMW M3.

Der zweite Lauf zur Schweizer Rallye-Meisterschaft, die Rallye du Chablais, findet vom 2. bis 4. Juni rund um Aigle statt.

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