Bergrennen: Steiner gegen die Osellas 🎥

ES GILT ERNST Am Wochenende 19. und 20. August wird zum 78. Mal das Bergrennen St. Ursanne – Les Rangiers ausgetragen. Der Klassiker im Jura gilt neben der Schweizer Meisterschaft auch zum FIA European Hill Climb Championship.

 

Die Sommerpause ist vorbei! 114 Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben sich für die Schweizer Meisterschaft angemeldet. Dazu gesellen sich 34 Fahrer, die sich für das FIA European Hill Climb Championship eingeschrieben haben.

Zu denen gehört Christian Merli. Der vierfache Berg-Europameister hat im Vorjahr in seinem Osella FA30 einen neuen Streckenrekord aufgestellt und gilt auch für die diesjährige Ausgabe als haushoher Favorit.

Der 2023 noch ungeschlagene EM-Leader in der Kategorie 2 (Rennwagen) kann unter günstigen Voraussetzungen in Les Rangiers sogar schon den Titel-Sack zumachen, wenn er seinen Vorsprung (bei noch zwei verbleibenden Rennen nach Les Rangiers) auf 50 Punkte ausbauen kann. In der Kategorie 1 der geschlossenen Fahrzeuge führt der Mazedonier Igor Stefanovski auf Hyundai i30 TCR. Auch er ist in Les Rangiers am Start.

Ronnie Bratschi ist am Start

Im Feld der EM-Teilnehmer sind auch fünf Schweizer eingeschrieben. Darunter Martin Bächler (VW Lupo), Alphonse Kilchenmann (Suzuki Swift), Jérôme Nicolet (Peugeot 308), Fabien Houlmann (Peugeot 205) sowie der zweifache Les-Rangiers-Sieger Roland Bossy (Dallara F3). Ebenfalls am Start: Ronnie Bratschi. Der Urner, bereits dreifacher Laufsieger in der Europameisterschaft 2023, fährt in diesem Jahr jedoch mit tschechischer Lizenz.

Bergrennen St. Ursanne Les Rangiers
Marcel Steiner muss sich diesmal gegen starke Konkurrenten behaupten.

Sieg für Marcel Steiner?

Zurück zur Schweizer Meisterschaft: Dort wird der Kampf um den Tagessieg möglicherweise etwas enger ausfallen als in der EM-Wertung. Zwar hat Marcel Steiner auf seinem LobArt-Honda/Helftec in Abwesenheit von SM-Leader Eric Berguerand die besten Siegchancen, doch die Konkurrenz, allen voran die beiden Osella-Fahrer Robin Faustini und Joël Volluz (Galerie rechts), sind in Schlagdistanz. Während man von Faustini gute Leistungen gewohnt ist, hat vor allem der schnelle Walliser in den letzten Rennen mächtig zugelegt. Im Vorjahr betrug der Rückstand Volluz’ auf Steiner noch fünf Sekunden pro Lauf. So viel wird Volluz diesmal bestimmt nicht verlieren.

Chancen für Joël Grand

Bei den Formelrennwagen bis 2000 cm3 gilt Joël Burgermeister Galerie links) als heissester Siegkandidat. Und das, obwohl sich der Thurgauer zuletzt beim Bergrennen in Osnabrück nicht ganz wohl fühlte. Ein anderer Gegner von Burgermeister tritt in Les Rangiers in der hubraumschwächeren Klasse (bis 1400 cm3) an: Joël Grand. Der Walliser, der dieses Jahr mit Rennwagen der Marke Wolf antritt, steigt für Les Rangiers (und Les Paccots) auf das Modell Thunder um, das von einem 1,15-Liter-Motorrad-Motor angetrieben wird.

Roger Schnellman hofft

Bei den Tourenwagen ist Roger Schnellmann (Galerie Mitte) auf seinem Mitsubishi Evo 8 Favorit (Kat. E1 plus 3500 cm3). Der Wangener hat bisher alle Rennen, an denen er teilgenommen hat, gewonnen. Weil Schnellmann aber auf das Rennen in Massongex verzichtet hat, liegt er in der Gesamtwertung nur auf Platz 2. Es führt Bruno Sawatzki im Porsche 991.1 Cup aus der hubraumstärksten Interswiss-Klasse. Ob Schnellmann diesen Rückstand noch aufholen kann? Eines von acht Ergebnissen wird am Ende der Saison gestrichen; insofern – ja. Aber Sawatzki hat zuletzt in Anzère nicht nur die 25 Punkte für den Klassensieg eingestrichen, er hat sich auch noch die zwei Extrapunkte für einen neuen Klassenrekord gesichert. Und das könnte am Ende des Jahres matchentscheidend sein.

Stephan Burri in Führung

Im Schweizer Berg-Pokal für Tourenwagen bis 2000 Kubikzentimeter ist Stephan Burri auf seinem VW Scirocco alleiniger Führender. Als Einziger hat Burri bisher bei allen vier bisherigen Rennen das Punktemaximum geholt. Auch Michael Schläpfer hat seinen Vorsprung zuletzt in Anzère ausbauen können. Vor Les Rangiers liegt der Appenzeller im Renault Classic Cup 27,5 Punkte vor Thomas Zürcher. «Ich freue mich auf das Rennen», sagt Schläpfer.

50 Meter Höhendifferenz

Zur Strecke: Die Strecke von St.Ursanne nach Les Rangiers misst 5,180 Kilometer. Die Höhendifferenz beträgt 350 Meter. Die durchschnittliche Steigung 6,8 Prozent. Der absolute Streckenrekord hält Christian Merli in 1:39,201 min (= 188,0 km/h). Er stammt aus dem Vorjahr. Rekordsieger beim Bergrennen St.Ursanne – Les Rangiers ist Simone Faggioli mit neun Gesamtsiegen – vor Fredy Amweg (7), Marcel Tarres (6), Lionel Régal (5) und Jo Siffert (4). Von den aktuell am Start stehenden Schweizer Piloten sind Marcel Steiner und Roland Bossy mit je zwei Siegen die erfolgreichsten Teilnehmer.

Samstag geht es um 7 Uhr los

Die Trainingsläufe finden am Samstag, 19. August, ab 7 Uhr (1. Durchgang), ab 10.30 Uhr (2. Durchgang) und 15 Uhr (3. Durchgang) statt. Am Sonntag, 20. August, geht es ab 7 Uhr mit dem ersten Rennlauf los. Der zweite Heat erfolgt ab 13 Uhr. Die Zeiten der beiden Läufe werden addiert. Das Ticket kostet am Samstag 20 Franken, am Sonntag 25 Franken Eine Weekend-Eintrittskarte gibt es für 30 Franken. Unter 16 Jahren ist der Eintritt frei.

Fotos: Kaufmann myrally
Video: @highprod422
Quelle: Auto Sport Schweiz
rangiers.ch

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