Bergrennen Reitnau: Entscheidung in nur einem Lauf

BERGRENNEN REITNAU Nach einem schweren Unfall eines Porsche-Piloten wurde der zweite Lauf zur Schweizer Bergmeisterschaft in Reitnau vorzeitig abgebrochen. Als Tagessieger in nur einem Rennlauf ging Eric Berguerand vor Marcel Steiner hervor. In Hemberg war es der spektakuläre Unfall des britischen TV-Starmoderators Richard Hammond bei Demonstrationsfahrten, der für weltweite Schlagzeilen sorgte. Am Sonntag wurde die […]

Nun steht es 1:1: Marcel Steiner gratuliert Eric Berguerand.

In Hemberg war es der spektakuläre Unfall des britischen TV-Starmoderators Richard Hammond bei Demonstrationsfahrten, der für weltweite Schlagzeilen sorgte. Am Sonntag wurde die populäre Veranstaltung des ACS-Mitte in Reitnau vom Unfall eines richtigen Rennteilnehmers überschattet, der für den vorzeitigen Abbruch sorgte.

Der Unfall geschah kurz nach Beginn des zweiten Rennlaufs. Chris Steiner, der seit Jahren gute Resultate in der SuperSerie Competition erzielt hat, verlor beim Rausbeschleunigen nach der Bremsschikane im obersten Streckenteil die Herrschaft über seinen Porsche 911 Turbo. Der Schwyzer flog mit hoher Geschwindigkeit rechts von der Strecke in den Wald und mähte einen Baum nieder.

Der Unglücksfahrer zog sich dabei schwere Beinverletzungen zu. Mit der Rega wurde der Schwyzer ins Kantonsspiltal Aarau geflogen und noch am Abend operiert. AutoSprintCH wünscht ihm an dieser Stelle eine gute und rasche Geneseung!

Chris Steiner bei seinem zweiten Rennlauf kurz vor 15.45 Uhr, wie es die Reitnauer Kirche anzeigt: Wenige Sekunden danach verunglückt der Porsche-Pilot schwer, was aus Zeit- und Sicherheitsgründen den Rennabbruch bedeutet (Foto: Jürg Kaufmann).

Aus Zeit- und Sicherheitsgründen wurde die Veranstaltung nach mehr als einstündiger Zwangspause kurz nach 17 Uhr abgebrochen. Die Wertung erfolgt somit nach dem Klassement des ersten Rennlaufs.

Nach dem Regen im Training trocknete die 1,6 km lange Sprintstrecke am Nachmittag bis zum Feld der um den Tagessieg kämpfenden Rennsportwagen fast vollständig ab. Eric Berguerand baute seinen Lola-Cosworth nach der klaren Niederlage gegen Marcel Steiner in Hemberg auf den aerodynamischen Stand von 2016 um und kam damit wieder bestens zurecht.

Nach der Bestzeit auf nasser Strecke war der Titelverteidiger auch im somit einzigen Rennlauf mit 49,32 Sekunden klar der Schnellste. Mit 51,15 wurde Steiner mit seinem italienischen LobArt als schnellster Sportwagenfahrer Zweiter vor Lokalmatador Simon Hugentobler im Reynard F3000 mit 52,39.

Hugentoblers Sohn Robin Faustini ging bei seinem Schweizer Debüt mit einem weiteren Reynard F3000 nach einem Trainingsunfall auf Nummer sicher und erhielt wegen des Abbruchs keine Chance mehr, sich im zweiten Rennlauf mit einer deutlichen Steigerung zu rehabilitieren. Immerhin kam Faustini als 16. unter 189 nationalen Konkurrenten ins Ziel, während sein Aargauer Kantonskollege Thomas Amweg bei seinem Formel-3000-Debüt wegen Zündaussetzern am Lola-Cosworth ausrollte.

Erster Gruppe-E1-Sieg in der Schweiz: Romeom Nüssli im Ford Escort Cosworth.

Bei den E1-Tourenwagen entschied genau eine Hundertstelsekunde über den Sieg. Nach bester Zwischenzeit sah sich Reto Meisel mit seinem Mercedes SLK340 wie in Hemberg von leidigen und trotz Modifikationen immer wiederkehrenden Problemen mit dem E-Gas eingebremst. An eine erfolgreiche Titelverteidigung ist kaum mehr zu denken.

Schnellster der PS-Bomber war erstmals Romeo Nüssli mit seinem Ford Escort Cosworth. Wie Hemberg-Sieger Roger Schnellmann startete er mit Regenreifen auf abtrocknender Piste und war mit 58,24 um 0,01 Sekunden eher im Ziel als der gleich bereifte Mitsubishi. Ex-Meister Bruno Ianniello montierte an seinem Lancia Delta S4 vier Slicks und war damit nur um einen Zehntel langsamer.

Wie vor zwei Wochen in Hemberg (BIld) gewann Frédéric Neff die Gruppe InterSwiss. Diesmal liess er wetterbedingt auch alle E1-Autos hinter sich. Nun führt der Bernjurassier aus Moutier die Tourenwagen-SM mit der Maximalpunktzahl an.

Schnellste Tourenwagenfahrer überhaupt waren jedoch die nach der E1 bei besseren Verhältnissen gestarteten Frédéric Neff und Bruno Sawatzki mit ihren Porsche GT3. Nach seinem zweiten IS-Gruppensieg in Rekordzeit ist Neff nun der klare Titelanwärter in der Schweizer Bergmeisterschaft der Tourenwagen.

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