Bergrennen Osnabrück: Merli gegen die Schweizer Elite 🎥

HIGHLIGHT IM NORDEN Mit einem attraktiven Teilnehmerfeld, angeführt von Europameister Christian Merli und der Schweizer Armada mit Berguerand, Faustini, Steiner und Volluz, wartet das grösste Bergrennen in Deutschland auf. Zu sehen auch live auf YouTube.

Es ist ein Bergrennen der Superlative, hoch oben in Deutschland in der sogenannten Borgloher Schweiz. Dies zeigt der Trailer zur Veranstaltung von 2018.

In den Jahren vor der Corona-Pandemie kamen jeweils zwischen 20 und 30 000 Zuschauer in die idyllische Gegend nach Hilter-Borgloh in der Nähe von Osnabrück, um das Renngeschehen am Uphöfener Berg zu verfolgen. Wobei Berg etwas übertrieben klingt…

FIA-Cup-Finallauf auf anspruchsvollem Hügel
Die nur 2030 Meter lange Strecke mit Start auf einer Meereshöhe von 95 Meter weist eine Höhendifferenz von bloss 73 Meter auf. Mit ihren blinden, von Leitplanken oder Reifenstapeln umsäumten Kurven ist sie trotzdem sehr anspruchsvoll, sodass sich hier unter den Bergspezialisten wie auf den bekannten Schweizer Strecken die Spreu vom Weizen trennt.

Rund 180 Fahrer aus 14 Nationen sind für die 54. Austragung dieses Rennen gemeldet, das neben der Deutschen Berg-Meisterschaft als Finallauf auch zum FIA International Hill Climb Cup zählt. Dank der Sponsoren vermag der veranstaltende MSC Osnabrück mit dem umtriebigen Bernd Stegmann an der Spitze stets viele Ausländer mit Startgeldprämien und/oder Reisekostenzuschüssen zur Teilnahme an diesem Bergsprint zu bewegen.

Schweizer Top-Quartett auf Jagd nach Podium
Zu diesen gehören auch die momentan stärksten Schweizer. So sind am Wochenende Eric Berguerand (1. 2014), Robin Faustini, Marcel Steiner (1. 2012) und Joël Volluz (1. 2015) mit Anspruch auf den Gesamt- und/oder Kategoriensieg am Start.

In der Reihenfolge Berguerand (Lola-Cosworth, obere Galerie links), Steiner (LobArt-Helftec-Honda-Turbo, obere Galerie rechts), Faustini (untere Galerie rechts) und Volluz (beide Osella FA30, untere Galerie links) belegten sie zuletzt die top vier Ränge (Galerie) beim Bergrennen Ayent–Anzère.

 

Dazu gesellt sich Joël Burgermeister mit seinem Tatuus-Abarth-LRM F4. Der Thurgauer ist damit Anwärter auf den Klassensieg bei den Zweiliterrennwagen. Und als einziger Tourenwagenpilot hält Kyrill Graf im BMW M3 GTR die Schweizer Flagge hoch.

Alle gegen den Europameister
Selbst für den in der Schweizer Bergrennsaison 2022 noch ungeschlagenen Eric Berguerand führt der Weg zum Tagessieg primär über den Italiener Christian Merli. Der amtierende und 2022 wohl bleibende Europameister reiste direkt vom vorangegangenen EBM-Lauf in Polen an.

Merli hält mit 50,055 Sekunden (genau 146 km/h) den absoluten Streckenrekord. Da dieser von 2019 stammt und sein Osella FA30 wie auch der Trentiner selbst seither an Schlagkraft zugelegt haben, dürfte die 50-Sekunden-Marke am Sonntag fallen. Zumal angenehmes und nicht allzu heisses Sommerwetter angesagt ist.

Weitere Anwärter aufs Gesamtsiegerpodium neben Merli und den vier Schweizern sind der Franzose Sébastien Petit im Nova Proto (Tagessieger 2018), der zurzeit stärkste Deutsche Alexander Hin (Osella FA30) und der Tscheche Petr Vitek (Osella PA30).

Europameister Christian Merli genoss 2019 die reizende Krönung zum Tagessieger in Osnabrück. Orga-Leiter Bernd Stegmann überreichte ihm den Kranz (Fotos: Peter Wyss).

Angriff auf Bratschis Tourenwagenrekord
Weil Ronnie Bratschi nach einem Motorschaden bei Prüfstandversuchen seinen Mitsubishi Evo RS in diesem Jahr wohl nicht mehr an den Start bringen wird, kann der dreifache FIA Hill Climb Cup Champion auch seinen Osnabrücker Tourenwagenrekord von 2019 (57,338) nicht verteidigen.

Diesen heuer zu verbessern, ist am ehesten dem Tschechen Dan Michl im Lotus Elise oder dem Franzosen Nicolas Werver in einem Porsche zuzutrauen. Mit Pieter Zeelie auf einem monströsen Toyota MR2 mit 850 PS ist hier sogar der südafrikanische «King of the Hills» mit von der Partie, was die Internationalität dieser Veranstaltung unterstreicht.

Tausende Zuschauer säumen jeweils die Uphöfener Bergrennstrecke. Auch Zuschauer aus der gut 700 Kilometer entfernten Schweiz sind stets dabei.

Livestream von beiden Renntagen
Als besonderen Service bietet der MSC Osnabrück an beiden Tagen eines kostenlosen Livestream auf YouTube. Am Samstag ist dieser von 8 bis c. 18 Uhr unter diesem Link zu verfolgen, am Sonntag ab 8 Uhr bis Rennende – geplant sind vier Wertungsläufe – unter diesem Link.

msc-osnabrueck.com

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