Bergrennen Hemberg: Starkes Feld zum Auftakt der Saison 🎥

ENDLICH Exakt 1000 Tage nach Les Paccots 2019 findet am kommenden Wochenende in Hemberg wieder ein zur Schweizer Meisterschaft zählendes Bergrennen statt. Am Start stehen 165 Fahrerinnen und Fahrer.

 

Die lange Warterei ein Ende. In Hemberg, wo zuletzt auch 2019 (siehe Video) gefahren wurde, steigt der Saisonauftakt zur Berg-Meisterschaft 2022. 165 Fahrer und Fahrerinnen haben sich für den ersten Lauf in der Nach-Corona-Ära angemeldet. Mit wenigen Ausnahmen stammen alle Piloten aus der Schweiz.

Dominatoren sind wieder am Start
Nach der sich endlos anfühlenden Durststrecke ist eine Prognose, wer den ersten Tagessieg 2022 erringen könnte, nahezu unmöglich. Zwar sind die Dominatoren der Saison 2019, Eric Berguerand und Marcel Steiner, beide am Start. Doch ausgerechnet die Stars der Szene sind in den vergangenen zwei Jahren kaum bis gar nicht gefahren.

Lola-F3000-Pilot Eric Berguerand: «Ich habe mich auf der Kartstrecke in Château Gaillard etwas vorbereitet. Ansonsten bin ich aber nie gefahren. Mein letztes Rennen war Les Paccots 2019.»

Auch Marcel Steiner reist nicht unbedingt mit vielen Renn- oder Testkilometern ins Toggenburgische. Nach dem Fahrzeugbrand in Anneau du Rhin ist er froh, überhaupt am Rennen teilnehmen zu können.

Bergrennen Hemberg
Mit 1758 Kilometzern ist die Strecke in Hemberg die kürzeste im Kalender. 157 Meter Höhendifferenz müssen die Fahrer im St. Gallischen überwinden.

Roll-Out, Training und Rennen zugleich

Den Umstieg auf den Honda-Turbomotor hat sich der Berner anders vorgestellt: «Wir werden in Hemberg sehen, wie konkurrenzfähig wir am Berg sind. Die Tests, die wir auf der Rundstrecke gemacht haben, bevor unser LobArt Feuer fing, stimmen mich zuversichtlich. Aber eine Prognose zu machen, ist schwierig. Hemberg ist für uns Roll-Out, Training und Rennen zugleich. Gut ist, dass wir in Hemberg und beim nächsten Rennen in La Roche je vier bis fünf Trainingsläufe haben. Das kommt uns entgegen.»

Robin Faustini mit Osella FA30 am Start
Einer, der den beiden die Party vermasseln könnte, ist Robin Faustini mit neuem Partner Midland (Galerie links). Der Aargauer hat zwar auf seinem Osella FA30 auch noch keine Grand-Prix-Distanz abgespult, aber der Oberhallau-Sieger von 2021 hat zuletzt bei den Bergrennen in Sternberk (CZ) und Skradin (HR) mit den Rängen 4 und 3 aufhorchen lassen. In Kroatien war er im zweiten Durchgang nur 0,2 Sekunden langsamer als Berg-Legende Simone Faggioli. Faustinis Devise für 2022 lautet: Ganz oder gar nicht.

Robin Faustini: «Berguerand und Steiner sind beide sehr erfahren und schnell. Wenn du ihnen das Wasser reichen willst, musst du alles geben. Die Rennen in Tschechien und Kroatien haben mir als Vorbereitung geholfen. Da in Hemberg ein gutes Chassis wichtiger ist als pure Motorleistung rechne ich mir gute Chancen aus. Aber wissen, wo wir gegenüber der Konkurrenz genau stehen, tue ich auch nicht.»

Thomas Amweg ist Kandidat auf Tagessieg
Neben Berguerand, Steiner und Faustini ist auch Thomas Amweg (Galerie rechts) ein Kandidat auf den Tagessieg. Allerdings muss der Gurnigel-Sieger von 2019 beim Auftakt in Hemberg mit dem Lola T94/95 vorliebnehmen, mit dem sich Vater Fredy 1998 seinen 15. und letzten Titel in der Schweizer Berg-Meisterschaft sicherte. Der geplante Einsatz des Ex-Volluz-Reynard 95D lässt noch auf sich warten. Die Kolben für den Reynard sind immer noch nicht gekommen.

Kampf hubraumschwächerer Formelautos
Gespannt darf man sicher auch auf das Abschneiden bei den hubraumschwächeren Formelautos sein. Dort bahnt sich ein Vierkampf zwischen Joël Burgermeister, Philip Egli, Thomas Zürcher und Christian Balmer an. Burgermeister hat sich wie Faustini in Ecce Homo auf die Schweizer Bergsaison vorbereitet und dort souverän seine Klasse gewonnen.

Bei den Tourenwagen steht in der E1 der Name von Roger Schnellmann (Mitsubishi Evo) und in der Kategorie Interswiss derjenige von Rückkehrer Frédéric Neff (Porsche 996 GT2R) (Galerie Mitte) ganz oben. Ein Sieg eines anderen Fahrers wäre eine grosse Überraschung.

Jede Klasse wird in drei Läufen ausgetragen
Los geht es am Samstag, 11. Juni, ab 7.30 Uhr mit Trainingsläufen. Am Sonntag werden die Rennläufe zwischen 9.45 und 18 Uhr ausgetragen. Jede Klasse wird drei Läufe austragen (sofern möglich). Die beiden schnellsten Zeiten werden addiert.

Die Termine der Schweizer Berg-Meisterschaft 2022:

  • 18. / 19. Juni La Roche – La Berra
  • 23. / 24. Juli Ayent – Anzère
  • 19. bis 21. August St.Ursanne – Les Rangiers
  • 27. / 28. August Oberhallau
  • 10. / 11. September Gurnigel

Quelle: Christian Eichenberger, motorsport.ch
bergrennen-hemberg.ch

(Visited 3.403 times, 1 visits today)

Weitere Artikel zum Thema