Berg-SM: Markenwechsel des Meisters

VON LOTUS ZU PORSCHE Andy Feigenwinter liebt Herausforderungen. Die neue heisst Porsche 997 GT3. Damit will er 2020 seinen SM-Titel in der Gruppe IS mit Hilfe von MB Motorsport verteidigen. Den Lotus Exige ist verkauft. Im zweiten Jahr mit seinem Lotus Exige 430 Cup bewies Andy Feigenwinter auf eindrückliche Art, dass ihn im Vorjahr viele […]

Mit dem Lotus Exige 430 Cup gewann Andy Feigenwinter wie schon 2018 alle Bergrennen in seiner Gruppe (Foto: Stephan Körnli). 

Im zweiten Jahr mit seinem Lotus Exige 430 Cup bewies Andy Feigenwinter auf eindrückliche Art, dass ihn im Vorjahr viele unterschätzt haben. Erst zum Saisonende 2018 in Les Paccots gewann der 52-jährige Baselbieter in der SuperSerie Competition erstmals in Rekordzeit. Wäre die Gruppe nicht zweimal unterbesetzt gewesen, hätte es auf Anhieb zum Meistertitel gereicht.

Von Neid zu Respekt
Dies holte er in der abgelaufenen Saison nach. Nach dem gewonnenen Duell mit Lotus-V6-Champion Dino Wintsch in Hemberg verwandelte sich der anfängliche Neid in Respekt von allen Seiten. Auf trockener Strecke verpasste Feigenwinter daraufhin nur den eigenen Rekord in Paccots und durfte sich verdient zum ersten Schweizer-Meister-Titel gratulieren lassen. Ein Erfolg mit Ansage.

Andy Feigenwinter: «Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch und habe daher auch geschaut, welche Klasse für mich ideal ist. Ich reize alles aus. Denn jeder tut das doch, um zu gewinnen. Die Saison 2019 war dann ein Wahnsinn mit dem Titel als Krönung.»

Lotus zurück nach St. Gallen
Diesen geniesst Feigenwinter noch lange, doch ist die Lotus-Zeit nun Geschichte. Den Exige konnte er an Lotus-West nach St. Gallen zurück verkaufen. Filialleiter Norbert Sieber, der mit seinem technischen Knowhow und der Vorbereitung des Sportwagens viel zum Erfolg beitrug, wird bestimmt einen neuen Käufer finden.

Schon in der Schlussphase der Meisterschaft befasste sich der Sanitär- und Kanalsanierungs-Fachmann aus Reinach mit dem Gedanken, auf welche Weise er seine Gegner in Zukunft abduschen soll. Weil sich seine Lieblingsmarke Ferrari für Bergrennen nicht eignet, schwirrte der Name Porsche schon lange in seinem Kopf herum.

Mehr gäbe es für Andy Feigenwinter in der SuperSerie nicht mehr zu holen. Daher ist die Zeit nun reif für einen Klassen- und Markenwechsel (Fotos: Peter Wyss)

Abwechslung
Bald war der Entschluss gereift: Es muss ein 997 GT3 sein, um damit in der Gruppe Interswiss – wo eine zu geringe die Teilnehmerzahl kein Risiko mehr ist – auf Punktejagd zu gehen. Kein leichtes Unterfangen, da es hier schon einige schnelle Porsche-Leute hat. Aber eben, Andy F. sucht ja gerade solche Herausforderungen.

Andy Feigenwinter: «Mit dem Lotus konnte ich nicht mehr erreichen. Ich brauche Abwechslung und will ein richtiges, relativ modernes GT-Fahrzeug mit einem Top-Fahrwerk und Paddle Shift. Ich bin zwar ein Neuling auf Porsche, will aber sofort voll angreifen. Ich freue mich, gegen all diese Cracks zu fahren. Titelchancen rechne ich mir im ersten Jahr aber noch nicht gross aus. Ich bin froh, wenn ich gegen sie bestehe…»

Willi Jenny wird, sofern er weiterhin antritt, einer der künftigen Porsche-997-Gegner sein. Fürchten müssen sie nur Frédéric Neff, wo dieser mit dem deutlich stärkeren 996 GT3 R antritt.

Eine zweite Speerspitze von MB Motorsport
Die Verkaufsabschlüsse sind zwar noch nicht getätigt, doch will Feigenwinter aus seinem Klassenwechsel kein Geheimnis mehr machen. Zumal er an der Meisterfeier von Auto Sport Schweiz am 22. November bestimmt danach gefragt wird und nicht um den heissen Brei herumreden will.

Vorgesorgt hat Feigenwinter auch schon punkto Betreuung. Ab 2020 fährt er bei MB Motorsport, dem Team von Multichampion Martin Bürki. Mit Philipp Marti, der früher ganz in Feigenwinters Nähe im Erbacher-Team und später u.a. bei Widbergmotorsport auf Porsche arbeitete, holt sich der gewiefte Geschäftsmann für die Rennwochenenden einen Spezialisten auf dem Gebiet dieses Fahrzeugtyps an Bord. Auf dem Rennplatz ging „Phippu“ 2019 auch Bürkis VW Polo zur Hand.

Wohin die neue Konstellation führt, weiss man spätestens im September 2020 nach Abschluss der Schweizer Berg-Meisterschaft. Nicht nur Andy Feigenwinter, auch ihr tut Abwechslung gut.

Andy Feigenwinter und Martin Bürki verstehen gut. Nun kann der neue viel vom langjährigen Meister lernen.

sanitaer-feigenwinter.ch

mb-motorsport.ch

 

 

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