Berg-SM: Chris Steiners neue Motivation

VORFREUDE AUF EINEN LOTUS Drei Jahre nach dem Unfall in Reitnau strebt Chris Steiner mit einem neuen Lotus Exige 430 Top-Resultate bei Bergrennen an. Mit diesem Modell errang Andy Feigenwinter den SM-Titel. An den schweren Unfall vom Juni 2017 im ersten Rennlauf von Reitnau wird Chris Steiner noch jeden Tag erinnert. Dank einer medizinischen Meisterleistung, […]

Zwei Jahre nach seinem Crash in die Bäume kehrte Chris Steiner in Reitnau mit einem Porsche zurück. Seine Zeiten waren ermutigend. 2020 will er mehr.

An den schweren Unfall vom Juni 2017 im ersten Rennlauf von Reitnau wird Chris Steiner noch jeden Tag erinnert. Dank einer medizinischen Meisterleistung, wie er sich selbst ausdrückt, konnte eine Amputation und ein Weiterleben im Rollstuhl verhindert werden. Die Schmerzen in beiden Beinen sind aber nur mit Medikamenten erträglich. Herumspringen wird Steiner nie mehr.

Unfall ist abgehakt
Eigentlich wollte der 36-jährige Werkstattbesitzer aus Altendorf schon 2018 wieder ans Steuer eines Rennfahrzeugs. Der Körper spielte aber noch nicht mit. Mit einem günstig erworbenen Porsche 996 Turbo kehrte er dann im Vorjahr an die Bergrennen zurück.

Chris Steiner: «Ich wollte dort weitermachen, wo ich aufgehört hatte. Also in Reitnau mit einem Porsche. Zuvor machte ich in Hemberg einen Funktionstest. Als ich in Reitnau sofort schneller war als je zuvor, war der Unfall für mich abgehakt.»

Rennsport als Antrieb
Schon im Spital war der Gedanke an die Rückkehr in den Rennsport für ihn die grösste Motivation gewesen. Nun ist sie auch mit Ambitionen verbunden. Nachdem er es 2019 im Schatten von Andy Feigenwinter zu mehreren Podestplätzen in der zusammengelegten Gruppe SuperSerie und SuperSerie Competition geschafft hatte, will Chris Steiner 2020 mehr.

Im Herbst 2019 erwarb er bei Lotus-West in St. Gallen einen neuen Lotus Exige 430 Cup. Das gleiche Modell wie Feigenwinters Meisterauto. Also beste Voraussetzungen für Spitzenresultate.

Chris Steiner: «Nun will ich auch mal so ein Leichtgewicht steuern. Der Porsche ist doch einige Kilos schwerer. Schade, dass Andy nun andere Wege geht, aber ich hoffe, dass ich nun trotzdem von seiner Erfahrung mit diesem Auto profitieren kann.»

Chris Steiner in seiner Werkstatt in Altendorf. Der Schwyzer freut sich auf die ersten Rennen mit seinem neuen Sportgerät.

Jeder Teilnehmer zählt
Kritisch wird bei den Serienwagen weiterhin die Teilnehmerstärke sein. Immerhin machte sie Andy Feigenwinter auf dem Weg zum Titelgewinn keinen Strich durch die Rechnung. Acht Konkurrenten aus allen Klassen dieser Gruppe müssen es für die Vergabe der vollen Punktzahl sein.

Steiner bemüht sich zwar, seine letztjährigen SuperSerie-Kollegen und neue Leute zur Teilnahme zu bewegen. Mit seinen sportlichen Erwartungen ist er aber vorsichtig.

Chris Steiner: «Ich nehme es, wie es kommt. Das Ziel wäre es, nach all den Jahren in der Meisterschaft mal weit nach vorne zu kommen. Hätte ich 2019 wegen meiner Füsse nicht auf drei Rennen verzichten müssen, wäre das SM-Podium drin gelegen, was dann Raphi Feigenwinter gelang. Ich befürchte, dass wir 2020 zu wenige SuperSerie-Fahrer sein werden.»

Das Wichtigste für ihn wird aber sein, die Saison ohne Unfall zu absolvieren. Die gelungene Rückkehr auf die Schweizer Bergrennstrecken und die Gesundheit müssen mehr wert sein als jede Meisterschaftsplatzierung.

Meister Andy Feigenwinter mit seinen SuperSerie-Kollegen am Gurnigel, darunter Chris Steiner. Einige wechseln für 2020 die Gruppe. Doch kommen neue hinzu?

facebook.com/chrissteiner.cscars

 

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