Berg-EM: Rekordsiege von Merli und Meisel 🎥
VOLKSFEST IN PORTUGAL Wie zuvor in Frankreich und Österreich siegte Europameister Christian Merli bei der Rampa da Falperra in neuer Rekordzeit. Reto Meisel gelang der erste EM-Sieg bei den Tourenwagen. Bei besten äusseren Bedingungen gestaltete sich der dritte Lauf zur Berg-EM bei Braga in Portugal zu einem wahren Volksfest. Tausende Zuschauer erlebten, wie der Südtiroler […]
Bei besten äusseren Bedingungen gestaltete sich der dritte Lauf zur Berg-EM bei Braga in Portugal zu einem wahren Volksfest. Tausende Zuschauer erlebten, wie der Südtiroler Christian Merli auf der ähnlich schnellen Strecke wie St-Ursanne–Les Rangiers einen weiteren Rekord aufstellte. Diesen senkte der Titelverteidiger mit seinem Osella FA30 mit speziellem Zytek-V8-Motor von LRM im ersten Rennlauf auf 1’46,944. Damit unterbot er seine eigene Bestmarke aus dem Vorjahr um fast eine Sekunde. Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der 5200 Meter langen Strecke betrug 175,044 km/h.
Für Merli ist es der dritte Saisonsieg in der Berg-EM nach Col Saint-Pierre und Rechberg und der erste Tagessieg in Portugal. Zuvor war hier Simone Faggioli jahrelang der Chef. Der zehnfache Europameister kam mit dem Norma M20 FC auf den zweiten Gesamtrang und gewann damit die Sportwagenklasse.
Dritter Gesamtrang für Lampert, schwerer Unfall von Petit
Grandios schlug sich der von Merli betreute Christoph Lampert. Der Vorarlberger war mit seinem Osella FA30 beim ersten Start in Portugal der Drittschnellste und schlug dabei den französischen Bergmeister Sébastien Petit und etliche weitere Konkurrenten mit leistungsstarken Dreiliter-V8-Motoren.
Allerdings geriet dies am Sonntagabend zur Nebensache, nachdem Petit mit seinem Norma schwer verunglückt war. Zum Glück erlitt der Franzose beim heftigen, mehrfachen Einschlag in die Leitplanken, die den immensen Kräften standhielten, keine Verletzungen. Aus diesem Grund verzichteten alle Rennsportwagenpiloten, die nach Petit an der Reihe gewesen wären, auf den dritten Rennlauf.
Vorsichtiger Joël Volluz
Wie hoch Lamperts Leistung einzuschätzen ist, zeigt der Vergleich mit Joël Volluz. Auch der Walliser startete das erste Mal beim EM-Lauf in Portugal, musste sich jedoch mit dem neunten Platz und dem fünften bei den Rennwagen zufriedengeben. Mit seinem Osella FA30 büsste Volluz auf Lampert fast zwölf Sekunden ein, wobei er in seiner ersten vollen Saison seit dem schweren Unfall von 2016 kein unnötiges Risiko einging.
Reto Meisel meldet sich zurück
Für Reto Meisel hat sich die weite Reise zu einem Berg-EM-Lauf endlich einmal resultatmässig gelohnt. Nachdem er 2018 in Portugal und Spanien technischen Defekten zum Opfer gefallen war, ebenso vor zwei Wochen beim Rechbergrennen (wo ein Kupplungsdefekt den Start zum Rennen verhinderte), spielte der Aargauer nun das Potenzial seines Mercedes SLK340 bis zuletzt aus.
International in der Gruppe E2-SH (Silhouette) eingeteilt, nahm er dem stärksten Konkurrenten Vladimir Vitver im Audi TT-R DTM total fast 3,5 Sekunden ab und feierte damit den Gruppensieg. Meisel war als Elfter im Gesamtklassement auch schneller als der Jurassier Fabien Bouduban im zweiten Norma-V8-Sportwagen aus dem Team Faggioli.
Ausführlicher Bericht und Video-Highlights im Internet
Der ausführliche Bericht kann auf der Homepage der HillClimbFans nachgelesen werden, illustriert mit weiteren Fotos von Teambeyou.
Ein vierminütiger Zusammenschnitt des grössten Bergrennens in Portugal von Brais Lopez Video mit eindrucksvollen Highspeedszenen ist unter dem Link youtu.be/c_yB0bI_aNc zu sehen.