Alexander Fach: "Ich will überall besser werden"
TITELVERTEIDIGER IM PORSCHE CUP SUISSE Mit erst 18 Jahren liess sich Alexander Fach bereits als Schweizer Porsche-GT3-Cupsieger 2020 feiern. Das ist erst der Anfang, wie der Schwyzer im Interview betont. Vor zwei Jahren absolvierte Alexander Fach zusammen mit Rolf Reding auf einem Porsche 911 GT3 Cup der ersten 991-Generation ein Lehrjahr. Der im Laufe der […]
Vor zwei Jahren absolvierte Alexander Fach zusammen mit Rolf Reding auf einem Porsche 911 GT3 Cup der ersten 991-Generation ein Lehrjahr. Der im Laufe der Saison erst 17-jährig gewordene Sohn des Teamchefs von Fach Auto Tech und der auf die Rundstrecke gewechselte Schweizer Junior-Bergmeister von 2017 dominierten ihre Klasse als Duo bei den Langstreckenrennen oder als Solisten bei den Sprints.
Kam, sah und siegte
Die Investition hat sich bereits ein Jahr später bezahlt gemacht. In die Königsklasse der 991-II GT3 Cup aufgestiegen, schlug der Automechaniker in Ausbildung wie ein Blitz ein. Bei dem wegen des Pandemieausbruchs vom April in den Juli verlegten Saisonauftakts, der in Hockenheim über die Bühne ging, gelang ihm gleich ein Doppelsieg.
Gelungene Bestätigung
Damit bestätigte der Rookie das Vertrauen von Porsche Schweiz und des Verbandes der Schweizer Porsche-Clubs, die ihn zum offiziellen Porsche Junior ernannt hatten. Antonio Texeira war 2019 der erste Nutzniesser dieser Förderung.
Wie Fach gehörte auch Dominik Fischli ab 2020 diesem auf zwei Jahre fixierten Nachwuchsprogramm an. Der Jüngste im Junior-Trio behielt die Tabellenführung bis zum Saisonende und liess damit Fischli sowie Texeira auf Anhieb hinter sich.
Im Interview mit AutoSprintCH blickt der Meister nochmals kurz auf das Erfolgsjahr und den am Wochenende auf dem Red Bull Ring in Spielberg beginnenden Porsche Sports Cup Suisse 2021.
Wahrscheinlich steigst du als Titelverteidiger nicht mehr so locker in die Rennsaison 2021 wie vor einem Jahr als Rookie in der GT3 Challenge…
Alexander Fach: «Klar, der Druck ist gestiegen. Doch ich weiss, was ich kann und welches Potenzial ich habe. Wenn ich das abrufe und locker bleibe, kann es wieder gut kommen. Ob es für den Titel reicht, weiss man nie. Ich mache mir also nicht allzu grossen Druck., sonst verkrampft man sich.»
Wie hast du dich auf 2021 vorbereitet?
Alexander Fach: «Ich kümmerte mich viel um Sponsoren, um das Budget für 2021 zusammenzubringen. Dazu kam die körperliche Vorbereitung, und ich verbrachte viel Zeit auf dem Simulator. Mit dem Auto gab es nur die zwei offiziellen Testtage vom Porsche Cup Suisse in Le Castellet. Ich fühle mich nun top vorbereitet.»
Welches ist deine Lieblingsstrecke?
Alexander Fach: «Imola! Diese Strecke macht unheimlichen Spass. Auf dem Red Bull Ring fuhr ich vor zwei Jahren mein erstes Autorennen, und das gefiel mir sehr gut. Aber eigentlich gefällt mir jede Strecke.»
Wie erklärst du den letztjährigen Meisterschaftserfolg gegen routinierte Gegner?
Alexander Fach: «Ein Punkt war sicher die gute Vorbereitung. Ich war körperlich top bereit und verbrachte viel Zeit am Simulator. Das brachte sicher viel, da es vor dem ersten Rennen keine Chancen auf Testfahrten gab (wegen des europaweiten Lockdowns, Red.). Zudem habe ich ein super Team und werde bestens betreut. So konnte ich nach den Siegen in Hockenheim das Momentum mitnehmen, und es hat dann alles zusammengepasst.»
Bei wem holst du dir Ratschläge?
Alexander Fach: «Bei vielen Personen. Ich kenne einige Werksfahrer, die früher bei Fach Auto Tech fuhren. Auch mit meinem Vater rede ich viel über den Rennsport. Aus allen Gesprächen nehme ich das Beste heraus und versuche es umzusetzen.»
Was versprichst du dir von einer zweiten Saison im Schweizer GT3-Cup?
Alexander Fach: «Klar, wieder Meister zu werden. Das Hauptziel ist aber, mich in allen Bereichen zu verbessern, damit ich danach auch in einem anderen Porsche-Markenpokal mithalten kann.»
Das klappte bei den zwei letzten Rennen zum Carrera Cup Deutschland 2020 nach Abschluss der Schweizer Saison ja noch nicht ganz. Ist das Niveau der beiden Meisterschaften derart unterschiedlich?
Alexander Fach: «Natürlich ist das Niveau in Deutschland höher. Aber bei den beiden Rennen auf dem Lausitzring und in Oschersleben herrschten extreme Bedingungen. Ich fuhr noch nie bei so kalten Temperaturen. Dazu waren die Abläufe anders. Auch wurde viel weniger scharf auf das Einhalten der Track Limits geachtet, wie dies im Schweizer Cup der Fall ist. Ich musste mich im Kopf erst umgewöhnen, die Streckenbegrenzungen mehr auszunutzen. Obwohl ich vielleicht mehr hätte herausholen können, war es eine gute Erfahrung, wofür ich meinen Sponsoren dankbar bin.»
Wo siehst du dich langfristig?
Alexander Fach: «Ich möchte irgendwann mit Rennsport Geld verdienen. Im Moment ist das Ziel, mich stetig zu verbessern und nächstes Jahr im Carrera Cup Deutschland fahren zu können. Mein Motto lautet, immer das Beste zu geben, und wenn es halt nicht reicht, ist es halt so.»