ADAC GT Masters: Sieben Schweizer im Feld
HOCHKARÄTIG Das am Wochenende beginnende ADAC GT Masters 2018 wartet mit einem grandiosen Teilnehmerfeld auf. Darin wollen sich sieben Schweizer ins Szene setzen. Beste Chancen haben Rolf Ineichen und Jeffrey Schmidt. Für Rahel Frey ist es schon die fünfte Saison. Nicht weniger als 36 GT3-Sportwagen von 23 Teams mit acht verschiedenen Marken sind für das […]
Nicht weniger als 36 GT3-Sportwagen von 23 Teams mit acht verschiedenen Marken sind für das ADAC GT Masters 2018 gemeldet. Einen Favoriten auszumachen, ist also selbst nach den offiziellen Testfahrten, die noch nicht unter Einbezug einer aktuellen Balance of Performance (BoP) liefen, schwierig. Doch wir können die Chancen der Schweizer einschätzen.
Die besten hat Rolf Ineichen. Wie zuletzt als Sieger des Finallaufs 2017 in Hockenheim und im Januar bei den 24 Stunden Daytona hat der schnelle Gentleman Driver am Steuer des Lamborghini Huracan gezeigt, aus welchem Holz er geschnitzt ist.
Grasser Racing hat zudem mit seinem Stammpartner Christian Engelhart bereits den Auftakt zum Blancpain GT Sprint Cup 2018 gewonnen. Wenn der Lambo normal eingestuft wird, ist dieses Duo also ganz vorne dabei.
Neues Team für Jeffrey Schmidt
In Daytona fuhr Jeffrey Schmidt wie im Vorjahr noch bei Land Motorsport. Weil es teamintern zu nicht vorhersehbaren Rochaden kam, musste sich der Baselbieter kurzfristig ein neues Team suchen, obwohl ihn Wolfgang Land gerne behalten hätte.
Fündig geworden ist Schmidt bei Mücke Motorsport, wo er im mittlerweile typischen Rosa des Hauptsponsors BWT weiterhin einen Audi R8 LMS steuern wird. Mit DTM-Pilot Jamie Green erhält er in Oschersleben einen hochkarätigen Partner, der jeweils dann einspringt, wenn Stefan Mücke als Ford-GT-Werksfahrer (zurzeit in Long Beach) im Einsatz ist.
Als zweitbester Rookie vom Vorjahr mit vier Podestplätzen nimmt sich Schmidt viel vor.
Jeffrey Schmidt: „Ich bin froh, nach dem Vorkommnissen bei Land, wo ich gerne wieder gefahren wäre, bei einem anderen guten Audi-Team unterzukommen. Das Ziel sind Top-5-Platzierungen und der erste Sieg – aber vieles hängt natürlich von der BoP des Audi ab. Dies sehen wir erstmals am Wochenende.“
Davon betroffen sind vier weitere Schweizer in Audi-Teams. Rahel Frey nimmt ihre fünfte gemeinsame Saison mit Philip Geipel bei Yaco Racing in Angriff. Nach je einem Sieg im 2015 und 2016 blieben sie letztes Jahr klar unter Wert geschlagen.
Dasselbe gilt für Ricardo Feller. Mit seinen 17 Jahren (18 am 1. Juni) ist der Aargauer weiterhin der Jüngste im Feld. Bei Mücke (was AutoSprint online schon am 8. Februar verriet) kann er nun zeigen, welches Potenzial in ihm steckt. Mit Christopher Haase, der 2017 mit Schmidt bei Land fuhr, erhält der talentierte Youngster einen der erfolgreichsten GT3-Fahrer überhaupt (Champion 2007) an die Seite gestellt. Dem Duo ist also alles zuzutrauen.
Noch nicht richtig entfalten konnte sich bisher auch Nikolaj Rogivue, der nach zwei Jahren bei Zakspeed (zwei dritte Plätze 2016 auf Mercedes) zu Aust Motorsport wechselt. Mit dem Belgier Frédéric Vervisch hat auch der schwedisch-stämmige Zürcher einen Toppartner.
Im zweiten Aust-Audi fährt Remo Lips, der nach seinem 100. ADAC-GT-Rennen beim Finale 2017 in Hockenheim eigentlich zurücktreten wollte…
Honda NSX als noch unbekannte Grösse für Giorgio Maggi
Zwei der Neulinge im Feld sind Philip Ellis und Giorgio Maggi. Mit Phoenix Racing hat der in der Schweiz aufgewachsene und lebende Ellis, der 2017 den letzten Audi Sport TT Cup für sich entschied, ein Topteam gefunden – nur schade, dass er weiterhin mit britischer Lizenz startet.
Maggi fährt beim bisherigen BMW-Team Schubert auf einem Honda. In den USA waren die neuen NSX GT3 bisher sehr schnell, was die Deutschen bei der Europa-Premiere und den weiteren Rennen noch beweisen müssen. Für den 20-jährigen Nidwaldner und seinen deutschen Partner Christopher Dreyspring wären gute Punkteränge wohl das Höchste der Gefühle.
Alle Rennen live bei Sport1
Alle 14 je einstündigen Rennen der sieben Veranstaltungen in Oschersleben (14./15. April), Most/CZ (28./29. April), Spielberg/A (9./10. Juni), am Nürburgring (4./5. August), in Zandvoort/NL (18./19. August), am Sachsenring (8./9. Sept.) und in Hockenheim (22./23. Sept.) werden vom freien TV-Sender Sport1 live übertragen.
Die Sendezeiten von Oschersleben: Samstag von 12.45 bis 14.30 Uhr (Countdown, Rennen 1 und Analyse) und am Sonntag von 13 bis 14.25 Uhr. Verfolgen kann man die Rennen auch im Livestream auf der Homepage von Sport1 und dem Youtube-Kanal des ADAC.