ADAC GT Masters: Erste Schweizer Erfolge

SAISONAUFTAKT Das ADAC GT Masters in Oschersleben begann für Rolf Ineichen mit einem Unfall und endete auf dem Podium. Auch Youngster Ricardo Feller setzte schon ein Ausrufezeichen. Der Schweizerdeutsch sprechende Brite Philip Ellis aus Baar gewann gleich sein erstes GT3-Rennen. Ende gut, alles gut: Für Rolf Ineichen endete der Auftakt zum ADAC GT Masters in […]

Starkes Trio: Christian Engelhart, GRT-Teamchef Gottfried Grasser aus Österreich und Rolf Ineichen (Foto: Wolfgang Koepp).

Ende gut, alles gut: Für Rolf Ineichen endete der Auftakt zum ADAC GT Masters in Oschersleben versöhnlich, nachdem der Luzerner seinen Lamborghini Huracan im freien Training vehement in die Leitplanken gesetzt hatte.

Die Mechaniker von GRT Grasser Racing reparierten den Lambo so gut, dass ihn Ineichens Partner Christian Engelhart fürs zweite Rennen auf die Pole-Position stellen konnte. Nach langer Führung des Deutschen schaute immerhin noch der zweite Gesamtrang heraus.

Gegen seinen furiosen Teamkollegen und Profi Mirko Bortolotti war der schnelle Schweizer Gentleman Driver machtlos, über das Erreichte aber dennoch glücklich.

Rolf Ineichen: „Christian schuf uns eine gute Ausgangslage. Aber viel wichtiger war, dass das Team das Auto nach dem Unfall wieder so hingestellt hat, dass es funktioniert. Ein riesiges Dankeschön an alle. Das Ergebnis ist ein verdienter Lohn für die harte Arbeit. Das Auto war top, am Ende musste ich etwas mit den Reifen haushalten.“

Christopher Haase und Ricardo Feller: Der erste gemeinsame Start verlief vielversprechend (Foto: Gruppe C Photography).

Guter Teameinstand von Ricardo Feller, leise Enttäuschung bei Jeffrey Schmidt
Mit den Plätzen 8 und 10 schafften es auch Nikolaj Rogivue und Ricardo Feller mit ihren neuen Audi-Teams in die Top-Ten. Zugleich durften sie sich als Zweiter und Dritter der Juniorwertung ebenfalls aufs Podium stellen.

Für den 17-jährigen Feller war es mit Profi-Partner Christopher Haaase der erste Punktgewinn überhaupt im GT Masters, nachdem sie sich am Vortag vom 20. Startplatz auf P11 vorgekämpft hatten. „Ricardo hat sich dieses Podium redlich verdient, denn er ist unglaublich schnell unterwegs“, lobte Werksfahrer Haase seinen jungen Partner.

Hinter seinen hochgesteckten Erwartungen blieb dafür der zweite Schweizer bei BWT Mücke Motorsport. Jeffrey Schmidt, 2017 Vizemeister der Junioren (Fahrer unter 25 Jahren), qualifizierte sich am Samstag im Klassefeld von 35 GT3-Sportwagen als guter Zehnter. Ein Missverständnis beim Boxenstopp und ein Zeitverlust von rund drei Sekunden vereitelte den möglichen fünften Rang.

Auch im zweiten Lauf waren Schmidt und GT-Neuling Jamie Green (ansonsten in der DTM aktiv) auf dem Weg zu einem guten Ergebnis. Als der Baselbieter den Audi R8 übernahm, fiel das Boxenstopp-System aus, worauf das Team die vorgeschriebene Mindestzeit um ein paar Zehntelsekunden unterschritt. Dies zog eine Boxendurchfahrtsstrafe nach sich.

Lehrgeld für Giorgio Maggi
Die weiteren Schweizer blieben ohne Punkte. Nach zwei Startplätzen im Hinterfeld kamen Rahel Frey und Philip Geipel (D) mit dem Audi von Yaco Racing nur auf die Plätze 28 und 21. Zwei 30. Ränge mit einem weiteren Audi zeigen Remo Lips, wie hoch die Trauben selbst für einen guten Amateurfahrer hängen.

Lehrgeld bezahlte auch Giorgio Maggi bei seinem Debüt im GT Masters. Im ersten Lauf übernahm er den neuen Honda NSX GT3 von Christopher Dreyspring (D) an guter 16. Stelle, rutschte aber im Duell mit einem Konkurrenten ins Kiesbett. Fürs zweite Rennen qualifizierte der Nidwaldner sein Auto nur für den 35. und letzten Startplatz. Im Rennen arbeitete sich das Duo auf Rang 24 vor.

Start zum ersten Rennen der Saison: Der Phoenix-Audi von Max Hofer, den später Philip Ellis übernahm und zum Sieg fuhr, führte von Anfang an (Foto: Gruppe C).

Triumph im ersten GT3-Rennen
Die beste Leistung aller Rookies bot einer, der ebenfalls Schweizerdeutsch spricht – nur wissen dies wenige. Philip Ellis, aufgewachsen im Kanton Zug und Student in Luzern (konzentriert sich nun aber zwei Jahre lang auf die Rennkarriere), fährt seit jeher für sein Vaterland England und stieg nach dem Gewinn des Audi TT Cup 2017 mit Phoenix Racing ins GT Masters ein.

Sein vorletztjähriger TT-Konkurrent Max Hofer (A) verblüffte am Samstag auf abtrocknender Strecke mit der Qualifikationsbestzeit fürs erste Rennen. Die münzte das neuformierte Phoenix-Duo in einen einwandfreien Sieg um.

Philip Ellis: „Wir wissen eigentlich selbst nicht, warum alles so perfekt lief. Auf jeden Fall hat dies niemand erwartet.“

Am Sonntag mussten sie nach einem Reifenschaden durch Fremdeinwirkung aufgeben. Zusammen mit den Siegern vom Sonntag (Bortolotti/Caldarelli) führen Hofer/Ellis die Meisterschaft nach den ersten zwei von 14 Läufen trotzdem an. Well done, Philip, weiter so!

adac-motorsport.de

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