8H Bahrain: Ein zu grosses Handikap 🎥

BUEMIS TOYOTA CHANCENLOS Sébastien Buemi gewann mit seinen zwei Partnern zwar in Le Mans. Dafür war der Erfolgsballast beim WM-Finale in Bahrain für ihr Auto zu gross. Die Teamkollegen holten den Sieg und WM-Titel. Zu Positionskämpfen kam es nur in der LMP2 und den zwei GT-Klassen, wie die Highlights aus Bahrain zeigen. Sébastien Buemi und […]

Zu Positionskämpfen kam es nur in der LMP2 und den zwei GT-Klassen, wie die Highlights aus Bahrain zeigen.

Sébastien Buemi und seine beiden Stammpartner Kazuki Nakajima und Brendon Hartley zahlten den Preis für ihren Sieg vor zwei Monaten in Le Mans. Das auferlegte Handikap für den in der Weltmeisterschaft führenden Toyota TS050 Hybrid war gegenüber dem Schwesterauto von vornherein zu gross.

Wiederholungstäter
In der Folge lagen Mike Conway, Jose Maria Lopez und Kamui Kobayashi auf dem GP-Kurs von Bahrain vom Start bis ins Ziel unter Flutlicht vorne. Das Team mit dem Schweizer hielt den sanften Druck zwar über die gesamte Distanz aufrecht, musste sich nach 263 Runden aber doch um rund eine Minute geschlagen geben.

Denselben Zieleinlauf an der Spitze gab es schon vor einem Jahr an gleicher Stätte, als das Achtstundenrennen im Wüstenstaat als vierter Lauf zur jahresübergreifenden FIA World Endurance Championship 2019/20 zählte. Ausnahmsweise machte die um Rebellion Racing und andere Teams dezimierte WEC-Truppe nochmals in Bahrain Station, um den WM-Kalender mit einem weiteren Rennen ausserhalb Europas vollzukriegen.

Nur noch 24 Autos starteten zum finalen WM-Lauf in Bahrain. Toyota war einsamer LMP1-Favorit (Foto: Toyota).

Die einen in Le Mans, die anderen in der WM
Das Siegertrio von Bahrain 1 & 2 musste sich mit viel Pech zweimal hintereinander in Le Mans geschlagen geben, feiert dafür nun aber erstmals den Titelgewinn in der Fahrerwertung. Nur fünf Punkte trennen die beiden Toyota-Teams.

In der Teamwertung stand Toyota Gazoo Racing schon zuvor als Weltmeister fest, ebenso Rebellion Racing als Zweiter. Dem Argentinier Lopez gelang es somit wie vor ihm Fernando Alonso, einen WM-Titel in zwei verschiedenen Kategorien (FIA WTCC und nun FIA WEC) an seine Fahnen zu heften.

Das Toyota-Trio mit der #7 hatte 2019 und 2020 Pech in Le Mans. Der WM-Titelgewinn ist nun ein schöner Trost.

Buemi blieb realistisch
Der entthronte Langstrecken-Weltmeister aus Aigle trug seine knappe Niederlage mit Fassung. Zumal er nie einen Hehl daraus machte, dass er die drei Le-Mans-Siege von 2018, 2019 und 2020 höher einstuft als alles andere.

Sébastien Buemi: «Gratulation unseren Teamkollegen, die ein fehlerfreies Rennen ablieferten. Wir gaben unser Bestes, aber unser Erfolgshandikap war zu gross. Wir wussten, dass wir im Schnitt pro Runde etwa eine halbe Sekunde langsamer waren und hatten daher keine echte Chance auf den Sieg. So ist das Leben – manchmal gewinnst und manchmal verlierst du. Ich habe die letzten Runden mit dem TS050 Hybrid trotzdem genossen.»

Wenn er nicht selbst am Lenkrad war, konnte Sébastien Buemi nur machtlos zuschauen, wie der andere Toyota überlegen zum Sieg und Titel fuhr.

Mehr Kämpfe in den anderen Klassen
Die Gesamtränge 3 bis 7 gingen an fünf der sechs LMP2-Teams. Die Top 4 lagen im Ziel nur 28 Sekunden auseinander.

Das schweizerisch-französische Team Cool Racing mit den Genfern Antonin Borga, Alexandre Coigny und Doppelbürger Nicolas Lapierre verzichtete auf den Trip nach Bahrain.

Doppelsieg für Porsche, WM-Titel an Aston Martin
Bei den GT-Werkswagen feierte Porsche Motorsport einen Doppelsieg. Der WM-Titel geht aber in der Hersteller- und Fahrerwertung an Aston Martin.

Der Triumph des zweiten Autos und der dritte Platz der in Bahrain und der WM siegreichen Dänen Nicki Thiim/Marco Sörensen in Le Mans, wo Rekordsieger Porsche zu keinem Podium kam, hat sich für das britische Team voll ausbezahlt.

Die „Gelben“ von Aston Martin Racing holten den WM-Titel bei der GT-Herstellern, dafür gewannen die „Weissen“ von Porsche den Finallauf (Fotos: Marius Hecker/FIA WEC).

Als einziger Schweizer bei den GT-Sportwagen kam der Bündner Flugunternehmer Thomas Flohr in Bahrain mit einem Ferrari 488 auf den vierten Platz der Klasse Am. Trotz Unterstützung der Profis Francesco Castellacci und Giancarlo Fisichella blieb er in der zu Ende gegangenen Saison ohne Podium.

Resultate 8 Stunden Bahrain 2020

WM-Endstand LMP-Fahrer

fiawec.com

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