24H Spa: Lotterie mit vielen Verlierern 🎥

WETTERKAPRIOLEN Die 24 Stunden von Spa waren weniger ein Kampf gegen die Uhr als gegen das kapriziöse Wetter. Nico Müller war mit Audi lange Zeit der stärkste Schweizer. Statt dem Sieg oder einem Podium gab es den späten Ausfall. Die 11-minütige Zusammenfassung der zum 71. Mal ausgetragenen 24 Stunden Spa 2019 gibt den Schwierigkeitsgrad und […]

Die 11-minütige Zusammenfassung der zum 71. Mal ausgetragenen 24 Stunden Spa 2019 gibt den Schwierigkeitsgrad und den turbulenten Rennverlauf wieder. Immer wieder stellte starker Regen während des Langstreckenklassikers die Teilnehmer vor die Herausforderung, im richtigen Moment auf den richtigen Reifentyp zu setzen.

Viel Regen, wenig Regen, kein Regen – und das im steten Wechsel. Es musste immer rasch reagiert werden, um sich auf die neuen Streckenverhältnisse einzustimmen. Wegen des starken Niederschlags in der Dämmerung am Sonntagmorgen unterbrach die Rennleitung den Marathon sogar für sechs Stunden, ehe kurz vor Mittag für die restlichen fünf Stunden der Re-Start erfolgte.

Nico Müllers später Ausfall spielte keine Rolle mehr
Vorher und danach zählte der Audi von Nico Müller, Robin Frijns und René Rast zur Spitzengruppe. In der vierten und der fünften Rennstunde führten die drei Audi-Werksfahrer aus der DTM das Feld der 72 GT3-Sportwagen an. Nach der Zwangspause kämpfte das Trio erneut um die Führung und lag rundenlang vorn.

Erst Autogramme schreiben, dann fahren: Die drei DTM-Piloten Nico Müller, Robin Frijns und René Rast bildeten das stärkste Audi-Trio. Für sie dauerte das Rennen zwei Stunden zu lange.

Unter dem Druck des später siegreichen Porsche von Kevin Estre (F), Richard Lietz (A) und Michael Christensen (DK) drehte sich Müller einmal Heck voran in die Reifenstapel, ohne dass der vom Audi Team WRT aus Belgien eingesetzte R8 LMS dabei grossen Schaden nahm (siehe Highlights ab 7:49). Etliche Positionen gingen dabei verloren.

Wenn auch nicht mehr unbedingt der Sieg, so lag doch noch ein Podium drin. Acht Minuten vor Rennende erhielt Rast in einem Pulk einen Rammstoss und prallte danach seitlich in die Leitplanken (Highlights ab 9:16). Statt Platz 4 gab es durch den Ausfall nur noch Rang 23.

Nico Müller: «Unsere Erwartungen waren höher angesiedelt. In den letzten Stunden war die Pace der Porsche besser. Wir haben lange geführt, und am Ende hat es sich nicht ausbezahlt. Dass wir die Zielflagge nicht sahen, spielt vom Resultat her keine Rolle mehr. Wir wollten den Sieg.»

Immer wieder führte der Audi R8 LMS mit Startnummer #1. Doch das Rennen dauerte zwei Stunden zu lange.

Spitzenteams unter Wert geschlagen
Im Vorjahr war Montaplast by Land-Motorsport auf Platz 3 das bestklassierte Audi-Team. Diesmal musste sich die Mannschaft mit dem Aargauer Ricardo Feller, dem Briten Jamie Green und dem Deutschen Christopher Mies mit Platz 14 zufriedengeben. Drei Durchfahrtsstrafen und weitere Rückschläge warfen das an sich schnelle Trio immer wieder im Klassement zurück.

Ähnlich erging es Rolf Ineichen und seinem österreichischen Team mit dem top besetzten Lamborghini Huracán. Die Profis Mirko Bortolotti und Christian Engelhart hatten den Lambo bei den schwierigen Bedingungen ohne grosses Zutun des Luzerners an die Spitze gebracht, die der Deutsche vor und nach dem Rennunterbruch behauptete. Bis ins Ziel büsste das Trio zwei Runden auf die Porsche-Doppelspitze ein und musste sich mit Rang 16 bescheiden.

Mit dem zweiten Grasser-Lamborghini kam Lucas Mauron auf Rang 33 und P5 im Silver Cup für Fahrer mit FIA-Silber-Einstufung über die Runden. Der vierte Silber-Rang ging an das britische Honda-Team mit Philipp Frommenwiler.

Der Nissan GT-R Nismo mit Alexandre Imperatori kam an 18. Stelle über die volle Distanz. Dies schaffte nur einer von drei Aston Martin Vantage von R-Motorsport aus St. Gallen auf Rang 19. Die beiden anderen Autos schieden früh durch Unfälle aus. Auch der in der Kategorie Pro-Am gestartete Porsche mit dem Solothurner Daniel Allemann fiel in der Nacht einem Unfall zum Opfer.

Zwei Schweizer auf dem Am-Podium
Grund zum Jubeln hatten eigentlich nur zwei Schweizer Gentleman Driver aus der Kategorie Am für Bronze-Fahrer (plus höchstens einem Silber-Fahrer zur Unterstützung. Im Vorjahr noch Sieger und danach Meister, gab es für Adrian Amstutz heuer mit dem gleichen Team (Barwell Motorsport aus England) und Auto (Lamborghini Huracán) den zweiten Platz. Als Dritter in einem weiteren Lambo-Team durfte sich Christoph Lenz beim grössten GT3-Rennen der Welt erstmals aufs Podium stellen.

Nur ein Ferrari-Team war in der Kategorie Am schneller als der Lamborghini mit dem Luzerner Adrian Amstutz.

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