24H Series: Premiere in Hockenheim 🎥

Wegen der gestiegenen Corona-Fallzahlen in Spanien und den damit verbundenen europaweiten Quarantäne-Bestimmungen haben die niederländischen Organisatoren der 24H Series das diesjährige 24-Stunden-Rennen von Barcelona gestrichen. Dafür wird dieses Wochenende erstmals in Deutschland gefahren.

Erinnerungen an 1985
Die 16 Stunden von Hockenheim sind auch für das Badische Motodrom eine Premiere. Noch nie fand ein derart langes Rennen statt.

Am 14. Juli 1985 gab es ein 1000-Kilometer-Rennen als Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft, das als Hitzerennen unter teilweise chaotischen Zuständen in der Boxengasse in die Geschichte einging. Mehrere Sportwagen begannen bei den Tankstopps zu brennen.

In den WM-Läufen danach kam es aber noch schlimmer, indem die deutschen Stars Manfred Winkelhock am 11. August in Mosport und Stefan Bellof am 1. September in Spa-Francorchamps tödlich verunglückten.

Die englischsprachige Zusammenfassung des Rennens. Darin wird gezeigt, wie mehrere Fahrzeuge bei den Boxenstopps in Flammen aufgingen.

Danach kehrte weder die Gruppe C, noch eine andere Rennformel für ein solches Langstreckenrennen ins Badische Motodrom zurück. Hingegen tragen Motorradpiloten seit vielen Jahren ein 1000-Kilometer-Rennen aus.

TCR-Duell der Schweizer Teams
Diese Distanz werden die schnellsten GT3-Sportwagen aus der 24H Series im zweigeteilten Rennen vom Samstag und Sonntag – je acht Stunden von 12 bis 20 Uhr – locker übertreffen. Für manche Teams wird es ein willkommenes Heimspiel mit geringerem Reiseaufwand sein, auch für die wenigen aus der Schweiz.

Zu ihnen gehören Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing und TOPCAR sport mit ihren Tourenwagen aus der Kategorie TCR. Das von den Schwyzern unterstützte Team aus Wetzikon setzt zwei VW Golf GTI TCR ein, die Berner sind mit ihrem bewährten Cupra TCR mit von der Partie.

Rückkehr von Jasmin Preisig
Autorama startet in Hockenheim mit denselben Fahrerpaarungen, mit denen sie in Barcelona gefahren wären. Obwohl die Distanz um einen Drittel kürzer ist, kommen nach Absprache und aus Fairnessgründen alle zehn geplanten Fahrer zum Einsatz.

Dabei kehrt Jasmin Preisig, die beim Re-Start Mitte Juni in Portimão erstmals dabei war, ins Meisterteam zurück. Inzwischen hat sie die ersten zwei VLN-Siege auf dem Nürburgring in der Tasche und ist entsprechend motiviert.

Ihre Partner im VW Golf #1 sind Titelverteidiger Yannick Mettler, Christoph Lenz, der Österreicher Constantin Kletzer und Neuzugang Rhys Lloyds aus Wales. Preisig und Lloyd sind nach Hockenheim für weitere Rennen vorgesehen.

Im Auto #112 wechseln sich die in der Meisterschaft 2020 führenden Miklas Born und Roberto Ferri (I) mit Alberto Vescovi (I) und den Deutschen Benjamin Leuchter und Marek Schaller ab. Letzter ist ein Zögling des VW-Werksfahrers Leuchter.

TOPCAR sport vertraut sein Auto wie zuletzt in Monza Young Driver Karen Gaillard und Fabian Danz an. Als dritter Fahrer kommt erstmals der erfahrene Deutsche Kai Jordan zum Zug.

Überschaubares Teilnehmerfeld
Mit kaum 20 Nennungen ist die Beteiligung vor allem seitens der GT-Fahrzeuge etwas mager. Dies hängt weniger mit dem neuen Austragungsort als mit einer unglücklichen Terminüberschneidung zusammen. Kommendes Wochenende zählen die 6 Stunden Nürburgring als zweiter Lauf zur GT World Challenge Endurance. Zudem stehen die 24 Stunden Nürburgring (26./27. September) bevor.

Wie bei allen Rennen zur 24H Series nach dem Lockdown sind keine Zuschauer erlaubt. Zudem sind alle Teams weiterhin strengen Covid-19-Massnahmen unterworfen.

Ein Livetiming gibt es unter diesem Link. Das in Englisch verfasste Magazin zu den 16H Hockenheim mit der provisorischen Startliste und der am 10./11. Oktober folgenden Coppa Florio in Enna-Pergusa gibt es als Download unter diesem Link.

24hseries.com