Jeffrey Schmidt: Ein Podium mit bitterem Nachgeschmack

GT-SPORT Nach seinem gelungenen Einsatz auf einem Audi R8 in Daytona bietet sich für Jeffrey Schmidt die Chance, beim deutschen Meisterteam Land Motorsport im ADAC GT Masters 2017 zu fahren. Der knapp verpasste Sieg beim 24-Stunden-Rennen wurmt ihn aber immer noch. Wer bei einem so grossen Rennen wie den 24 Stunden von Daytona in seiner […]

Verdiente Champagnerdusche: Jeffrey Schmidt, Christopher Mies, Jules Gounon und Connor de Philippi spritzen sich ab. Lieber wäre ihnen aber die Rolex-Uhr für den Sieg gewesen (Foto: Gruppe C/Land Motorsport).

Wer bei einem so grossen Rennen wie den 24 Stunden von Daytona in seiner Klasse einen Podestplatz erzielt, darf zurecht stolz auf diese Leistung sein. Trotzdem überwiegt bei Jeffrey Schmidt, der dies 2016 als einziger Schweizer im hochkarätigen Feld der in vier Klassen eingeteilten 55 Fahrzeuge geschafft hat, auch Tage danach noch die Enttäuschung über den knapp verpassten Sieg. Der Porsche 911 GT3 eines südamerikanischen Teams überquerte mit einem Werksfahrer am Steuer die Ziellinie mit 293 Tausendstelsekunden Vorsprung vor dem Audi R8 LMS von Schmidts Partner und Schlussläufer Christopher Mies.

Zieleinlauf in der Steilwand des Daytona International Speedway: Der Porsche war für Christopher Mies im Audi nicht mehr einzuholen. Nur 293 Tausendstelsekunden trennten die beiden Rivalen um den Sieg in der Klasse.

„Wir waren alle etwas niedergeschlagen, denn wir wollten den Sieg unbedingt“, macht Schmidt seinem Ärger Luft. Ärger deshalb, weil der Porsche in der Box unmittelbar vor der Land-Crew platziert war und deren Auto beim letzten Tankstopp blockierte. „Das war unfair. Wir haben dadurch einige Sekunden verloren, weil Mies nicht wegfahren konnte. So fielen wir ein paar Plätze zurück, die Christopher wieder aufholen musste. Auf der Strecke gehörte der Porsche nur mit dem Werksfahrer Michael Christensen zu den Schnellsten und war vorher nie in der Spitzengruppe.“

Eigentlich sollte es Schmidt ja nicht laut aussprechen, da der Liestaler die im nahen Hölstein produzierende Uhrenfirma Oris als Sponsoringpartner hat. Aber eine Rolex Oyster Perpetual Cosmograph Daytona, welche jeder Klassensieger bei diesem Rennen (und in Le Mans) mit spezieller Gravur erhält, gewinnt man nicht alle Tage – und diese Uhr hätte Schmidt weitaus lieber als jede andere Trophäe in seiner Sammlung.

Das deutsche Meisterteam plant mit dem Schweizer
Wichtig war sein gelungener Auftritt in den USA aber in erster Linie im Hinblick auf die unmittelbare Zukunft. Bei Land Motorsport, das mit Christopher Mies und Connor de Philippi (zwei der drei Teamkollegen von Schmidt in Daytona) das ADAC GT Masters 2016 für sich entschied, wird in dieser Saison der Einsatz eines zweiten Audi R8 LMS geplant. Und dieser soll mit Christopher Haase, einem der erfolgreichsten deutschen GT3-Piloten überhaupt, und dem bald 23-jährigen Baselbieter besetzt werden. Schon Rahel Frey fuhr in ihrer ersten GT3-Saison 2013 mit Haase und profitierte von dessen Erfahrung. Dies wird nun auch bei Schmidt der Fall sein.

Bereit zum Einsatz: Jeffrey Schmidt soll 2017 auch im ADAC GT Masters in den Audi R8 von Land Motorsport steigen. In Daytona hat er sich bestens dafür empfohlen (Foto: Gruppe C).

Der Vertrag ist zwar noch nicht unterschrieben, Teamchef Wolfgang Land hat den jungen Schweizer aber bereits fest eingeplant. Dessen tadellose Leistung in Daytona bestärkt ihn in diesem Beschluss. Obwohl es Land eigentlich nicht gerne sieht, plant Jeffrey Schmidt parallel eine weitere Saison im Porsche-Supercup und die Starts bei den deutschen Carrera-Cup-Rennen auf der Heimstrecke von Hockenheim. Zudem schliesst der Wirtschaftsstudent an der Uni Basel im Herbst seinen Bachelor ab.

Kein Zweifel – 2017 wird für Jeffrey Schmidt ein entscheidendes Jahr in seiner sportlichen und beruflichen Karriere. Zum Glück hat es am vergangenen Wochenende schon beinahe optimal begonnen.

www.jeffreyschmidt.ch

 

 

(Visited 146 times, 1 visits today)

Weitere Artikel zum Thema