12H Sebring: Zwei Berner in Feierlaune
ERFOLGE FÜR JANI UND TRUMMER Zwei der drei Schweizer durften nach den 12 Stunden von Sebring feiern. Simon Trummer holte den Sieg und Endurance-Titel in der LMP2-Klasse, Neel Jani mit Porsche auf Anhieb sein erstes GT-Podium. In einem äusserst spannenden und bei schönstem Spätsommerwetter ausgetragenen Rennen im Herzen Floridas wechselte die Führung im Verlauf der […]
In einem äusserst spannenden und bei schönstem Spätsommerwetter ausgetragenen Rennen im Herzen Floridas wechselte die Führung im Verlauf der zwölf Stunden nicht weniger als 34 Mal. Jedes der acht Trios aus der IMSA-Königsklasse der Daytona Prototypes (DPi) lag irgendwann vorne.
Am Ende hatte Mazda Motorsports das beste Ende um zehn Sekunden vor dem Acura Team Penske für sich. Der zweite Mazda DPi kam dicht dahinter auf Rang 3. Die oft siegreichen Cadillac DPi belegten die nächsten vier Plätze.
Das traditionelle und älteste Langstreckenrennen der USA hatte wegen der Corona-Pandemie von Mitte März auf Mitte November verschoben werden müssen. Die nächsten 12 Hours of Sebring sollen bereits wieder im März 2021 über die Bühne gehen.
LMP2-Sieg und Endurance-Titel für Simon Trummer
An neunter Position folgte der erste Sportwagen nach LMP2-Reglement – und dies mit Simon Trummer am Steuer. Bis auf 16 Runden im ersten Renndrittel lagen der Berner und seine beiden US-Partner stets an erster Stelle ihrer Klasse.
Die früh erarbeiteten zwei Runden Vorsprung auf den ersten der drei Klassengegner – alle mit Oreca 07-Gibson – brachten sie nach 340 Runden kurz nach 22 Uhr Ortszeit sicher ins Ziel.
Während sein Teamkollege Patrick Kelly und das Team P1 Mathiasen Motosports den LMP2-Titel in der IMSA-Meisterschaft holten, sicherte sich Trummer solo den aus den vier Langstreckenrennen in Daytona, Road Atlanta, Petit Le Mans und Sebring bestehenden IMSA Michelin Endurance Cup in der zweitschnellsten Klasse. Wir gratulieren!
GT-Doppelsieg für Porsche
Die Entscheidung zum GTLM-Klassenerfolg zugunsten von Porsche GT Motorsport fiel erst in den finalen 15 Minuten. Nach der letzten von insgesamt neun Safety-Car-Phasen hatte sich Nick Tandy in den Windschatten des bis dahin führenden BMW M8 GTE gearbeitet.
Kurz nach dem letzten Re-Start erlitten die Spitzenreiter im dichten Getümmel einiger GTD-Fahrzeuge aufgrund einer Kollision einen Reifenschaden. Tandy übernahm im rund 515 PS starken Porsche 911 RSR die Spitze und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab.
Für den Briten und seinen französischen Teamkollegen Frédéric Makowiecki war es der dritte Sieg in Serie beim Langstreckenklassiker in Sebring. Earl Bamber, der beim Saisonfinale der nordamerikanischen Sportwagen-Rennserie in beiden Werksautos zum Einsatz kam, überquerte den Zielstrich mit neun Sekunden Rückstand auf dem zweiten Platz.
Neel Janis erstes Porsche-Podium seit drei Jahren
Damit kam Neel Jani als dritter Fahrer neben dem Neuseeländer und dem Belgier Laurens Vanthoor auf Anhieb zu einem Podium in der hart umkämpften GT-Kategorie.
Neel Jani: «Dass ich bei meinem allerersten Rennen gleich an einem Doppelsieg für Porsche beim letzten Werkseinsatz in der IMSA-Serie mitwirken durfte, ist nahezu unglaublich. Mein perfektes GT-Debüt gibt mir ein fantastisches Gefühl. Ich bin einfach nur happy!»
Für den Seeländer bedeutete dies das erste Podium mit Porsche seit genau drei Jahren, als er in Bahrain beim Abschiedsrennen des 919 Hybrid aus der Langstrecken-WM den dritten Gesamtrang belegte. Danach konzentrierte sich der Le-Mans-Sieger und Weltmeister von 2016 auf das Porsche-Formel-E-Projekt, das er nach Abschluss der Saison 2019/20 verlassen hat.
Daneben bestritt er Le Mans und die WEC mit Rebellion, mit denen Jani zu mehreren Podestplätzen kam.
Das Porsche-Werksteam selbst muss sich in der letzten IMSA-Saison mit dem dritten Meisterschaftsrang hinter Chevrolet und BMW begnügen.
Kein Happyend für Marcel Fässler
Corvette Racing eroberte zwar gleich im Premierenjahr der neuen Corvette C8.R mit V8-Mittelmotor alle drei Titel (Fahrer, Team und Hersteller). Marcel Fässler als dritter Fahrer in der Startnummer #4 bei den Langstreckenrennen in Daytona, Road Atlanta und Sebring hat aber persönlich nicht viel davon.
Sein drittes und letztes Saisonrennen mit Oliver Gavin und Tommy Milner als Partner verlief nicht nach Wunsch. Ein ungeplanter Boxenstopp im ersten Rennviertel sowie ein Schaden an der Hinterradaufhängung warf das Trio weit zurück.
Mit 40 Runden Rückstand auf das Porsche-Duo resultierte nur noch der sechste und letzte Rang in der Klasse der GT-Werksteams sowie der 26. im Gesamtklassement der nur 31 gestarteten Fahrzeuge.
Das inoffizielle Gesamtklassement (etwaige Zeitstrafen können nachträglich folgen) gibt es hier.