Porsche Turbo: 50 Jahre unter Druck

Vor einem halben Jahrhundert brachte Porsche seinen ersten Turbo. Und auch wenn inzwischen fast jedes Auto einen Turbolader hat: Der Turbo aus Zuffenhausen bleibt besonders.

Über die Jahre hat Porsche dem Turbomotor Manieren beigebracht.

Eine Technologie, die zum Synonym für Geschwindigkeit wurde: Turbo. Bei Porsche jedoch stets mit kleinem «t» geschrieben, dafür mit umso grösserem Effekt. Die Idee ist an sich simpel: Die Abgase werden nicht ungenutzt ins Freie geleitet. Stattdessen treiben sie eine Turbine an, die mehr Luft in den Brennraum presst. Mit mehr Luft kann mehr Treibstoff verbrannt werden, was mehr Leistung bedeutet.

Im Heck des 911 Turbo Cabriolet von 1989 werkelte schon ein kräftiger Sechszylinder.

Wie das funktioniert, ist in den frühen Modellen noch gut spürbar, zum Beispiel im 911 Turbo Cabriolet von 1989. Im Gegensatz zum Urmodell von 1974 arbeitet hier schon ein auf 3,3 Liter vergrösserter Sechszylinder im Heck, der zudem über eine Ladeluftkühlung verfügt. Die Kraftentfaltung bleibt aber legendär: Bis gut 3500 Umdrehungen tut sich wenig bis nichts. Erst dann kommt Leben in den Lader, er pumpt die Luft mit Nachdruck in den Motor, der förmlich über sich hinauszuwachsen schein. Auch wenn 300 PS aus heutiger Sicht nicht mehr überwältigend wirken: Damals spielte der Turbo in einer eigenen Liga. Und auch für heutige Massstäbe ist er alles andere als langsam.

Kommt Leben in den Lader, pumpt er mit Nachdruck die Luft in den Motor – herrlich!

Stetige Evolution

Über die Jahre hat Porsche dem Turbomotor Manieren beigebracht. Mit der Umstellung auf Biturbo-Technik mit zwei kleineren Ladern, variabler Turbo-Geometrie, oder wie im Falle des aktuellen Panamera gar mit Hybrid-Technik. So wurde die Leistungsentfaltung gleichmässiger – obwohl die Leistung natürlich stetig gestiegen ist.

Mit dem Taycan Turbo GT krönt aktuell ein Elektro-Auto die Turbo-Dynastie.

Mit dem Taycan Turbo GT krönt aktuell ein Auto die Turbo-Dynastie, das nicht einmal mehr einen Turbolader hat: Die Limousine fährt rein elektrisch. Warum sie den legendären Schriftzug dennoch zu Recht trägt, klärt ein Tritt aufs Fahrpedal. Bis zu 760 kW (1034 PS) und 1240 Nm scheinen die Welt für einen kurzen Moment stehen zu lassen. Genau so muss es sich damals angefühlt haben, als der erste 911 Turbo der schnellste Sportwagen der Welt war. Nur dass moderne Reifen, Fahrwerkskomponenten und Bremsen für ein deutlich sichereres Fahrgefühl sorgen.

Eine Technologie, die zum Synonym für Geschwindigkeit wurde: der Turbo und einige der verschiedenen Porsche-Modelle, die davon profitierten.
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