Land Rover: Der Defender 130 im WĂŒsten-Test đŸŽ„

FAHREN IN EINER ANDEREN WELT Mit dem 5,36 Meter langen Defender 130 komplettieren die Briten die Offroader-Baureihe. Was er kann, musste er in der WĂŒste Dubais beweisen.

 

Das Display hinter dem Lenkrad zeigt 42 Grad an. Die Luft flimmert ĂŒber den rotgoldenen SanddĂŒnen, die sich aneinanderreihen, soweit das Auge reicht. Unsere Karawane aus fĂŒnf nagelneuen Land Rovern wĂŒhlt sich durch den weichen WĂŒstensand. Die RĂ€der kĂ€mpfen tapfer mit dem losen Untergrund, spulen, wirbeln SandfontĂ€nen durch die Luft und finden wieder etwas Grip, wĂ€hrend die Sonne gnadenlos vom Himmel brennt.

Defender 130
Der Defender 130 ist 34 Zentimeter lÀnger als der schon lÀnger erhÀltliche 110.

Auto erledigt problemlos die Arbeit

Eine schweisstreibende Angelegenheit – mĂŒsste man meinen. Doch an Bord des neuen Defender 130 ist es nicht nur wohlig kĂŒhl und enorm bequem, es fĂ€hrt sich auch ganz entspannt. Auf feudalen Ledersesseln schaukeln wir ĂŒber die DĂŒnen, wĂ€hrend die Luftfederung SchlĂ€ge und Stösse souverĂ€n ausbĂŒgelt. Klar, ab und zu rĂŒttelt es, mal wirft es die Insassen von rechts nach links, doch das gehört zum Spass dazu. Die ganze Arbeit aber erledigt das Auto.

Das GelĂ€ndefahrprogramm – hier natĂŒrlich im Modus Sand – orchestriert den intelligenten Allradantrieb, regelt die Gasannahme und setzt die Schaltpunkte des Automatikgetriebes so, dass man möglichst nicht stecken bleibt. Im neuen Defender-Modell ist Offroadfahren nun wirklich keine grosse Kunst mehr.

34 Zentimeter verÀndern den Defender

Neu ist an dieser Modellvariante ist eigentlich nur die LĂ€nge: Der Defender 130 ist 34 Zentimeter lĂ€nger als der schon lĂ€nger erhĂ€ltliche 110 – zusammen mit dem kurzen 90 haben die Briten nun die traditionelle Defender-Baureihe komplettiert. Durch diese Zusatzzentimeter, die im vollen Umfang dem Heck zugutekommen, entsteht eine andere Art Fahrzeug.

Mit einer LĂ€nge von 5,36 Metern und acht SitzplĂ€tzen auf drei Reihen wird der Offroader zum riesigen Luxus-SUV. Kein Wunder wurde das Auto in Dubai vorgestellt, denn hier passt der Defender 130 wunderbar hin. Auch in den USA wird das Modell nicht weiter auffallen im Strassenbild – bei uns kratz der grosse Landi hingegen an der Grenze dessen, was sich noch ohne SchweissausbrĂŒche durch ein Parkhaus dirigieren lĂ€sst.

Wenig FahrgerÀusche im Innenraum

Auch auf der Strasse macht der Defender 130 seine Sache ausgezeichnet – kein Vergleich zu den holperigen VorgĂ€ngern, die im GelĂ€nde nur wenig Konkurrenz hatten, auf Asphalt jedoch schnell ungemĂŒtlich werden konnten. Klar, das hohe Gewicht von 2,6 Tonnen macht sich bei schnellen Kurvenwechsel bemerkbar, doch grundsĂ€tzlich rollt der Land Rover sehr manierlich ab, lĂ€sst nur wenig FahrgerĂ€usche in den Innenraum dringen und ist in Kurven einfach zu kontrollieren.

Diesel oder Benziner je nach Bedarf

Anders als beim Defender 110 wird beim 130 auf den Vierzylinder verzichtet. Zur Wahl stehen ein 3-Liter-Reihensechszylinder-Diesel mit 249 PS (D250) oder 300 PS (D300) sowie ein 3-Liter-Reihensechszylinder-Benziner mit 300 PS (P300) oder 400 PS. Die Preise starten bei 101 000 Franken fĂŒr die Einstiegsversion Defender SE D250, das Topmodell Defender 130 X P400 ist ab 140 000 Franken zu haben. Wobei Topmodell nur vorĂŒbergehend gilt. Denn etwas spĂ€ter wird es noch eine stĂ€rkere Variante geben – so viel dĂŒrfen wir bereits verraten.

landrover.ch

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