Thomas Amweg: Zurück zu den Wurzeln

START IM MARTINI F2 Das Kapitel Formel 3000 ist für Thomas Amweg vorläufig beendet. Dafür wird er in Oberhallau und Arosa mit dem ehemaligen Martini-BMW F2 seines Vaters Fredy Amweg mit sportlichen Ambitionen an den Start gehen. Wie berichtet, steckt irgendwo im Lola T99/50 mit Cosworth-Mader-Motor von Thomas Amweg ein elektrischer Wurm. Trotz aller Bemühungen […]

Anzère war das bisher letzte Bergrennen von Thomas Amweg mit dem Lola T99. Dessen Handling war durch die Motoraussetzer unberechenbar (Foto: Peter Wyss).

Wie berichtet, steckt irgendwo im Lola T99/50 mit Cosworth-Mader-Motor von Thomas Amweg ein elektrischer Wurm. Trotz aller Bemühungen konnte dieser noch nicht vertrieben werden.

Bevor sich der Sohn des früheren Bergkönigs Fredy Amweg wieder ans Steuer des ehemaligen Formel-3000-Rennwagens aus dem Besitz seines Sponsors Phimmoracing setzt, will er mithilfe von Hunziker Motorsport die technischen Krankheiten auskurieren und den potenten Rennwagen auf der Rundstrecke ausprobieren. Nur so kann der Aargauer die gewünschten Fortschritte erzielen.

Thomas Amweg: «Ich habe immer noch absolut kein Vertrauen in dieses Auto. Ständig bricht es ganz gefährlich aus, vielleicht haben wir uns auch einfach verzockt. Ich bin nun lange genug im Bergrennsport dabei, um zu merken, wann es zu gefährlich wird.»

Eric Berguerand, Thomas Amweg, Robin Faustini und Grégoire Siggen fahren 2018 in der E2-SS bis drei Liter. Amweg verabschiedet sich nun von ihnen (Foto: Peter Wyss).

Rückkehr nach Oberhallau nach 28 Jahren
Die Problematik hat aber auch eine gute Seite. Während Amweg am nächsten Wochenende in St. Ursanne fehlen wird (eine Rückkehr in den Dallara-Mercedes F3 kommt momentan nicht infrage), startet er eine Woche später in Oberhallau mit jenem Martini-BMW Mk50, den sein Vater vor 28 Jahre pilotierte.

Damit wurde der ungekrönte Bergkönig in Oberhallau 1990 allerdings nur Zweiter hinter dem überraschenden Formel-2-Kollegen Erwin Steingruber in einem March-BMW 802. Später erzielte auch Heinz Steiner, der Vater des heutigen Rennsportwagenmeisters, etliche Erfolge mit diesem gut 300 PS starken Formel-2-Rennwagen.

Thomas Amweg: «Ein tolles Auto, das ich schon vor einem Jahr erstmals bei der Arosa Classic Car fahren durfte. Eigentlich war wiederum nur der Start bei meinem Saisonhighlight in Arosa geplant. Nun wird das ein gutes zusätzliches Training sein.»

Thomas Amweg hofft auf besseres Wetter als in Arosa 2017, um mit dem Martini Mk50 in Oberhallau und beim Classic Car Bergrennen zu zeigen, was in ihm und dem Formel-2-Rennwagen steckt (Foto: Urs Gehrig).

Ambitionen im Gesamtklassement
Nur mit einer Showfahrt will sich Thomas Amweg allerdings nicht begnügen. Der Ammerswiler ist zwar in der Gruppe der historischen Wagen eingeteilt, nimmt sich aber ein Top-Resultat im Gesamtklassement vor.

Thomas Amweg: «Anhand der früheren Formel-2-Zeiten könnte der Vorstoss in die Top Ten möglich sein. Aber ich werde natürlich nichts Unnötiges riskieren. Denn meine Titelverteidigung eine Woche später in Arosa darf nicht gefährdet werden.»

Zum Vergleich: 1990 erzielte Fredy Amweg mit diesem Rennwagen eine Laufbestzeit in 1’18,59 und eine Gesamtzeit von 2’38,32. Das hätte 2015 zum zehnten, 2016 zum elften und im Vorjahr zum 13. Gesamtrang unter mittlerweile weitaus stärkeren Rennfahrzeugen auch aus dem Tourenwagenlager gereicht.

Fährt Sohn Thomas 28 Jahre später dank inzwischen besserer Bereifung einen Tick schneller, könnte das Vorhaben tatsächlich gelingen. Wir sind gespannt.

bergrennen-oberhallau.ch

 

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