Oldtimer: Lohnt ein Auto aus dem Ausland?

AUFWENDIG Einen Oldtimer aus dem Ausland importieren ist nicht nur eine logistische, sondern auch eine bürokratische Herausforderung. Daher sind beim Oldtimer-Kauf im Ausland einige Dinge unbedingt zu beachten.

Oldtimer importieren
Umfassende Vorabklärungen sind bei einem Oldtimer-Kauf im Ausland von grosser Bedeutung.

Der Traum vom roten Mustang Fastback mit brummendem V8-Motor oder die Schwärmerei vom babyblauen 1957er Chevy Bel Air. Schnell klickt man sich im Netz unter anderem auf bring-a-trailer.com oder craigslist.com in eine US-Schlitten-Traumwelt und landet auf Inseraten, die sehr vielversprechend aussehen. Aber die Realität ist oft eine andere.

Kostenpuffer unbedingt einberechnen

Angenommen, der Muscle-Car-Klassiker steht in einem kalifornischen Vorort unter einer Palme, der Preis liegt im Budget, der Lack ist laut Inserat in tadellosem Zustand.

Michael Neukom, Inhaber und Geschäftsführer bei Customer Cars in Rafz: «Man darf sich nicht emotional verleiten lassen, auch wenn auf den ersten Blick alles super aussieht.»

Neukom importiert im Kundenauftrag Autos aus Deutschland und aus den USA. Er empfiehlt, bei jedem Kauf zum Budget für das Fahrzeug selbst noch einen Kostenpuffer einzuberechnen. Der Import und allfällige Reparaturen, die in der Schweiz vor der Inverkehrssetzung noch gemacht werden müssen, werden einen finanziellen Mehraufwand mit sich ziehen.

Erst genau prüfen und dann kaufen

Bei Inseraten aus dem nahen Deutschland geht der Garagist aus Rafz auch mal selbst auf Achse, um ein Fahrzeug erst zu begutachten. Da eine Reise in die USA aber zu kostspielig und zeitintensiv ist, hat Neukom für die US-Importe einen Kontaktmann in Übersee.

Sobald alle Formalitäten mit dem Verkäufer geklärt sind und man sich auf einen Preis einigen konnte, macht Neukom seinen Kunden eine Offerte. Alle Kosten der Überführung inklusive des ganzen administrativen Aufwands sind – je nach Kundenwunsch – in der Offerte inkludiert. Daher sollte man schon wegen des Papierkriegs die Profivariante wählen.

Im Container Transport über das Meer

Die kosteneffizienteste und sicherste Variante für die Überführung aus den USA ist die Seefracht. Hier wird das Auto in einem Container geschützt über das Meer transportiert. Wer es noch kostengünstiger möchte, kann einen offenen Transport wählen.

Neukom rät aber davon ab: «Bei einem offenen Transport über das Meer, der in der Regel mehrere Tage oder sogar Wochen dauert, kann es vorkommen, dass sich durch das Salzwasser Rost am Auto breit macht. Auch besteht das Risiko, dass Wasser ins Fahrzeug eintreten kann.»

customercars.ch

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