Classic Racing: Meisterleistung von Bruno Weibel

Viele Schweizer Zuschauer wohnten am Wochenende der „Bosch Hockenheim Historic – Jim Clark Revival“ bei. Sie sahen einen Europameister in Bestform. Die wechselhafte Witterung an beiden Renntagen – Regen am Morgen, Auflockerung am Nachmittag – vereitelte den grossen Zuschaueraufmarsch.   Wer jedoch auf den Tribünen sass und durch das offene Fahrerlager flanierte, erhielt einen bunten […]

Premiere für Bruno Weibel: In Hockenheim durfte er sich neben den Italienern Rossi Di Montelera (Mitte) und Pierre Tonetti (rechts) auf Siegerpodium stellen.

 

Wer jedoch auf den Tribünen sass und durch das offene Fahrerlager flanierte, erhielt einen bunten Querschnitt durch die automobilsportliche Geschichte der Nachkriegszeit geboten. In einzelnen Rennen stachen einige der vielen Schweizer Fahrer heraus. Allen voran Bruno Weibel, der Titelverteidiger in der FIA Lurani Trophy für Formel-Junior-Rennwagen.

Nachdem ihn am Samstag auf dem Weg zum Klassensieg im ehemaligen Lotus 20 von Jo Siffert ein Differenzialschaden ereilt hatte, war er am Sonntag der Mann des zweiten Rennens. Mit fahrerischem Können machte der Zürcher auf nasser Fahrbahn den mechanischen Nachteil von Trommelbremsen unter den tonangebenden 1100er-Rennwagen mit Scheibenbremsen wett und stiess im Gesamtklassement erstmals in die Top 3 vor. Nach einer tollen Aufholjagd von Startplatz 7 schnappte er sich den Zweiten in der letzten Kurve. Beide Läufe gewann der aus dem Martini-Getränkekonzern stammende Manfredo Rossi di Montelera mit einem Lotus 22.

Premiere für Marco Werner: Der Le Mans-Sieger fuhr den Kremer-Porsche 936 bei schwierigen Bedingungen zweimal auf Rang 2 bei den Sportwagen.
Premiere für Marco Werner: Der Le Mans-Sieger fuhr den Kremer-Porsche 936 bei schwierigen Bedingungen zweimal auf Rang 2 bei den Sportwagen.

Schweizer sorgten für Unterhaltung und Spannung
In beiden Rennen der Sportwagen aus der legendären CanAm- und Interserie-Zeit sorgten Felix Haas im Lola T294 und Toni Seiler im Lola T70 Spyder für ein unterhaltsames Duell um den dritten Rang. Der Italiener Michele Liguori siegte im Lola T292 DFV zweimal unangefochten vor dem dreifachen Le Mans-Sieger Marco Werner, der seit 15 Jahren in Ermatingen am Bodensee lebt. Der Wahlschweizer bewegte erstmals jenen Kremer-Porsche 936 von 1982 in einem Rennen, den einst Stefan Bellof und Rolf Stommelen pilotierten.

www.hockenheim-historic.de
www.zwischengas.com
Fotos: Peter Wyss

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