Bugatti: Der letzte seiner Art
HINTERGRUND Der Bugatti Type 59/50 BIII wurde über mehrere Jahre hinweg entwickelt und verbessert. Daher verkörpert er die technische Evolutionsspitze der Grand-Prix-Rennwagen von Bugatti, deren Geschichte 1924 begann.
Bugatti-Werksrennwagen sind extrem selten. Nur wenige Einheiten entstanden von 1909 bis 1963 im elsässischen Molsheim. Mit dem Type 59 konzipierte Bugatti vor mehr als 80 Jahren seinen letzten reinen Grand-Prix-Rennwagen.
Der Letzte seiner Art
Einer der wichtigsten ist der Bugatti Type 59/50 BIII mit Chassisnummer 441352 und Rahmennummer 6, der sogenannte Cork-Rennwagen. Der Type 59 war die letzte Grand-Prix-Konstruktion von Bugatti vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.
Ettores Sohn Jean Bugatti entwarf den bildschönen Grand-Prix-Rennwagen mit perfekten Proportionen. Details wie die Klaviersaiten-Speichenräder zeugen von Innovation und Perfektionismus. Als Antrieb dient ein 3-Liter-Reihenachtzylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen und Kompressor.
Verbindung Automobilbau und Kunst
Auf dem Rahmen entstehen im Lauf der Jahre im Renneinsatz gleich zwei Karosserien – ein Zweisitzer und ein Monoposto. Mehrere Weiterentwicklungen mit unterschiedlichen Hubräumen wurden in diesem Chassis eingesetzt und kulminierten schliesslich im Typ 50 BIII.
Der Cork-Rennwagen veranschaulicht aber auch die Verbindung zwischen Automobilbau und Kunst, die Bugatti einzigartig macht.
Erster Renneinsatz 1935 in Montlhéry
Auf Basis des Achtzylinders Type 59 entstand das Topmodell aller Grand-Prix-Versionen. Beim Grossen Preis von Frankreich in Montlhéry im Juni 1935 ging das Auto mit Rahmennummer 6 und einem fast fünf Liter grossen Achtzylinder-Kompressormotor erstmals an den Start.
Beim Grand Prix von Cork im April 1938 nahm der Type 59/50 mit einer neuen, leichteren Einsitzerkarosserie und einem völlig neuen Motor teil – daher der Beiname Cork Car.
Grand-Prix-Werkswagen der 30er-Jahre
Sein letztes Rennen bestritt der Cork mit dem 50-BIII-Motor 1938 beim GP von Frankreich in Reims. Heute zählt das Modell mit seinem 3-Liter-Motor zu den seltenen echten Grand-Prix-Werkswagen aus den 1930er-Jahren.
Die kunstvolle und elegante Karosserie macht das Fahrzeug zu einer automobilen Skulptur, die auf Rennstrecken ebenso zu Hause ist wie auf Kunstausstellungen.