Auktion: Ein Bentley als Schnäppchen
GEWAGT UND GEWONNEN Am 28. März war an der Auktion der Oldtimer Galerie in Toffen alles anders. Denn wegen der Corona-Krise herrscht in der Schweiz wie in umliegenden Ländern ein Veranstaltungsverbot. Der Motor des Bentley Arnage T, Baujahr 2003, ist bei der kurzen Durchfahrt nur ganz leise zu hören. Normalerweise haben die Versteigerungen in der […]
Der Motor des Bentley Arnage T, Baujahr 2003, ist bei der kurzen Durchfahrt nur ganz leise zu hören.
Normalerweise haben die Versteigerungen in der alten Fabrikhalle einen gewissen Volksfest-Charakter. Er wird viel gelacht und geschmunzelt, die Stimmung ist locker und der Auktionator unterhaltsam. Bratwürste werden schnabuliert und das eine oder andere Bier getrunken.
Während andere Auktionshäuser ihre Versteigerungen absagten, entschieden Organisator Reinhard Schmidlin und sein Team, die bereits vorbereitete Verkaufsveranstaltung durchzuziehen, ohne Publikum notabene.
Bieten per Internet, Telefon oder Vorgebot
Um den Interessenten möglichst umfassende Informationen zu den Autos zu geben, unternahm das Toffen-Team grosse Anstrengungen. Jedes Auto wurde im Vorfeld bei einer Vorbeifahrt gefilmt, zusätzliche Fotos von Unterboden und Details wurden aufgenommen und ins Netz gestellt (AutoSprintCH berichtete).
Vorbesichtigungen und Probefahrten
Potentielle Käufer schätzten den Service, wie die Rückmeldungen im Vorfeld zeigten. Sogar Vorbesichtigungen und Probefahrten waren bis am Tag vor der Versteigerung möglich, allerdings nur nach vorheriger Verabredung und unter Wahrung der Abstandsvorschriften.
Ein Livestream ersetzte am Tag der Auktion für die Daheimgebliebenen den Besuch vor Ort. In guter Qualität wurden bewegte Bilder vom Auktionator und vom Toffen-Team übermittelt.
Zwei Online-Auktionsdienstleister nahmen die Internet-Gebote entgegen. Zudem boten bis zu vier Toffen-Mitarbeiter mit dem Mobiltelefon am Ohr für die zuhause sitzenden Interessenten mit.
Pro Fahrzeug-Lot 27 710 Franken
Rund 3.5 Stunden dauerte die Versteigerung – und sie war kaum weniger spannend als andere Auktionen. Nur wirkte sie etwas synthetischer, weil das Publikum halt normalerweise schon einen erheblichen Teil der Stimmung ausmacht und zudem für Überraschungen garantiert.
Insgesamt gingen Gebote im Umfang von rund 2,1 Millionen Franken ein. Die Preise der verkauften Fahrzeuge summierten sich inklusive zwölf Prozent Kommission auf etwa 1,5 Millionen. Pro Fahrzeug-Lot wurden also 27 710 Franken bezahlt.
Vorbereitungen Swiss Classic World
Ergebnisse und Hintergründe zur Auktion in Toffen im Detail finden Sie auf zwischengas.com. Die nächste Auktion soll an der Swiss Classic World in Luzern über die Rampe gehen. Der Event wird voraussichtlich im August stattfinden.
Reinhard Schmidlin: „Fahrzeuganmeldungen und Katalogbestellungen sind ab sofort möglich. Melden Sie Ihr Fahrzeug frühzeitig an. Es sind nur beschränkte Plätze verfügbar.“
